Porsche will beim IMSA-Finale auf der Road Atlanta alle Titel verteidigen

Großer Showdown in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship: Porsche Penske Motorsport möchte beim bevorstehenden Finale auf der Road Atlanta den Erfolg des Vorjahres wiederholen und erneut alle Meisterschaften gewinnen.

Das Werksteam des Sportwagenherstellers aus Stuttgart schickt beim zehnstündigen „Petit Le Mans“ zwei Porsche 963 an den Start. In der Fahrerwertung treten die Gesamtführenden Matt Campbell aus Australien und der Franzose Mathieu Jaminet als Titelfavoriten an. Die Markenkollegen Felipe Nasr aus Brasilien und Nick Tandy aus Großbritannien besitzen als Zweitplatzierte ebenfalls noch Chancen auf die Meisterschaft.

Die Vorschau

Vor dem Finale auf der Road Atlanta ist der Kampf um den Herstellertitel noch völlig offen. Porsche führt das Klassement nach vier Saisonsiegen an, hat allerdings nur einen Vorsprung von sieben Punkten auf die amerikanische Honda-Tochter Acura. In der IMSA WeatherTech SportsCar Championship werden 350 Zähler für einen Sieg vergeben, allein für den Gewinn der Pole-Position gibt es bereits 35 Punkte.

„Wir werden restlos alles daransetzen, auf der Road Atlanta alle Titel zu verteidigen“, verspricht Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Die äußeren Umstände haben es nach unserem außerordentlich erfolgreichen Saisonauftakt mit vier Siegen in Serie verhindert, dass wir weitere große Erfolge feiern konnten. Beim 6-Stunden-Rennen zuletzt in Indianapolis ist nicht alles in unserem Sinne gelaufen. Wir haben das Potenzial, und jetzt müssen wir dieses fehlerfrei im Rennen umsetzen. Unsere Mannschaft geht höchst konzentriert in das ‚Petit Le Mans‘. Ich bin zuversichtlich, dass wir aus dem großen Finale als Gewinner hervorgehen.“

Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport, IMSA, Road Atlanta, USA, 2025, Porsche AG
Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport

„Wir müssen in allen Bereichen unsere maximale Leistung abrufen, um unseren großen Traum der Titelverteidigung zu erreichen“, schildert Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Unsere Mannschaft und die Fahrer bringen alles mit, was es für einen weiteren Triumph braucht. Und das Auto erst recht: Der Porsche 963 ist seit Einführung des Reglements zur Saison 2023 das mit Abstand erfolgreichste LMDh-Auto. Elf Siege stehen für das Fahrzeug bislang in der IMSA-Meisterschaft zu Buche – mehr hat kein anderer! Auf der Road Atlanta wollen wir den zwölften Erfolg einfahren und somit wie im Vorjahr alle Titel gewinnen.“

Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh, IMSA, Road Atlanta, USA, 2025, Porsche AG
Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh

„Petit Le Mans ist das letzte Rennen der IMSA-Saison 2025 und eines der schwierigsten. Die engen Kurven der Rennstrecke Road Atlanta und die hohe Anzahl an Fahrzeugen sorgen für Action ohne Ende“, erklärt Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Porsche Penske Motorsport geht als Führender in allen Meisterschaftswertungen ins Rennen, aber wir nehmen nichts als selbstverständlich hin. Unsere beiden Fahrzeuge haben in den letzten acht Rennen eine starke Leistung gezeigt, aber alles wird in Atlanta entschieden, und wir müssen konzentriert bleiben und hoffen, dass wir belohnt werden, wenn die Zielflagge fällt.“

Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport, IMSA, Road Atlanta, USA, 2025, Porsche AG
Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport

Für das 10-Stunden-Rennen auf der traditionsreichen Road Atlanta nahe der Ortschaft Braselton setzt Porsche Penske Motorsport erneut auf drei Fahrer pro Auto. Jaminet und Campbell bekommen in der Startnummer 6 Unterstützung von ihrem Werksfahrerkollegen Julien Andlauer aus Frankreich. Im Schwesterauto mit der Nummer 7 wechseln sich die Stammfahrer Nasr und Tandy mit dem Belgier Laurens Vanthoor ab. Im ebenfalls 485 kW (659 PS) starken Porsche 963 von JDC-Miller MotorSports treten der Niederländer Tijmen van der Helm, Max Esterson aus den USA und der Schweizer Neel Jani an. Das Team Proton Competition lässt das Saisonfinale aus.

