Die ESL R1-Serie auf der Simracing-Plattform „Rennsport“ umfasst sechs Läufe. Die ersten drei zählen zur Teamwertung. Nach dem digitalen Daytona International Speedway und dem neuen Stadtkurs „Orchard Road“ in Singapur stand am Freitagabend die digitalisierte Grand-Prix-Strecke im Königlichen Park als entscheidender Lauf auf dem Programm.
Porsche Coanda schickte aus seinem Werksfahrer-Quartett den Briten Charlie Collins in das erste der vier Viertelfinalrennen. Er traf dort auf Simracer von elf weiteren Teams. Von den zwölf Teilnehmern jedes Vorlaufs kommen stets nur die besten Sechs in die nächste Runde. So wie Collins: Er war von Platz drei gestartet und hatte die Ziellinie nach neun Runden auf dem 5,793 Kilometer langen Traditionskurs als Zweiter überquert.
Titelverteidiger Joshua Rogers machte es noch besser: Der Australier sicherte sich für sein Viertelfinale die Pole-Position und fuhr trotz eines Gerangels in der ersten Kurve einen nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg heraus. Auch sein Landsmann Dayne Warren strich in seinem Vorlauf die maximale Punktzahl ein. Dabei lieferte er sich auf den letzten Metern einen spannenden Dreikampf mit dem Slowenen Kevin Siggy und Jiri Toman aus Tschechien. Mitchell deJong, der vierte Coanda-Fahrer im Bunde, startete von Rang sechs. Nach Fremdkontakten in der ersten Schikane fiel der US-Amerikaner auf die achte Position zurück. Er arbeitete sich zwar wieder vor, erhielt aber nachträglich eine Dreisekunden-Zeitstrafe und verpasste als Siebter den Sprung in die nächste Runde.
Ins erste Halbfinale starteten Rogers und Collins von den Plätzen zwei und vier. In der fünften Runde übernahm der Australier die Spitze, verlor sie aber in der letzten wieder an Luke Bennett – der Brite konnte aus dem Windschatten attackieren. Collins schob sich fast zeitgleich am Tschechen Martin Csincsik vorbei auf die dritte Position. Damit standen beide Coanda-Fahrer im Finale. Warren wurde in seinem Halbfinalrennen Elfter.
Für das Finale hatten sich Rogers und Collins mit der dritt- und sechstschnellsten Zeit im Qualifying eine gute Ausgangsbasis geschaffen. Dem Australier gelang in der letzten Runde mit einem spektakulären Überholmanöver auf der Außenseite der schnellen Parabolica-Kurve der Sprung auf Platz zwei. Sein britischer Teamkollege wurde nach einem ereignisreichen Rennen und einer Zeitstrafe als Elfter gewertet.
Stimmen nach dem Rennen
Nina Braack (D, Leiterin Esports bei Porsche Motorsport): „Der letzte ESL R1-Wertungslauf der Teammeisterschaft vor dem großen Finale in Riad brachte für uns mit ersten und zweiten Plätzen in den Vorläufen sowie dem zweiten Rang von Joshua Rogers im Finale ein versöhnliches Ende. Manches hätte vielleicht noch besser laufen können, daraus ziehen wir jetzt für die bevorstehenden Rennen unsere Schlüsse und schauen der nun beginnenden Fahrerwertung zuversichtlich entgegen.“
Joshua Rogers (AUS, Porsche Coanda Esports Racing): „Nach dem Gerangel in Kurve 1 war es im Finale schwierig, wieder an die Spitze zu kommen – zumal vor mir die beiden Redline-Autos zusammengearbeitet haben. Dadurch ist ein Abstand zu Sebastian Job an der Spitze entstanden. Mit dem Überholmanöver in der letzten Kurve konnte ich schlussendlich aber noch den zweiten Rang übernehmen. Alles in allem ist es für uns in der Teamwertung ganz ordentlich gelaufen, auch wenn sich nicht alles zu unserem Vorteil entwickelt hat. Mit zwei Rennwagen im Finale können wir uns aber sehen lassen und dem Esports World Cup optimistisch entgegen blicken.“
Charlie Collins (GB, Porsche Coanda Esports Racing): „Das Qualifying für das Finale hat mit Platz sechs noch gepasst, aber beim Start ging es schief. Ich musste einige Autos passieren lassen und habe dann noch eine Zeitstrafe kassiert. Da habe ich wieder eine Lektion gelernt. In der Fahrerwertung, die ab dem vierten Lauf beginnt, mache ich es besser. Es gibt noch Raum für Verbesserung.“
Monza (I), Ergebnis Finale
1. Sebastian Job, BMW M4 GT3 (UK, Team Redline)
2. Joshua Rogers, Porsche 911 GT3 R (AUS, Porsche Coanda Esports Racing)
3. Luke Bennett, BMW M4 GT3 (UK, Team Redline)
11. Charlie Collins, Porsche 911 GT3 R (GB, Porsche Coanda Esports Racing)
Punktestand Teamwertung nach drei von drei Wertungsläufen
1. Team Redline, 560 Punkte
2. Vitality R8G Esports, 399 Punkte
3. Porsche Coanda Esports Racing, 351 Punkte
Vollständige Ergebnisse und Tabellenstände.
ESL R1 – das Wichtigste in Kürze
• Die inoffizielle Simracing-Königsklasse basiert auf der Simulation „Rennsport“.
• Gefahren wird mit Fahrzeugen nach GT3-Reglement, darunter der 911 GT3 R.
• Wie im realen Sport sorgt eine Balance of Performance (BoP) für Chancengleichheit.
• Zwölf Teams mit je vier Fahrern kämpfen um eine Team- und eine Fahrermeisterschaft.
• In den Online-Events qualifizieren sich die Fahrer für das Finale am Live-Event.
• ESL R1 und der Esports World Cup schütten 500.000 US-Dollar Preisgeld aus.
• Viele weitere Informationen zur Serie bietet der Porsche Motorsport Hub.