Im Cockpit des Kundensportrenners, den Porsche für die weltweiten GT3-Serien auf Basis des Seriensportwagens 911 GT3 RS konstruiert hat, wechselten sich Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Patrick Lindsey (USA) ab. Mit dem vom amerikanischen Porsche-Kundenteam Park Place Motorsports eingesetzten 911 GT3 R waren sie in dieser Saison bereits beim Rennen in Detroit als Zweite ins Ziel gekommen.
In der mit fünf Automilherstellern am stärksten besetzten Klasse GTLM fuhren die Porsche 911 RSR des Werksteams Porsche North America bis fünf Minuten vor dem Ziel auf Podiumskurs. Im spannendsten Saisonrennen der IMSA SportsCar Championship konnten sie die bei Testfahrten auf dieser Strecke sowie im Training und Qualifying gewonnenen Erkenntnisse perfekt umsetzen. Doch beim Re-Start nach der letzten Gelbphase platzten für die Sieger von Long Beach die Hoffnungen auf eine Top-Platzierung: Nick Tandy (Großbritannien) im 911 RSR mit der Startnummer 911 kam im Kampf um den Sieg von der Strecke ab. Mit dem amtierenden IMSA-GT-Meister Patrick Pilet (Frankreich), der mit einem tollen Start gleich in der ersten Kurve die Führung übernommen hatte, musste er sich am Ende mit dem siebten Platz begnügen. Auch ihre Teamkollegen Earl Bamber (Neuseeland) und Frédéric Makowiecki (Frankreich), die in der ersten Rennstunde für eine Porsche-Doppelführung gesorgt hatten, verloren in der dramatischen Schlussphase einen möglichen Podiumsplatz. Im 911 RSR mit der Nummer 912 kamen sie als Vierte ins Ziel.
Stimmen zum Rennen
Marco Ujhasi, Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport: „Ein fantastisches Rennen. Da war wirklich alles drin. Wir konnten von Anfang an richtig Druck machen und sehr konstante Rundenzeiten fahren. Eigentlich hat alles funktioniert, was wir uns vorgenommen hatten. Ein Podium war auf jeden Fall möglich. Nach der Gelbphase zum Schluss waren wir noch mal ganz nah dran an der Spitze und Nick hat die Führenden mit einem mutigen Manöver überrascht, das ihm den Sieg hätte einbringen können. Doch leider war an dieser Stelle kein Platz für drei Autos. Damit war auch das sicher geglaubte Podium weg. Alles in allem war dieses Rennen dennoch ein Lichtblick. Wir kämpfen weiter. Glückwunsch auch an das Kundenteam Park Place Motorsports zum zweiten Platz in der Klasse GTD.“
Patrick Pilet (911 RSR #911): „Das war ein sehr intensives Rennen. Das Manöver von Nick kurz vor dem Ziel war eigentlich klasse, wir hätten gewinnen können. Er war in einer tollen Position – doch dann wurde er ins Aus befördert. Wir können trotz allem stolz sein auf dieses Wochenende. Wir haben bei der Performance große Fortschritte gemacht. Natürlich müssen wir uns noch weiter verbessern, doch darauf können wir für die nächsten Rennen aufbauen.“
Nick Tandy (911 RSR #911): „Natürlich bin ich enttäuscht darüber, dass wir so kurz vor dem Ziel einen sicheren Podiumsplatz verloren haben. Doch es war die ganze Zeit ein sehr hartes Rennen mit zahlreichen Kontakten. Nach der letzten Gelbphase passte zwischen den Ford, den Ferrari und mich praktisch kein Blatt Papier mehr. Ich wollte unbedingt meine Siegchance nutzen, das war am Ende dann aber doch etwas zu ambitioniert und endete mit meinem Dreher. Doch ich sehe vor allem die vielen positiven Dinge. Wir hatten einen guten Lauf vom Training über das Qualifying bis zum Rennen. Unsere Führung hat gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