Spannung im Kampf um die Titel: Die Ausgangslage vor dem „Petit Le Mans“

In der Fahrermeisterschaft besitzen noch drei Duos mathematische Chancen auf den Gewinn des Titels: Campbell/Jaminet führen mit 2.582 Punkten souverän vor den Markenkollegen Nasr/Tandy, die 2.451 Punkte auf dem Konto haben. Das BMW-Aufgebot Dries Vanthoor (Belgien) und Philipp Eng (Österreich) hat auf Rang drei bereits 145 Zähler Rückstand auf die Spitze. Dies bedeutet: Dem führenden Porsche-Duo aus Australien und Frankreich reicht ein siebter Platz im Rennen sicher zum Gewinn der Fahrermeisterschaft. In der Teamwertung stellt sich die Situation analog dar.

Porsche 963, JDC-Miller MotorSports (#85), Tijmen van der Helm (NLD), Neel Jani (CHE), Max Esterson (USA), IMSA, Road Atlanta, USA, 2025, Porsche AG

Noch größere Spannung herrscht im Kampf um die Herstellerkrone: Bei nur sieben Zählern Vorsprung muss ein Porsche 963 im Rennen vor dem bestplatzierten Acura ins Ziel kommen, um die Meisterschaft erneut zu gewinnen. Im IMSA Michelin Endurance Cup – einer Sonderwertung der längsten Saisonrennen in Daytona, Sebring, Watkins Glen, Indianapolis und auf der Road Atlanta – führt Porsche ebenfalls alle Klassements an. 2024 gelang auch in dieser Sonderwertung der Gewinn aller Titel.

GT-Klassen: Wright Motorsports kämpft um IMSA Michelin Endurance Cup

Nach dem starken zweiten Platz beim vorherigen Saisonlauf in Indianapolis hat Wright Motorsports im Finale noch Chancen auf den Gewinn des IMSA Michelin Endurance Cup. Das Kundenteam aus dem US-Bundesstaat Ohio setzt einen Porsche 911 GT3 R in der GTD-Klasse ein. Die zwei Amerikaner Adam Adelson und Elliott Skeer teilen sich die Arbeit im Cockpit der Startnummer 120 mit dem Australier Tom Sargent. In der GTD-Pro-Klasse peilt AO Racing seinen dritten Saisonsieg an. Den „Rexy“ genannten Neunelfer pilotieren beim „Petit Le Mans“ der Deutsche Laurin Heinrich, Klaus Bachler aus Österreich und Werksfahrer Michael Christensen aus Dänemark. Alle drei sind ehemalige Porsche-Junioren.

Porsche 911 GT3 R, AO Racing (#77), Klaus Bachler (AUT), Laurin Heinrich (DEU), Michael Christensen (DNK), IMSA, Road Atlanta, USA, 2025, Porsche AG

Das Rennen

Das „Petit Le Mans“ genannte Saisonfinale der IMSA zählt seit 1998 zu den Klassikern der nordamerikanischen Sportwagen-Szene und findet in diesem Jahr zum 28. Mal statt. Der Michelin Raceway Road Atlanta liegt rund 80 Kilometer nordöstlich der Metropole Atlanta, dem Sitz von Porsche Cars North America. Das 10-Stunden-Rennen auf der 4,088 Kilometer langen Naturstrecke steht bei Fans und Fahrern hoch im Kurs. Die traditionsreiche Anlage nahe der Ortschaft Braselton zeichnet sich durch zwölf Kurven aus, darunter auch die markanten „Esses“ – eine besonders schnelle Bergabpassage mit mehreren Richtungswechseln. Hitze und Sonnenschein können sich im herbstlichen US-Bundesstaat Georgia mit heftigen Regenfällen und Gewittern abwechseln.

Porsche 911 GT3 R, Wright Motorsports (#120), Adam Adelson (USA), Elliott Skeer (USA), Tom Sargent (AUS), IMSA, Road Atlanta, USA, 2025, Porsche AG

Genau solche Wetterkapriolen haben Porsche 2015 den bislang größten Erfolg auf der Road Atlanta ermöglicht: In einer wahren Regenschlacht ließen Nick Tandy, der Franzose Patrick Pilet und Richard Lietz aus Österreich mit dem Porsche 911 RSR sogar die nominell schnelleren Prototypen hinter sich und fuhren den Gesamtsieg ein – der bislang einzige für den Sportwagenhersteller auf der Road Atlanta. Dem stehen aktuell 24 Klassensiege beim „Petit Le Mans“ gegenüber.

Das Rennen im Livestream

Die Internetseite imsa.tv überträgt das Rennen für Nutzer außerhalb der USA und Kanadas über die volle Distanz live im kostenlosen Stream. Die Internetseite scoring.imsa.com bietet ein übersichtliches Livetiming. Start des letzten Saisonlaufs der IMSA-Serie ist am Samstag, 11. Oktober, um 12:10 Uhr Ortszeit (18:10 Uhr MESZ).

