Le Mans, Frankreich, 11. Juni 1970, das Training: Der Tag ist heiß und schwül, ebenso wie der Tag davor. Aber jetzt strömt kältere Luft vom Atlantik her. Das tut dem luftgekühlten 4,9-Liter-Triebwerk des Porsche 917 von Kurt Ahrens gut. Der 30-jährige deutsche Rennfahrer teilt sich die Langheckversion mit dem Engländer Vic Elford. Doch jetzt macht sich der Braunschweiger im Cockpit bereit. Er soll die Pole-Position holen.

Das Herzstück der damals 13,469 Kilometer langen Strecke an der Sarthe ist die legendäre, von keiner Schikane unterbrochenen Gerade Richtung Mulsanne: sechs Kilometer lang, ein Strich in der Landschaft, gemacht für die 400-Stundenkilometer-Marke. „Kein Thema“, sagt Ahrens. Angst hat er nicht. Mulmig ist Ahrens im 917 nie. Hauptsache, die Reifen halten jenseits von Tempo 350. Dort lauert die Gefahr ablösender Laufflächen. Ahrens hält dennoch drauf. Bei 3:19,08 Minuten bleiben die Uhren stehen. Er ist drei Sekunden schneller als der Pole-Setter im Vorjahr. Ahrens und Elford stehen ganz vorne.

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