Nach dem Stadtrennen im Hafenviertel von Long Beach kehrt die IMSA SportsCar Championship am 1. Mai auf eine klassische Rennstrecke zurück. Auf dem in den Dünen von Monterey in Kalifornien gelegenen Laguna Seca Raceway findet der vierte Lauf der in den USA und Kanada ausgetragenen Sportwagenrennserie statt. Das Werksteam Porsche North America ist mit zwei Porsche 911 RSR, die auf Basis der siebten Generation der Sportwagenikone 911 entwickelt wurden, in der Klasse GTLM am Start. Sie ist mit fünf Automobilherstellern am stärksten besetzt.
Das Rennen
Das Markenzeichen des 3,601 Kilometer langen Laguna Seca Raceway ist die legendäre Corkscrew-Kurve, die sich wie ein Korkenzieher vom höchsten Punkt der Strecke steil nach unten windet. Eine echte Mutkurve. Der anspruchsvolle Kurs liegt zwei Autostunden südlich von San Francisco in der Nähe von Monterey. Mit seinem weltberühmten Roman „Die Straße der Ölsardinen“ hat John Steinbeck der Küstenstadt 1945 ein literarisches Denkmal gesetzt.
Die Porsche-Fahrer
Vier Porsche-Werksfahrer sind in Laguna Seca mit dem Porsche 911 RSR am Start. Das Cockpit der Startnummer 911 teilen sich der amtierende IMSA-GT-Champion Patrick Pilet (Frankreich) und Le-Mans-Gesamtsieger Nick Tandy (Großbritannien), die in Long Beach ihren ersten Saisonsieg geholt haben. Mit der Nummer 912 treten Le-Mans-Gesamtsieger Earl Bamber (Neuseeland) und Frédéric Makowiecki (Frankreich) an. Sie haben bei den ersten Saisonrennen in Daytona und Sebring jeweils den dritten Platz belegt. Als fünfter Werksfahrer ist Jörg Bergmeister (Langenfeld) für das Porsche-Kundenteam Park Place Motorsports im Einsatz.
Die Porsche-Fahrzeuge
Der Porsche 911 RSR wurde für 2016 vor allem aerodynamisch modifiziert und damit dem neuen Reglement angepasst. Die Position des Heckflügels wurde weiter nach hinten verlagert, der Heckdiffusor fällt nun deutlich größer aus. Außerdem erhielt der 470 PS starke Erfolgsrenner aus Weissach ein neues Werksdesign. Der 911 GT3 R, der in Daytona seine Rennpremiere mit dem neuen hochmodernen Vierliter-Sechszylinder-Boxermotor mit Direkteinspritzung feierte, wurde von Porsche für die weltweiten GT3-Serien auf Basis des Seriensportwagens 911 GT3 RS konstruiert.
Die Zeiten
Das Rennen der Klassen GTLM und P startet am Sonntag, 1. Mai, um 11.15 Uhr Ortszeit (20.15 Uhr MESZ). Um 15.45 Uhr Ortszeit erfolgt der Start für die Klassen GTD und PC. Die Rennen dauern jeweils zwei Stunden und werden außerhalb der USA auf www.imsa.com live übertragen.
Stimmen vor dem Rennen
Dr. Frank-Steffen Walliser, Porsche-Motorsportchef: „Bei unserem ersten Saisonsieg in Long Beach hat bereits vieles gestimmt – die Performance des 911 RSR, die Boxenstopps, die Leistung unserer Fahrer. Im vergangenen Jahr haben wir einen etwas längeren Anlauf gebraucht, diesmal ist uns bereits im dritten Rennen in den USA der erste Sieg gelungen. Auf Laguna Seca werden wir uns genau so intensiv vorbereiten und alles versuchen, die zusätzliche Motivation und Energie, die dieser Erfolg ins Team gebracht hat, in eine Top-Platzierung umzusetzen.“
Marco Ujhasi, Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport: „Das Rennen ist diesmal kürzer als im Vorjahr. Um so wichtiger ist es, von der Strategie her hervorragend vorbereitet zu sein und keine Fehler zu machen. Das Highlight ist natürlich Corkscrew. So eine Kurve findet man sonst nirgends auf der Welt. Speziell für diesen Teil der Strecke werden wir uns einige spezielle Setup-Details einfallen lassen.“
Patrick Pilet (911 RSR #911): „Das ist eines der schönsten Rennen der Saison. Die Strecke liegt in einer herrlichen Umgebung und ist sehr anspruchsvoll. Es geht ständig auf und ab, die Reifen werden extrem beansprucht. Entscheidend wird sein, einen guten Kompromiss bei der Fahrzeugabstimmung und der Reifenwahl zu finden. Im vergangenen Jahr haben wir in Laguna Seca unsere Aufholjagd begonnen, die mit dem Titelgewinn endete. Das ist hoffentlich ein gutes Omen.“
Nick Tandy (911 RSR #911): „An Laguna Seca habe ich gute Erinnerungen. Mit dem Porsche 911 GT3 Cup habe ich dort 2013 in der Klasse GTC meinen ersten Sieg in den USA geholt. Da der Wind immer wieder Sand auf die Strecke weht, kann sie sich von Runde zu Runde verändern. Das macht es schwierig, aber auch reizvoll.“
Earl Bamber (911 RSR #912): „In Laguna Seca bin ich noch kein Rennen gefahren. Ich kenne diese wunderschöne Strecke nur vom Porsche Rennsport Reunion im vergangenen Jahr. Da durfte ich mit so tollen Autos wie dem 919 Hybrid und dem GT1 einige Demonstrationsrunden drehen. Die Strecke hat wirklich etwas Magisches. Ich kann es kaum erwarten, mit dem 911 RSR im Renntempo unterwegs zu sein.“
Frédéric Makowiecki (911 RSR #912): „Auch ich konnte im vergangenen Jahr beim Porsche Rennsport Reunion für einige Demorunden mit dem 911 RSR auf diese tolle Strecke. Jetzt freue ich mich zusammen mit Earl auf unser erstes Rennen. Besonders gespannt bin ich darauf, wie sich die Corkscrew im Rennspeed anfühlt.“
Jörg Bergmeister (911 RSR #73): „Laguna Seca ist eine Rennstrecke, die wirklich Spaß macht. Eine ganz besondere Herausforderung ist natürlich die berühmte Corkscrew. Wir kommen im fünften Gang mit Tempo 210 an und sehen plötzlich nur noch Himmel. Als Orientierungspunkte gibt’s an dieser Stelle nur ein paar Bäume. Es ist deshalb gar nicht so einfach, diese Kurve perfekt zu treffen.“
Das ist die IMSA SportsCar Championship
Die IMSA SportsCar Championship ist eine Sportwagenrennserie, die seit 2014 in den USA und Kanada ausgetragen wird. Sie ist aus dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series entstanden. Sportprototypen und Sportwagen starten dabei in vier verschiedenen Klassen: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona), P (Prototype) und PC (Prototype Challenge). Der Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der neue Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD.
Verbrauchsangaben
911 GT3 RS: Kraftstoffverbrauch/Emissionen* kombiniert 12,7 l/100 km; CO₂-Emission: 296 g/km