Es war nicht der Tag von Tatjana Maria. Die Spielerin vom Porsche Team Deutschland musste sich trotz kämpferischer Leistung und eines starken Comebacks im zweiten Satz der Belgierin Elise Mertens mit 1:6, 6:4, 0:6 geschlagen geben.
„Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich das Match nicht gewinnen konnte, aber ich bin zufrieden damit, wie ich im zweiten Satz zurückgekommen bin“, erklärte die Wimbledon-Halbfinalistin von 2022 nach dem Spiel. „Im dritten Satz hat sie extrem aggressiv gespielt und mir ist etwas die Kraft ausgegangen. Das hat sicherlich dazu beigetragen, dass es so gelaufen ist.“ Maria, die erst vor zwei Tagen mit dem Porsche Team Deutschland vom Billie Jean King Cup in Brasilien heimgekehrt war, wurde gegen Ende des Matches immer müder, was zu ungewöhnlichen Fehlern führte. „Wenn man nicht hundertprozentig fit ist, ist das frustrierend. Ich habe bis zum Schluss mein Bestes gegeben“, so Maria, die es dennoch genoss, vor heimischem Publikum zu spielen: „Es gibt nichts Schöneres.“
Bereits zur Mittagszeit setzte sich die Italienerin Jasmine Paolini in eindrucksvoller Manier mit 6:1, 6:0 gegen ihre Landsfrau Sara Errani durch und qualifizierte sich für das Achtelfinale. Ebenfalls eine beeindruckende Vorstellung bot die Weltranglistensiebte Qinwen Zheng, die zu Beginn des Jahres ihr erstes Grand-Slam-Finale bei den Australian Open erreichte. Mit druckvollem Grundlinienspiel ließ sie ihrer Gegnerin Sorana Cirstea aus Rumänien keine Chance und gewann souverän mit 6:2, 6:3. „Der Porsche Tennis Grand Prix ist seit meiner Kindheit eines meiner Lieblingsturniere, daher freue ich mich besonders, hier weiterzukommen“, erklärte die 21-jährige Zheng im Siegerinterview auf dem Platz. „Ich denke, ich habe sehr gut aufgeschlagen und habe mich gut bewegt. Mal sehen, was die Woche noch bringt.“
Kurz darauf erlebten die Zuschauer einen weiteren Favoritensieg, als die Tschechin Marketa Vondrousova das Match gegen Donna Vekic aus Kroatien mit 6:4, 6:3 für sich entschied. Stilgerecht beendete die Wimbledon-Siegerin des Vorjahres das Spiel mit zwei Assen. „Das erste Match auf Sand ist immer herausfordernd. Ich wusste nicht, was mich erwartet, aber insgesamt bin ich mit meiner Leistung sehr zufrieden“, resümierte die Nummer 8 der Welt.
Eine Überraschung gelang der Tschechin Linda Noskova im letzten Spiel des Tages. Die mit 19 Jahren jüngste Teilnehmerin des Turniers gewann gegen die Weltranglistenzehnte Jelena Ostapenko aus Lettland deutlich mit 6:3, 6:1.
Deutsches Nachwuchsdoppel feiert sensationellen Sieg
Für eine Sensation sorgten zwei Spielerinnen aus dem Porsche Talent Team: Ella Seidel und Nastasja Schunk schlugen in der Doppel-Konkurrenz sensationell die topgesetzten Titelverteidigerinnen Desirae Krawczyk aus den USA und Demi Schuurs aus den Niederlanden. In einem nervenaufreibenden Duell behielten die deutschen Nachwuchsspielerinnen im entscheidenden Match-Tiebreak kühlen Kopf und siegten mit 6:4, 4:6, 10:8. Mit diesem Erfolg sicherten sich Seidel und Schunk, die für das Turnier eine Wildcard erhalten hatten, ihren ersten Einzug ins Viertelfinale eines WTA-Turniers. Unter den letzten acht Paarungen steht auch Lokalmatadorin Laura Siegemund mit ihrer neuen Doppel-Partnerin Barbora Krejcikova. Das deutsch-tschechische Duo bezwang Fang-Hsien Wu aus Taipeh und Yifan Xu aus China nach Startschwierigkeiten mit 3:6, 6:4, 10:7.
Weitere Topstars steigen am Mittwoch in das Turnier ein
Der Mittwoch beim Porsche Tennis Grand Prix steht ganz im Zeichen der Topspielerinnen. Gleich im ersten Match des Tages um 12.30 Uhr auf dem Centre-Court dürfen sich die Zuschauer auf die Weltranglistenneunte Ons Jabeur aus Tunesien freuen. Die letztjährige Halbfinalistin in der Porsche-Arena trifft auf Ekaterina Alexandrova. Direkt im Anschluss bestreitet Laura Siegemund ihr erstes Einzel. Die Stuttgart-Siegerin von 2017 trifft auf die Ukrainerin Marta Kostyuk, die Nummer 27 der Welt. „Das ist alles andere als eine einfache erste Runde für mich“, sagte die gebürtige Filderstädterin über ihre Gegnerin, der sie bisher noch nie gegenüberstand. „Sie hat im vergangenen Jahr wirklich gut gespielt, weshalb ich mich sehr gewissenhaft vorbereiten muss.“
Coco Gauff, eine der Topfavoritinnen auf den Titel, betritt frühestens um 17 Uhr den Centre-Court. Im ersten Achtelfinale der Woche steht die aktuelle US-Open-Siegerin aus den USA, die in der ersten Runde ein Freilos hatte, ihrer Landsfrau Sachia Vickery gegenüber. „Ich bin wirklich glücklich, wieder hier in Stuttgart zu sein“, sagte die 20-Jährige beim Media Day am Dienstag. „Ich habe gut trainiert und hoffe, dass ich hier eine erfolgreiche Woche haben werde.“ Ein weiteres Highlight des Tages erwartet die Tennis-Fans gegen 18.30 Uhr, wenn die beiden Porsche-Markenbotschafterinnen Angelique Kerber und Emma Raducanu aufeinandertreffen. Die dreifache Grand-Slam-Siegerin Kerber, die erst im Januar nach ihrer Babypause auf die Tour zurückkehrte, freut sich auf ihr Comeback vor deutschem Publikum. „Es ist großartig, wieder in Stuttgart zu sein“, erklärte die Siegerin des Porsche Tennis Grand Prix von 2015 und 2016. „Vor Heimpublikum zu spielen, hat mich immer schon zusätzlich motiviert.“
Zum Abschluss des Tages kommt es zum Duell zweier bester Freundinnen: Die Weltranglistenzweite Aryna Sabalenka, die im Januar ihren Titel bei den Australian Open verteidigte, trifft auf die Spanierin Paula Badosa. Die beiden standen sich bereits im letzten Jahr in Stuttgart gegenüber, als Sabalenka im Viertelfinale knapp die Oberhand behielt.
Kartenverkauf
Karten für den 47. Porsche Tennis Grand Prix sind an der Tageskasse der Porsche-Arena sowie beim beim Easy Ticket Service erhältlich – im Internet unter www.easyticket.de oder telefonisch unter 0711 / 2 55 55 55.