Rennbericht
Nach etwas mehr als sieben Stunden auf der Strecke hatte die Rennleitung den Langstreckenklassiker gegen 23:20 Uhr aufgrund dichten Nebels aus Sicherheitsgründen unterbrochen. Zu diesem Zeitpunkt lag der 911 GT3 R von Manthey EMA auf Rang drei der Gesamtwertung. Auf den Plätzen acht und neun folgten die beiden Fahrzeuge von Falken Motorsports. Den Porsche mit der Startnummer 33 teilten sich mit Klaus Bachler aus Österreich, dem Franzosen Julien Andlauer und dem Deutschen Sven Müller gleich drei ehemalige Porsche-Junioren mit dem Belgier Alessio Picariello. Im Schwesterauto waren Martin Ragginger aus Österreich sowie die Deutschen Tim Heinemann, Nico Menzel und der Schwede Joel Eriksson unterwegs. Lionspeed GP und Dinamic GT nahmen vor der außerplanmäßigen Pause die Positionen zwölf und 13 ein. Als 16. folgte Herberth Motorsport mit dem sechsten der bis zu 416 kW (565 PS) starken GT3-Rennwagen aus Weissacher Fertigung.
Erst um 13:30 Uhr am Sonntag setzte sich das Teilnehmerfeld nach 14-stündiger Auszeit für fünf Formationsrunden hinter dem Safety-Car wieder in Bewegung. Die Nebelschwaden beeinträchtigten die Sicht allerdings speziell im Bereich des Grand-Prix-Kurses und auf der „Döttinger Höhe" weiterhin stark. Der Manthey-EMA-Porsche durfte sich als Zweiter hinter dem Safety-Car aufstellen: Weil das Fahrzeug kurz vor dem vorläufigen Abbruch seinen Boxenstopp absolviert hatte, bekam es hierfür einen geringeren Mindeststandzeit-Zuschlag als der vor ihm platzierte BMW und rückte entsprechend auf.
Gegen 15 Uhr, nach fünf Runden hinter dem Safety-Car, entschied die Rennleitung: Der Wettbewerb wird abgebrochen. Aufgrund unterschiedlicher Tankstoppstrategien im Hinblick auf einen möglichen Restart hatte sich die Reihenfolge noch einmal verändert. Manthey EMA bewahrte seinen zweiten Rang. Der Falken-Porsche mit der Startnummer 33 rückte in der Endwertung des 24-Stunden-Rennens auf Rang sechs vor, während Lionspeed GP die neunte Position belegte. Das Fahrerquartett Antares Au (Hongkong), Patric Niederhauser (Schweiz), Indy Dontje (Niederlande) und Patrick Kolb (Deutschland) sicherte sich damit auch den Sieg in der SP9-ProAm-Klasse. Platz zehn ging an das zweite Auto von Falken Motorsports.
Erstmals zählte das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring auch zur Intercontinental GT Challenge (IGTC). In dieser separaten Wertung holte die Startnummer 911 den Sieg. Manthey EMA hatte bereits im Februar das 12-Stunden-Rennen der IGTC im australischen Bathurst gewonnen. Porsche baute damit seine Führung in der Herstellertabelle weiter aus.
„Dieses Rennen wird als eines der ganz besonderen in die Geschichte der 24 Stunden Nürburgring eingehen“, erklärt Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R. „In den Runden hinter dem Safety-Car haben unsere Teams bis zuletzt an ihren Strategien für den Fall gefeilt, dass das Rennen noch einmal freigegeben wird. Der Podestplatz für Manthey EMA ist ein sehr starkes Ergebnis, auch wenn Rang zwei im ersten Moment vielleicht enttäuschend klingt. Zudem hat Lionspeed GP den Sieg in der ProAm-Kategorie eingefahren. Wir sind sehr stolz darauf, dass vier der sechs gestarteten 911 GT3 R unserer Kundenteams das Rennen in den Top 10 beendet haben.“
Stimmen nach dem Rennen
Ayhancan Güven (TR, Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #911): „Ich kann die Entscheidung der Rennleitung absolut nachvollziehen – unter diesen Bedingungen weiterzufahren, wäre einfach zu unsicher gewesen. Wir haben von Beginn an um die Führung gekämpft und befanden uns praktisch immer unter den ersten Drei. Unglücklicherweise lagen wir zum Zeitpunkt der Roten Flagge nicht auf dem ersten Rang. Natürlich wollten wir gewinnen, aber ich bin mit dem Ergebnis dennoch zufrieden.“
Julien Andlauer (F, Falken Motorsports, Porsche 911 GT3 R #33): „Mir fehlen fast die Worte, um dieses Rennen zu beschreiben. Immer wieder wechselnde Bedingungen machten es von Anfang an extrem schwierig. Das gesamte Team hat in dieser Hinsicht einen fantastischen Job abgeliefert. Leider hatten wir gleich zu Beginn Pech mit einer Strafe, weil wir in der Boxengasse etwas zu schnell waren. Das hat uns weit zurückgeworfen. Vor allem im Trockenen waren wir anschließend sehr konstant unterwegs. Wir haben viele Daten und eine Menge Erfahrung für das kommende Jahr gesammelt.“
