Trotz teilweise starken und immer sehr sandhaltigen Windes auf dem Bahrain International Circuit in Sakhir verliefen die fünf Testtage sehr produktiv. Insgesamt legten fünf Fahrer von Sonntag bis einschließlich Donnerstag 5.118 Kilometer zurück. Am Steuer wechselten sich Romain Dumas (Frankreich), Brendon Hartley (Neuseeland), Nico Hülkenberg (Emmerich), Marc Lieb (Ludwigsburg) und Mark Webber (Australien) ab. Damit haben nun alle neun Fahrer, die in der Saison 2015 zum Einsatz kommen werden, erste Erfahrungen mit dem 919 der zweiten Generation gemacht.

„Wir haben Reifentests mit Michelin durchgeführt, außerdem Abstimmungs- und Aerodynamikarbeit betrieben, Einstellungen für das Sperrdifferenzial und die Traktionskontrolle erprobt sowie verschiedene Hybridstrategien untersucht", so der Technische Direktor Alexander Hitzinger. „Zu diesem Zeitpunkt so große Distanzen zurückzulegen, ist ungeheuer wichtig, um Kinderkrankheiten in allen Bereichen zu entdecken und zu beheben.“

Der Test sei ohne Probleme verlaufen. „Der starke und sandhaltige Wind war ein Störfaktor und hat uns erschwert, bei der Set-up-Arbeit klare Schlüsse zu ziehen.“ Weil die Bedingungen am Abend konstanter waren, hat das Team die Fahrzeiten nach hinten verschoben und ist sogar einmal bis 2.00 Uhr am Morgen gefahren. „Geholfen hat uns, dass wir zum ersten Mal auf einer Strecke waren, für die wir Vergleichsdaten mit dem Vorjahresauto als Referenz heranziehen konnten.“ Die ersten Ergebnisse seien ermutigend, aber bislang noch nicht genügend aussagekräftig. Ebenfalls positiv sei, dass die fünf Fahrer in Bahrain ebenso wie die vier, die im Januar in Abu Dhabi getestet haben, dem 2015er 919 Hybrid eine bessere Fahrbarkeit bescheinigen. Das war eines der Entwicklungsziele.

Mark Webber hat nach seinem Unfall zur alten Form zurückgefunden

„Insgesamt war der Test vor allem eines: eine weitere Bestätigung, dass unsere Marschrichtung stimmt. Es ist wichtig, dass nun alle Fahrer das 2015er Auto kennengelernt haben“, sagte Teamchef Andreas Seidl. Natürlich seien alle froh, dass auch Mark Webber nach seinem schweren Unfall beim Finale im Dezember wieder komplett zur alten Form zurückgefunden hat. Das Testprogramm umfasste neben den vielen technischen Aspekten auch das Einarbeiten der neu hinzugekommenen Mechaniker und Ingenieure, die wir für den Einsatz des dritten Autos in Spa und in Le Mans an Bord holen durften.

Das Fazit von Fritz Enzinger, Leiter LMP1: „Wie schon beim ersten Test in Abu Dhabi hat sich auch in Bahrain gezeigt, welch enormen Unterschied eine Saison Erfahrung macht. Sowohl das neue Auto als auch die Mannschaft sind jetzt so stabil, dass wir die Herausforderung, in Spa und in Le Mans einen zusätzlichen Porsche 919 Hybrid einzusetzen, engagiert angehen können. Der nächste Schritt ist jetzt die Homologation Ende Februar, bei der wir uns auch endgültig festlegen, in welcher Megajoule-Klasse wir die Saison 2015 am effizientesten bestreiten wollen.“

Weitere Artikel