Der charakteristische Sound eines Sechszylinder-Turbo (911 Turbo: Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 12,3 – 12,0 l/100 km, CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 279 – 271 g/km, CO₂-Klasse G , CO₂-Klasse gewichtet kombiniert G ) und der Klang irischer Folkmusik? Der Vergleich wäre dann doch zu weit hergeholt. Und trotzdem: Schon ein paar Takte genügen, um sich zuhause zu fühlen. So wie gestern Abend im Pub. Kurz ankommen, eintauchen. Und heute begleitet der Sound des Boxers im Heck die Fahrt in Richtung Westen. Raus aus Dublin an die Atlantik-Küste.
In Irland bekommt die berühmte „Fahrt ins Grüne“ eine völlig neue Bedeutung – besonders auf dem Weg zur Dingle Peninsula, einer Halbinsel im Südwesten Irlands. Endlose Plateaus, übersät mit uralten Monumenten. Irland weiß seine Faszination hinter jeder Kurve zu steigern. Der Slea Head Drive – ein Teil des Wild Atlantic Way – gilt als schönste Panoramastraße des Landes. Die Straßen sind leer. Das Wetter beinahe wolkenlos – untypisch für irische Verhältnisse. Durch das offene Schiebedach zieht die salzige Atlantikluft. Atemberaubende Aussichten wechseln sich mit Forts, Steinkreisen und Beehive Huts ab. Schafherden sind hier allgegenwärtig. Vorbeifahrende Autos beeindrucken sie nicht, sie haben nur Augen für das saftige Gras. Linksverkehr? In Dublin gewöhnt man sich schnell daran. Und hier draußen ist das meist kein Thema: Viele Landstraßen haben ohnehin nur eine Spur. Gegenverkehr ist selten. Und wenn, weicht man sich entspannt aus.
Geschichte und Gegenwart verschmelzen
In der irischen Hauptstadt verschmelzen Geschichte und Gegenwart zu einem harmonischen Ganzen. Lange Straßenzüge im georgianischen Stil und moderne Baukunst verbinden sich hier zum einzigartigen Flair von Dublin.
Den Balanceakt, Altes und Bewährtes ins Jetzt zu holen, schafft auch Nancy Hands mühelos. Dominic, der Eigentümer eines der bekanntesten Pubs der irischen Hauptstadt, kombiniert hier altes Holz, rohe Ziegel und Antiquitäten mit zeitgenössischer Kunst. Das Essen: köstlich. Egal, ob Fish and Chips, Muscheln oder ein Irish Stew, gekrönt von einem Pie. Traditionelles Pub-Food überrascht hier mit kreativen Twists.
Dom ist die Seele von Nancy Hands: energiegeladen, redselig und freundlich – der Prototyp des perfekten irischen Gastgebers.
Nur einen Steinwurf von der Guinness-Brauerei entfernt, liebt es Dom, wenn der Hopfengeruch durch die Straßen zieht. Frischer kann ein Guinness kaum sein. Im Gegensatz dazu überzeugen die besten Whiskeys des Landes in Doms Bar nach jahrelanger Reifung in Eichenfässern. „Ich habe mit 15 Jahren angefangen im Pub meines Cousins zu arbeiten. Meine Mutter und ich haben über mein Alter gelogen“, erzählte Dom lachend. „Dort habe ich zwei Jahre lang gearbeitet. Ich liebte, was ich da tat. Nach meinem Studium und Auslandsaufenthalten in Frankreich und Monaco kam ich wieder zurück nach Dublin und übernahm schließlich Nancy Hands.“ Das ist nun 18 Jahre her. „Damals hatte ich noch Haare“, witzelte Dom. „Aber wie man in Irland sagt ‚grass doesn’t grow on a busy road‘.“
Auch wenn er einen der traditionsreichsten irischen Pubs betreibt, bleibt die Zeit bei Dom nicht stehen. „Ich mag es nicht langweilig. Ich mag neue Dinge“, erklärte er. Dann überlässt er schon mal einer Gruppe von Gästen einen ganzen Abend lang seinen Pub. „Wir nennen es ‚Nancy in your hands‘, die Gäste können sich selbst ihr Bier zapfen, Darts spielen, Ringe werfen, tanzen. Der Pub ist in ihren Händen und ich bekomme mal eine Pause. Jede Gruppe ist anders und bringt frischen Wind hier rein. Ich liebe es“, erzählte Dom enthusiastisch.