Fahrerstimmen vor dem Rennen

Matt Campbell (Porsche 963 #6): „Jetzt geht es um alles! Das ‚Petit Le Mans‘ bildet den perfekten Schauplatz für ein großes Saisonfinale. Für mich persönlich ist es immer die beste Veranstaltung des gesamten Jahres. Hoffentlich dürfen wir einen erfolgreichen Abschluss der Saison feiern. Gemeinsam mit unseren Kollegen aus der Startnummer 7 kämpfen wir noch um die Meisterschaft – das wird bestimmt sehr spannend!“

Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „Endlich geht es in das große Finale der Saison. Die Road Atlanta hält immer besonders viel Spannung bereit. Ich mag die einzigartigen Herausforderungen dieses Rennens sehr und möchte unbedingt mit Porsche den Herstellertitel erringen – das ist das Hauptziel. Ich freue mich, dass ich wieder mit Nick Tandy und Laurens Vanthoor zusammenfahren darf. Lasst uns dort anschließen, wo wir in Sebring gemeinsam aufgehört haben!“ 

Neel Jani (Porsche 963 #85): „Leider kann Proton Competition nicht an den Start gehen. Umso mehr freue ich mich, dass ich mit JDC-Miller MotorSports auf der Road Atlanta antrete. Wir sind sicherlich Außenseiter, aber was heißt das schon? Wir alle kennen das ‚Petit Le Mans‘ und die anderen Rennen der IMSA-Serie. Es ist immer viel möglich – manchmal sogar alles. Das Team hat vor gut einem Monat auf der Road Atlanta getestet, das Auto sollte demnach gut vorbereitet sein. Ich selbst kenne die Strecke bestens und habe dort bereits zweimal gewonnen. 2023 ist uns dort mit Proton sogar ein Podestplatz mit dem Porsche 963 gelungen. Da geht was!“

Laurin Heinrich (Porsche 911 GT3 R #77): „Die Stimmung ist etwas gedrückt, denn seit dem vergangenen Lauf in Indianapolis steht fest, dass wir keine Chance mehr auf die Titelverteidigung haben. Andererseits freue ich mich sehr auf die Road Atlanta, denn mit dem Rennen habe ich noch eine Rechnung offen: 2024 konnten wir dort zwar die Meisterschaft holen, erlebten dabei aber einen schwierigen Samstag. Wir lagen in Führung, bevor uns technische Probleme weit zurückwarfen. Jetzt möchte ich das ‚Petit Le Mans‘ gewinnen, das steht weit oben auf meiner Wunschliste und motiviert uns. Wir geben alles und wollen mit ‚Rexy‘ einen weiteren Erfolg feiern.“

Matt Campbell (AUS), Porsche Penske Motorsport (#6), IMSA, Road Atlanta, USA, 2025, Porsche AG
Matt Campbell
Felipe Nasr (BRA), Porsche Penske Motorsport (#7), IMSA, Road Atlanta, USA, 2025, Porsche AG
Felipe Nasr
Neel Jani (CHE), JDC-Miller MotorSports (#85), IMSA, Road Atlanta, USA, 2025, Porsche AG
Neel Jani
Laurin Heinrich (DEU), AO Racing (#77), IMSA, Road Atlanta, USA, 2025, Porsche AG
Laurin Heinrich

Die Porsche-Rennfahrzeuge in Road Atlanta

GTP-Klasse (Porsche 963):
Porsche Penske Motorsport #6: Matt Campbell (AUS), Mathieu Jaminet (FRA), Julien Andlauer (FRA)
Porsche Penske Motorsport #7: Felipe Nasr (BRA), Nick Tandy (GBR), Laurens Vanthoor (BEL)
JDC-Miller MotorSports #85: Tijmen van der Helm (NLD), Max Esterson (USA), Neel Jani (CHE)

GTD-Pro-Klasse:
AO Racing #77: Klaus Bachler (AUT), Laurin Heinrich (DEU), Michael Christensen (DNK)

GTD-Klasse:
Wright Motorsports #120: Adam Adelson (USA), Elliott Skeer (USA), Tom Sargent (AUS)

Der Zeitplan (Ortszeit = MESZ -6 Stunden)

Donnerstag, 9. Oktober
10:40 – 12:10 Uhr: Freies Training 1
15:15 – 16:45 Uhr: Freies Training 2
19:30 – 21:00 Uhr: Freies Training 3

Freitag, 10. Oktober
15:20 – 15:35 Uhr: Qualifying GTD
15:40 – 15:55 Uhr: Qualifying GTD-Pro
16:20 – 16:35 Uhr: Qualifying GTP

Samstag, 11. Oktober
12:10 – 22:10 Uhr: Rennen

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