Die diesjährigen Le-Mans-Sieger Romain Dumas (FR), Neel Jani (CH) und Marc Lieb (DE) treten mit 17 Punkten Vorsprung auf den bestplatzierten Toyota an. Den Porsche-Piloten würde ein fünfter Platz mit dem 919 Hybrid zum WM-Titel reichen, selbst wenn der Toyota gewinnt und obendrein den Punkt für die Poleposition holt. Zuverlässig und fehlerfrei durch das Sechsstundenrennen zu kommen, ist die abso-lute Grundvoraussetzung.

Während das Trio mit der Startnummer 2 um die WM-Entscheidung fährt, steht auch der Crew des Schwesterautos mit der Startnummer 1 auf jeden Fall ein emotionales Wochenende ins Haus: Es wird der letzte gemeinsame Einsatz von Timo Bernhard (DE) und Brendon Hartley (NZ) mit Mark Webber. Der Australier beendet seine Pro-fikarriere und wird zukünftig nicht mehr als Fahrer, sondern in seiner neuen Rolle als Porsche-Repräsentant dabei sein. Als amtierende Weltmeister haben die drei in diesem Jahr bislang vier Rennsiege erzielt. Weil sie zu Saisonanfang und in Le Mans Pech hatten, liegen sie derzeit dennoch nur auf dem vierten Tabellenplatz.

Der abkühlende Asphalt ist dem Porsche Team willkommen

Auf der 5,412 Kilometer langen Formel-1-Rennstrecke in Sakhir fährt das Feld der WEC nach den Rennen in Le Mans und Austin zum dritten Mal in diesem Jahr in die Dunkelheit. Das Sechsstundenrennen wird um 16:00 Uhr Ortszeit gestartet. Das ist eine Stunde später als im Vorjahr und bedeutet, dass die Fahrer praktisch von Anfang an gegen die Blendung durch die tief stehende Sonne kämpfen. Um 16:45 Uhr wird sie hinter dem Horizont verschwinden. Der danach abkühlende Asphalt ist dem Porsche Team willkommen, denn bei Hitze ist die Konkurrenz im Vorteil. Der Streckenbelag in Bahrain ist wenig griffig, weil ständig feiner Wüstensand auf den Kurs weht.

„Sechs Siege in acht Rennen und der vorzeitige Gewinn des Hersteller-Titels sind eine fantastische Zwischenbilanz“, sagt Fritz Enzinger, Leiter LMP1. „Ich bin unheimlich stolz auf unsere gesamte Mannschaft. Da hat wirklich jeder alles gegeben, und das hat sich ausgezahlt. Jetzt werden wir noch einmal alle Kräfte mobilisieren, um auch die Fahrerkrone erneut zu holen. Das wird nicht einfach, garantiert spannend – und hoffentlich nicht so eine Zitterpartie wie 2015. Daran, dass dieses Rennen auch die Abschiedsvorstellung für Mark und für unseren geschätzten Wettbewerber Audi bedeutet, mag ich erst hinterher denken

Teamchef Andreas Seidl ergänzt: „Die Strecke und die zu erwartenden hohen Temperaturen kommen unserem 919 Hybrid weniger entgegen als der Kurs von Shanghai, wo wir klar das schnellste Auto hatten. Umso wichtiger ist eine starke Teamleistung für die optimale Vorbereitung und Fahrzeugabstimmung, anhaltende technische Zuverlässigkeit, weiterhin schnelle Boxenstopps und richtige Strategieentscheidungen. Natürlich wollen wir die Saison am liebsten mit einem Sieg und gleichzeitig dem Fahrertitel abschließen. Dafür werden wir alle bis zur letzten Runde kämpfen.“

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