Der 25-Jährige gewann sowohl den vierten Lauf am Samstag, als auch den fünften Lauf am Sonntag. „Meine gute Vorbereitung zahlt sich aus. Ich bin extrem fit, fahre absolut fokussiert und freue mich sehr über die beiden Siege“, sagte Eng. Rund 60 Kilometer von Dresden entfernt setzte er sich in seinem 460 PS starken Porsche 911 GT3 Cup am Samstag gegen Michael Ammermüller (D/The Heart of Racing by Lechner) und Nicki Thiim (DK/KÜS Team 75 Bernhard) durch, am Sonntag siegte er vor Robert Renauer (D/Herberth Motorsport) und Ammermüller.

Im Rennen über 83,472 Kilometer boten die 23 Fahrer des Porsche Carrera Cup Deutschland packende Duelle und spannende Überholmanöver. Renauer gelang beim Start von Platz zwei ein optimales Timing, allerdings konnte sich der 30-Jährige aus dem bayrischen Jedenhofen nicht gegen Eng behaupten und blieb hinter dem Salzburger. „Über den zweiten Platz bin ich total happy. Das ist auch ein schöner Erfolg für meine Jungs vom Team“, sagte Renauer nach der Siegerehrung. Ammermüller überholte auf den ersten Metern seinen Lechner-Teamkollegen Jeffrey Schmidt (CH/Lechner Racing Middle East) und fuhr auf Platz drei. Schmidt folgte ihm auf Rang vier bis ins Ziel. „Zweimal Podium und wichtige Punkte lautet meine Bilanz des Wochenendes. An der Spitze waren wir alle etwa gleich schnell, deshalb war mehr nicht möglich“, erklärte Ammermüller.

Heißer Kampf um die Punkte

Auf den nachfolgenden Positionen entbrannte ein heißer Kampf um die Punkte. Fahrzeugberührungen und Tür-an-Tür-Duelle hielten die Fans des Porsche Carrera Cup in Atem. Christian Engelhart (D/TECE MRS-Racing) kam als Fünfter mit demolierter Frontpartie ins Ziel, Alex Riberas (E/The Heart of Racing by Lechner) rettete Platz sechs, obwohl er im ersten Renndrittel schon bis auf Platz neun zurückgefallen war. Nicki Thiim (DK/KÜS Team 75 Bernhard) wurde Siebter. Ben Barker (GB/Land-Motorsport), Jaap van Lagen (NL/Lechner Racing Middle East) und Christopher Zöchling (A/Konrad Motorsport) fuhren zwischenzeitlich zu dritt mit ihren 911 GT3 Cup mit dem charakteristischen 3,8-Liter Sechszylinder Boxermotor im Heck nebeneinander über die Start-Ziel-Gerade und erst in der letzten Runde positionierte sich Barker auf acht, van Lagen auf neun und Zöchling auf zehn.

Porsche-Junior Connor de Phillippi (USA/Land-Motorsport) kämpfte ebenso wie Porsche-Junior Matteo Cairoli (I/Team Deutsche Post by Project 1) bereits im Qualifying mit Problemen. Im fünften Lauf kam de Phillippi von Startplatz 13 und belegte am Ende Platz elf. „Alles Jammern bringt nichts. Wir müssen im Qualifying unsere Hausaufgaben machen. Da hängt alles dran. Daran werden wir arbeiten“, analysierte de Phillippi. Cairoli rutschte in Runde 13 von der Strecke, pflügte durchs Kiesbett und musste sein beschädigtes Auto an der Box abstellen. „Das ist für mich ein Wochenende zum Vergessen. Jetzt hilft es nur, nach vorn zu blicken. Ich bin gespannt, wie es auf dem Norisring wird“, sagte der Italiener.

Rolf Ineichen (CH),  Robert Renauer (D), Philipp Eng (A), Michael Ammermüller (D), Porsche Carrera Cup Deutschland, Lausitzring 2015, Porsche AG
Rolf Ineichen (CH), Robert Renauer (D), Philipp Eng (A), Michael Ammermüller (D), Porsche Carrera Cup Deutschland, Lausitzring 2015, Porsche AG

Podium (l-r): Rolf Ineichen, Robert Renauer, Philipp Eng, Michael Ammermüller

Rückblick: Der 4. Lauf

Bereits im Samstagsrennen sah Philipp Eng vor Michael Ammermüller und Nicki Thiim als Erster die Zielflagge. Damit setzte sich der gebürtige Salzburger an die Spitze der Gesamtwertung des Porsche Markenpokals. „Das war ein hartes Rennen. Ich freue mich extrem, dass ich fürs Team den ersten Saisonsieg geholt habe“, sagte Eng nach der Siegerehrung. 

Was auf den ersten Blick wie ein einfacher Start-Ziel-Sieg aussah, entpuppte sich für die Zuschauer als Krimi in den letzten Runden. Eng, der sich wenige Stunden zuvor die Pole-Position im Qualifying gesichert hatte, gelang ein extrem guter Start. Er konnte sich vom Rest des 23 Teilnehmer starken Fahrerfeldes absetzen und führte überlegen bis zur zwölften Runde. Doch plötzlich verringerte sich der Abstand auf den nachfolgenden Ammermüller bis auf 0,3 Sekunden und es sah so aus, als ob der Bayer die Führung erobern könnte.

Allerdings rückte Thiim mit auf und begann Ammermüller unter Druck zu setzen. Dies verschaffte Eng im Feld der identischen, seriennahen Sportwagen etwas Luft und er fuhr mit einem Vorsprung von 0,5 Sekunden über die Ziellinie. „Platz zwei ist okay. Überholen war leider nicht möglich. Es wäre leichter gewesen, wenn ich von hinten nicht so viel Druck gehabt hätte“, erklärte Ammermüller. „Wir hatten einen schönen Dreikampf. Ich habe es genossen, hier wieder auf dem Podium zu stehen. So kann es gerne weiter gehen“, sagte Thiim, der in der Lausitz 2011, 2012 und 2013 siegreich war.

Jeffrey Schmidt wird Sechster

Nach 18 Runden auf der 3,478 Kilometer langen Strecke belegte der Spanier Alex Riberas den vierten Platz vor Robert Renauer. Der bisherige Tabellenführer Jeffrey Schmidt (CH/Lechner Racing Middle East) wurde Sechster. Jaap van Lagen sah als Siebter vor Christopher Zöchling die Zielflagge. Porsche-Junior Connor de Phillippi wurde Neunter.

In der Gesamtwertung baute Eng mit 80 Punkten seine Führung aus. Auf Platz zwei rangiert Schmidt mit 66 Zählern vor Riberas (62 Punkte). In der Amateur-Wertung führt Wolf Nathan (Land-Motorsport) mit 86 Punkten.

Die Läufe sechs und sieben des Porsche Carrera Cup Deutschland werden vom 26. bis 28. Juni auf dem Nürnberger Norisring ausgetragen.

 

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