Die einzige Testmöglichkeit vor dem Saison-Highlight in Le Mans fand bei besten Wetterbedingungen und Lufttemperaturen von knapp über 20 Grad Celsius statt. Porsche Penske Motorsport und die Kundenmannschaften nutzten dies maximal aus. Die insgesamt drei Porsche 963 des Werksteams zeigten auf den Positionen eins, zwei und vier in den Zeitenlisten eine sehr gleichmäßige Performance über längere Distanzen. Die schnellste Runde des gesamten Testtages gelang Werksfahrer Kévin Estre aus Frankreich in 3:26,807 Minuten.
„Erst einmal ein sehr großes Dankeschön an die gesamte Mannschaft, die sowohl die Autos als auch das gesamte Equipment optimal vorbereitet hat“, betont Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Unser dritter Porsche 963 kam wie Teile der Einsatzmannschaft direkt aus den USA. Die Integration hat perfekt geklappt, der Rennwagen erreichte sofort das hohe Niveau der beiden WEC-Stammfahrzeuge. Wir waren schnell und auch höchst zuverlässig unterwegs. Wir haben konsequent unser Programm abgespult. Abgesehen von einem Reifenschaden am Nummer-5-Auto traten keinerlei Probleme auf – auch bei den Kundenteams nicht. Das ist bemerkenswert. Allerdings sagen die Rundenzeiten von heute über das Kräfteverhältnis noch nicht viel aus.“
„Wir haben den Test unter anderem dazu genutzt, um Bremsen anzufahren und einige wichtige Dinge auszuprobieren“, fasst Jonathan Diuguid zusammen. Der Leitende Direktor Porsche Penske Motorsport fügt hinzu: „Wir haben alles getan, um für die bevorstehende Rennwoche möglichst gut aussortiert zu sein. Wir konnten die Reifen durchtesten und haben mehrere Setup-Varianten implementiert. Es gibt nun ausreichend Daten, die wir intensiv analysieren werden.“
Auch die Kundenmannschaften Hertz Team Jota und Proton Competition spulten am offiziellen Testtag zahlreiche Runden ab. Die Startnummer 38 des britischen Teams um den Formel-1-Weltmeister von 2009, Jenson Button (Großbritannien), legte mit 967 Kilometern die größte Distanz aller sechs im Wettbewerb vertretenen Porsche 963 zurück. In der LMGT3-Klasse absolvierten die beiden Porsche 911 GT3 R von Manthey EMA und Manthey PureRxcing ebenfalls ein umfangreiches Testprogramm mit insgesamt 125 Runden auf dem Circuit des 24 Heures. Die 13,626 Kilometer lange Rennstrecke führt zu einem großen Teil über Landstraßen, die für den Langstreckenklassiker und den Testtag für den öffentlichen Verkehr gesperrt werden. Das erste Freie Training beginnt am Mittwoch, 12. Juni, um 14:00 Uhr.
Das Rennen in TV und Stream
Die 92. Auflage der 24 Stunden von Le Mans startet am kommenden Samstag, 15. Juni um 16:00 Uhr. Der Langstreckenklassiker wird in Deutschland vom Free-TV-Kanal Nitro aus der RTL-Mediengruppe sowie im Sportsender Eurosport übertragen. Einen kostenpflichtigen Livestream sowie ein Livetiming bieten die offiziellen Apps der FIA WEC sowie des Le-Mans-Veranstalters ACO.
Weitere Stimmen zum Testtag
Mathieu Jaminet (Porsche 963 #4): „Ich bin heute zwar nur wenige Runden gefahren, aber es ist ein tolles Gefühl, wieder in Le Mans zu sein. Wir haben viele Varianten der Fahrzeugabstimmung ausprobiert. Unsere Rundenzeiten konnten sich sehen lassen. Wir haben es mit allen drei Autos in die Top 4 geschafft. Hoffen wir, dass wir in allen Sessions der kommenden Woche ebenso weit vorn sein können.“
Michael Christensen (Porsche 963 #5): „Schön, endlich wieder auf dieser ganz besonderen Strecke in Le Mans zu fahren. Die Bedingungen waren heute richtig gut. Unser Auto lief problemlos, wir konnten fast alle Testpunkte abhaken. Dennoch müssen wir zum Start in die Rennwoche in den Trainingssitzungen noch ein paar weitere Dinge ausprobieren. Der Testtag ist immer sehr wichtig – sowohl für uns Fahrer als auch für das gesamte Team.“
Kévin Estre (Porsche 963 #6): „Unser Auto funktionierte ab der ersten Runde wirklich gut, ich hatte sofort ein tolles Gefühl. Über den Tag betrachtet sind uns im Rahmen der normalen Setup-Arbeit natürlich weitere Fortschritte gelungen. Zu Beginn der zweiten Session hatte ich zwei freie Runden ohne Überrundungsverkehr und konnte richtig schnelle Zeiten fahren. Wir sind auf jeden Fall besser aufgestellt als im Vorjahr.“
Dieter Gass (Teamchef Hertz Team Jota): „Es war für uns ein produktiver Testtag. Beide Autos liefen sauber durch. Leider gab es zahlreiche längere Unterbrechungen durch Rote Flaggen oder Safety-Car-Übungen. Wir konnten bezüglich unserer Performance das Level erreichen, das wir erwartet hatten. Schön, dass unsere beiden Porsche 963 auf sehr ähnlichem Niveau unterwegs sind – das werte ich als gutes Zeichen. Wir gehen nun optimistisch in die Rennwoche.“
Christian Ried (Teambesitzer Proton Competition): „Der Vormittag eines solchen Testtages dient zumeist dem Durchlaufen einiger Prozeduren und der Überprüfung aller Funktionen im Auto. Die Strecke zeigte sich in der ersten Session noch sehr schmutzig. Erst am Nachmittag, als mehr Reifenabrieb auf der Fahrbahn lag und endlich ausreichend Grip aufgebaut war, ging es an Abstimmungsarbeiten. Die Bedingungen waren heute gut. Ich bin sicher, dass unser Porsche 963, die Fahrer und das gesamte Team nun bestens vorbereitet in die Rennwoche gehen. Le Mans ist jedes Jahr das Highlight!“
Richard Lietz (Porsche 911 GT3 R #91): „Wir haben im Verlauf des Testtages alles durchprobiert, was wir im Rahmen der Vorbereitungen erledigen wollten. Unter anderem haben wir auch Ersatzteile eingefahren, die wir im Falle eines Falles im Rennen installieren müssen. Alles fühlte sich normal und gut an. Es war ein Standardprogramm ohne Zwischenfälle, ein zufriedenstellender Start in eine lange Le-Mans-Woche.“
Joel Sturm (Porsche 911 GT3 R #92): „Erstmals auf dieser besonderen Strecke zu fahren war ein extremes Erlebnis für mich und hat unheimlich viel Spaß gemacht. Der Test verlief sauber. Wir haben das geplante Programm absolviert. Die Performance und das Wettbewerbsgefüge lassen sich bisher kaum einschätzen. Ich denke, dass wir bei der Musik sein werden. Jetzt geht es endlich in die Rennwoche!“
Alle Ergebnisse vom Testtag unter fiawec.alkamelsystems.com.