Irlands süße Seite
Auf ihrem Weg zum Wild Atlantic Way macht auch die Porsche Travel Experience Halt bei einer ungewöhnlichen Manufaktur. Hier wären Butter, Wolle oder Whiskey zu erwarten, aber Schokolade? John und seine Frau Kasha betreiben mitten in den Burrens, einer bizarren Kalksteinlandschaft, die Hazel Mountain Chocolate Manufaktur, die einzige Bean-to-Bar-Schokoladenmanufaktur des Landes. Mit Tradition hat das auf den ersten Blick erst einmal nichts zu tun. Auf den zweiten aber schon.
„Dieses Land bewirtschaftet meine Familie seit vielen Generationen. Vor neun Jahren haben wir uns endlich getraut, unsere Idee zu verwirklichen“, berichtet John über das irische Schokoladenparadies. John ist eher der Stratege, überwacht das Geschäft und ist vor allem der Erste, wenn es darum geht, die neuen Leckereien seiner Frau zu kosten. Sie ist Konditormeisterin und Chocolatier. „Deshalb lag es für uns nahe, aus den besten Kakaobohnen der Welt und traditionell irischen Zutaten eigene Kreationen zu erschaffen.“ Mit Meersalz, Haselnüssen, Milch, Kräutern oder sogar Algen verfeinert, bekommen die Schokoladen oder Pralinées ihren ganz eigenen Geschmack. Tradition ja, aber mit überraschenden Einflüssen von außen, könnte das Motto hier heißen. „Jede Bohne hat ein eigenes Aroma “, erklärt John und lässt seine Besucher an Kakaobohnen aus Venezuela, Mexiko, Madagaskar und Cuba riechen. „Bei uns kommen die ganzen Bohnen an. Mit viel Leidenschaft und Sorgfalt verarbeiten wir sie bis zur fertigen Tafel oder Praline.“ Grund genug für die Porsche Travel Experience im dazugehörigen Café einen Halt einzulegen.
Gewoben mit Tradition – designt mit Ecken und Kanten
Guinness, Whiskey und sattes Grün gehören genauso zu Irland wie die Schafsherden, denen man überall begegnet. Aus ihrer hochwertigen Wolle entstehen Textilien, die weltweit für ihren Qualitätsanspruch bekannt sind. Gerade irischer Tweed hat eine lange Tradition. Zwei Modedesignerinnen aus Galway interpretieren dieses traditionelle Textil sehr modern in den Designs ihrer edgy Kollektionen.
Triona und Aoibheann haben 2014 The Tweed Project gegründet. „Wir haben damals eine Marktlücke für zeitgenössische Mode aus irischen Stoffen entdeckt“, erklärt Triona, die eigentlich Kostüme für Film und Fernsehen designt. „Bei unseren Designs lassen wir uns von der rauen, irischen Natur inspirieren, vor allem vom Westen des Landes“, fügt Aoibheann hinzu, die neben ihrer Arbeit als Modemacherin auch noch ein Restaurant betreibt.
In ihren Designs spürt man die Balance zwischen irischer Tradition und Moderne. „Jede Kollektion ist anders. Wir machen nur das, worauf wir Lust haben“, erklärt Triona ihre Slow-Fashion-Philosophie. Alle Stoffe werden von Hand ausgewählt, jedes Stück wird auf Bestellung gefertigt und soll ein Leben lang halten. „Und wir gehen auf Wünsche und Ideen unserer Kunden ein. Damit ist jedes Stück, das wir kreieren, ein Unikat.“
Info
Text erstmals veröffentlicht im Porsche Magazin STORIES.
Autorin: Elisa Weber
Fotos: Mathieu Bonnevie
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