Earl Bamber (911 RSR #912): „Wir haben hier einen Schritt nach vorne gemacht, müssen aber weiter an unserer Performance arbeiten. Ein Podium wäre auf jeden Fall möglich gewesen. Schade, dass das Rennen so zu Ende ging. Jetzt konzentrieren wir uns auf die Vorbereitung auf Virginia.“
Frédéric Makowiecki (911 RSR #912): „Es war trotz allem ein gutes Rennen. Wir geben nicht auf und nehmen viele wichtige Erkenntnisse mit. Unsere Klasse ist so hart umkämpft, da musst du einfach ans Limit gehen, um eine Chance zu haben. Meiner Ansicht nach fahren jedoch einige Konkurrenten zu hart und werden dafür nicht bestraft.“
Jörg Bergmeister (911 GT3 R #73): „Das war ein hartes Rennen. Der Podiumsplatz kam für uns etwas unerwartet, umso mehr freuen wir uns darüber. Ich hatte mich in der Schlussphase schon mit Rang vier abgefunden, doch dann haben die zwei Audi vor mir Fehler gemacht. Und die habe ich natürlich ausgenutzt.“
Rennergebnis
Klasse GTLM
1. Gavin/Milner (GB/USA) Chevrolet Corvette, 70 Runden
2. Briscoe/Westbrook (AUS/GB), Ford GT, 70
3. Edwards/Luhr (USA/D), BMW M6, 70
4. Bamber/Makowiecki (NZ/F), Porsche 911 RSR, 70
5. Fisichella/Vilander (I/SF), Ferrari 488 GTE, 70
6. Magnussen/Garcia (DK/E), Chevrolet Corvette, 70
7. Pilet/Tandy (F/GB), Porsche 911 RSR, 70
8. Auberlen/Werner (USA/D), BMW M6, 69
9. Hand/Müller (USA/D), Ford GT, 67
Klasse GTD
1. Bleekemolen/Keating (NL/USA), Dodge Viper GT3, 69 Runden
2. Bergmeister/Lindsey (D/USA), Porsche 911 GT3 R, 69
3. Nielsen/Balzan (DK/I), Ferrari 488 GTE, 69
4. Lally/Potter (USA/USA), Audi R8, 69
5. Liddell/Davis /GB/USA), Audi R8, 69
11. C. MacNeil/Müller (USA/D), Porsche 911 GT3 R, 69
12. Farnbacher/Riberas (D/E), Porsche 911 GT3 R, 69
13. D. MacNeil/Jeannette (USA/USA), Porsche 911 GT3 R, 69
Punktestand Klasse GTLM nach 8 von 11 Rennen
Fahrer
1. Millner, Gavin, Corvette, 264 Punkte
2. Briscoe, Westbrook, Ford, 251
3. Garcia, Magnussen, Chevrolet, 223
4. Fisichella, Vilander, Ferrari, 220
5. Bamber, Makowiecki, Porsche, 219
5. Auberlen, Werner, BMW, 219
6. Hand, Müller, Ford, 209
7. Pilet, Tandy, Porsche, 204
8. Edwards, Luhr, BMW, 192
Hersteller
1. Chevrolet, 262 Punkte
2. Ford, 249
3. Porsche, 237
4. BMW, 234
5. Ferrari, 230
Teams
1. #4 Corvette Racing, 264 Punkte
2. #67 Ford Chip Ganassi Racing, 251
3. #3 Corvette Racing, 223
4. #25 BMW Team RLL, 220
4. #62 Risi Competizione, 220
5. #912 Porsche North America, 219
6. #66 Ford Chip Ganassi Racing, 209
7. #911 Porsche North America, 204
8. #100 BMW Team RLL, 192
Info
Der neunte Lauf der IMSA SportsCar Championship wird am 28. August auf dem Virginia International Raceway in Alton im US-Bundesstaat Virginia ausgetragen.
Das ist die IMSA SportsCar Championship
Die IMSA SportsCar Championship ist eine Sportwagenrennserie, die seit 2014 in den USA und Kanada ausgetragen wird. Sie ist aus dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series entstanden. Sportprototypen und Sportwagen starten dabei in vier verschiedenen Klassen: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona), P (Prototype) und PC (Prototype Challenge). Der Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der neue Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD.
Verbrauchsangaben
911 GT3 RS: Kraftstoffverbrauch/Emissionen* kombiniert 12,7 l/100 km; CO2-Emission: 296 g/km