Porsche 911 RSR Zweiter in Herzschlagfinale

In der IMSA SportsCar Championship fährt der neue Porsche 911 RSR weiter auf Erfolgskurs. Zwei Wochen nach dem ersten Sieg in Lime Rock kamen Gianmaria Bruni und Laurens Vanthoor auf der Road America in einem Herzschlagfinale als Zweite ins Ziel.

Nach 2:40 Stunden auf der 6,515 Kilometer langen Rennstrecke in der Nähe von Elkhart Lake im US-Bundesstaat Wisconsin fehlten Laurens Vanthoor (Belgien) und Gianmaria Bruni (Italien) nur sechs Zehntelsekunden zum Sieg. Auch beim Porsche-Doppelerfolg in Lime Rock hatten sie den zweiten Platz belegt. Ihre Teamkollegen und Lime-Rock-Gewinner Patrick Pilet (Frankreich) und Dirk Werner (Würzburg) fielen nach einer Kollision in der Schlussphase zurück und mussten sich mit Rang acht zufrieden geben. Der vom Porsche GT Team eingesetzte 911 RSR wurde von Porsche Motorsport auf Basis des Hochleistungssportwagens 911 GT3 RS für diese Saison komplett neu entwickelt.

Im 911 RSR mit der Startnummer 912 konnte Gianmaria Bruni schon in der ersten Runde vom vierten auf den dritten Platz vorfahren. In seinem Windschatten folgte Patrick Pilet, der mit der Startnummer 911 sogar zwei Konkurrenten überholte. Diese Positionen behaupteten sie bis zum ersten Boxenstopp. Für Porsche war es ein eher unspektakuläres Rennen – bis zur letzten Stunde. Da ging Laurens Vanthoor, der Teamkollege von Gianmaria Bruni, durch einen kurzen Boxenstopp begünstigt in Führung. Beim Re-Start nach der Safety-Car-Phase kam er dann allerdings zu weit nach außen und musste den Ford vorbeilassen. In einem spannenden Finale fuhr er voll auf Angriff und versuchte alles, sich die Führung zurückzuholen. Am Ende musste er sich aber knapp geschlagen geben. Für Dirk Werner, der Patrick Pilet abgelöst hatte, verlief der Re-Start noch folgenreicher: Durch eine unverschuldete Kollision mit einer Corvette wurde sein 911 RSR ins Kiesbett befördert und spielte dadurch im weiteren Rennverlauf keine Rolle mehr.

911 RSR, IMSA WeatherTech Sportscar Championship, Elkhart Lake, USA, 2017, Porsche AG
Der 911 RSR auf der legendären Road America

In der Klasse GTD, in der Porsche-Kundenteams den 500 PS starken 911 GT3 R einsetzen, belegte Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister (Langenfeld) den zweiten Platz. Vor zwei Wochen hatte er für Park Place Motorsports zusammen mit Patrick Lindsey (USA) in Lime Rock seinen ersten Saisonsieg gefeiert.

911 RSR, IMSA WeatherTech Sportscar Championship, Elkhart Lake, USA, 2017, Porsche AG
Der neue 911 RSR in Elkhart Lake/USA

 Der Höhepunkt der Testphase war ein 50-Stunden-Dauerlauf in Sebring. Bereits vor seinem ersten Rennen bewies der 911 RSR hier seine Zuverlässigkeit. Der Test auf dieser Strecke in Florida mit ihren vielen Bodenwellen, auf der Mensch und Material mit am stärksten beansprucht werden, verlief ohne größere Probleme. Auch im Wettbewerb war der neue 911 RSR auf Anhieb konkurrenzfähig. Bei den Langstreckenklassikern in Daytona und Sebring überzeugte er mit einer starken Performance. Bis dahin hatte Porsche Motorsport über 45.000 Testkilometer auf verschiedenen Rennstrecken abgespult – mehr als bei der Entwicklung jedes anderen Porsche-GT-Rennautos zuvor. 

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