„Uns ist bewusst, dass wir für ganz unterschiedliche Kulturen Sportwagen bauen“, sagt Peter Varga, Leiter Exterieur Design bei Porsche. Neue Designideen und künstlerische Impulse aus aller Welt fließen daher in die Design-Entwicklung jedes neuen Porsche mit ein.
Regelmäßiger Kreativaustausch
Eine wichtige Quelle für solche Inspirationen ist der regelmäßig stattfindende Kreativaustausch im Studio der Designer im Entwicklungszentrum Weissach. Mitarbeitende aus dem Design laden dabei kreative Köpfe aus aller Welt zu diesem Format ein oder präsentieren selbst interessante Projekte. „Diese Inputs und der regelmäßige Austausch – ganz bewusst ohne die alltäglichen Themen im Seriendesignprozess - sind für uns enorm wichtig“, sagt Peter Varga. „Die direkte Interaktion funktioniert viel besser als ein Gespräch am Bildschirm.“
Zwei ganz unterschiedliche Persönlichkeiten lieferten jüngst in diesem Rahmen Anregungen für die Porsche-Sportwagen der Zukunft: Der brasilianische Künstler Adonis Alcici – und die ukrainische Produktdesignerin Kateryna Sokolova. Adonis Acici lebt in der brasilianischen Metropole Sao Paolo. In Weissach erzählte er, wie er sich schon als Kind für den Rennsport begeisterte – und als Jugendlicher beim Formel-1-Rennen in Interlagos erstmals Porsche-Mitarbeiter kennenlernte. Es war der Beginn einer inzwischen langjährigen Verbindung: Adonis Alcici hat für Porsche Art Cars gestaltet, die auf der Miami Art Week ausgestellt wurden. Er gestaltete auch den Helm, den der Porsche-Werksfahrer Felipe Nasr 2023 beim Rennen in Le Mans trug.
In Weissach bemalte er gemeinsam mit Porsche-Mitarbeitern aus dem Design einen schwarzen Macan. Adonis‘ Markenzeichen sind Pfeile, die die Proportionen und die enorme Dynamik der Renn- und Sportwagen von Porsche betonen. „Sein Stil ist unglaublich locker und lässig“, findet Varga.
Brasilianische Lockerheit trifft auf deutsche Ingenieurskunst
Das erzeugt genau jene Spannung, die für Michael Mauer, den Leiter Style Porsche, ein prägendes Designprinzip verkörpert. Drei Schlüsselworte stehen dabei für die Markenidentität von Porsche: Spannung, Fokus und Funktionalität. Porsche bietet ikonisches Design. Die Design-DNA der Sportwagen wird dabei konsequent weiterentwickelt. Auch dank Inspirationen wie jenen von Adonis Alcici: „Bei meiner Kunst geht es um Geschwindigkeit – und um Adrenalin.“
Diese Weiterentwicklung ist in Weissach eine Teamleistung: Designer, Studioingenieure, Modellbauer und UX-Designer gestalten gemeinsam die Porsche-Modelle von morgen. „Veranstaltungen wie der Kreativaustausch helfen uns dabei, Trends früh zu erkennen und auch außerhalb der Automobilwelt wichtige Impulse zu sammeln“, erklärt Varga.
Trends, die auch die junge ukrainische Produktdesignerin Kateryna Sokolova setzt. Sokolova zeigte im Studio in Weissach Kopfhörer, die sie für den Musiker Jean-Michel Jarre gestaltet hat. Und Leuchten, die in der Buddha Bar in New York hängen. Die von ihr entworfenen Möbel sind ein Blickfang in außergewöhnliche Lokalen und Architektenhäuser weltweit. Im Kreativaustausch mit den Porsche-Designern erklärt sie, wie sie aus Prototypen schließlich Designobjekte entwickelt: Mit zunächst 100 Varianten, von denen sich am Ende eine durchsetzt.
Sokolovas Impulse inspirieren die Designer von Porsche. Beispielsweise für die Auswahl neuer Materialien und Oberflächen im Interieur eines Porsche. So befruchten sich Kunst, Design und Sportwagenbau gegenseitig.