Patric Niederhauser (CH, Lionspeed GP, Porsche 911 GT3 R #24): „Durch die Verkürzung ist das Rennen natürlich nicht so verlaufen, wie wir es gerne gehabt hätten. Aber wir wollten die ProAm-Klasse gewinnen und das haben wir erreicht. Darauf können wir sehr stolz sein, denn wir konnten am Schluss mit einer super Strategie noch einige Positionen aufholen. Wäre das Rennen noch einmal freigegeben worden, hätten wir sogar noch Chancen auf den Gesamtsieg gehabt. Dennoch hat die Rennleitung richtig entschieden. Mein erstes 24-Stunden-Rennen hier mit Porsche ist sehr gut verlaufen, ich bin sehr zufrieden.“
Ergebnis
1. Stippler/Mies/Feller/Marschall (D/D/CH/D), Audi #16, 50 Runden
2. Estre/Güven/Preining/Vanthoor (F/TR/A/B), Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #911, 50 Runden
3. Harper/Hesse/Weerts (UK/D/B), BMW #72, 50 Runden
6. Andlauer/Bachler/Müller/Picariello (F/A/D/B), Falken Motorsports, Porsche 911 GT3 R #33, 50 Runden
9. Au/Niederhauser/P. Kolb/Dontje (HKG/CH/D/NL), Lionspeed GP, Porsche 911 GT3 R #24, 50 Runden
10. Eriksson/Heinemann/Menzel/Ragginger (S/D/D/A), Falken Motorsports, Porsche 911 GT3 R #44, 50 Runden
13. Buus/Dienst/Holzer/Seefried (DK/D/D/D), Dinamic GT, Porsche 911 GT3 R #54, 50 Runden
16. Renauer/V. Kolb/Olsen/Campbell (D/D/N/AUS), Herberth Motorsport, Porsche 911 GT3 R #5, 49 Runden
Weitere Ergebnisse:
https://www.24h-rennen.de/live/
Zwischenbericht 1
Der 911 GT3 R des Porsche-Kundenteams Manthey EMA belegt nach der Auftaktphase des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring den ersten Platz. Er liegt damit vor dem Anbruch der Nacht weiterhin in aussichtsreicher Position. Das Gleiche gilt für die beiden Porsche von Falken Motorsports auf den Rängen zehn und zwölf sowie den baugleichen Rennwagen des Teams Dinamic GT auf der 13. Position. Herberth Motorsport und Lionspeed GP behaupten die Plätze 17 und 20.
Der Langstreckenklassiker begann unter schwierigen Bedingungen: In der Aufwärmrunde auf der 25,378 Kilometer langen Kombination aus verkürztem Grand-Prix-Kurs und historischer Nordschleife setzte Niederschlag ein. Der Manthey EMA-Porsche von Startfahrer Kévin Estre, des Österreichers Thomas Preining, Ayhancan Güven aus der Türkei und des Belgiers Laurens Vanthoor rollte bereits auf Regenpneus. Er rückte unmittelbar auf Platz eins vor, da der führende BMW beim Start zum Reifentausch zur Box abbog. Bei wechselhaften Bedingungen konnte der französische Werksfahrer die Spitzenposition bis zum ersten Boxenstopp verteidigen, bevor der „Grello“ wieder Slicks für die inzwischen abgetrocknete Strecke erhielt.
Der ebenfalls rund 416 kW (565 PS) starke Neunelfer von Herberth Motorsport rangierte lange Zeit in den Top 5. Nach einer unverschuldeten Kollision inklusive Leitplankenberührung am Ende der „Döttinger Höhe“ musste der Rennwagen des Norwegers Dennis Olsen, des australischen Werksfahrers Matt Campbell und der beiden Deutschen Robert Renauer und Vincent Kolb zum kurzen Check an die Box. Die Startnummer 5 lag um 20 Uhr Ortszeit auf Rang 20.
#24hNBR - After four eventful hours of racing all six #Porsche #911GT3R are still running in the @IntercontGTC @24hNBR.
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) June 1, 2024
P4 - #911 #MantheyEMA
P10 - #44 @FalkenTyres
P12 - #33 #FalkenTyres
P13 - #24 #LionspeedGP
P17 - #54 @DinamicGT
P19 - #5 @HerberthMotors1 pic.twitter.com/UbzxvDN98M
„Auf die gemischten Bedingungen in der Anfangsphase des Rennens haben wir die richtigen Antworten gefunden. Die Teams trafen jeweils eine gute Reifenwahl, dadurch ging es für uns nach vorne“, erklärt Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R. „Der Manthey EMA-Porsche zögerte den Wechsel von Regenreifen auf Slicks bis zum kompletten Abtrocknen der Strecke hinaus, um damit das Risiko zu reduzieren. Aktuell setzt erneut Regen ein. Jetzt geht es darum, die Nacht zu überstehen, um morgen früh zur Attacke übergehen zu können.“
Stimmen nach den ersten vier Rennstunden
Kévin Estre (F, Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #911): „Das war kein einfacher Start. Wir haben mit der Entscheidung für Regenreifen ebenso wie der BMW von Augusto Farfus richtig gelegen, aber es gibt verschiedene Ausführungen – darum war in manchen Streckenabschnitten ich schneller, in anderen wiederum Augusto. Im ,Adenauer Forst‘ konnte ich dann eine Überrundungssituation ausnutzen und ohne großes Risiko überholen. Unser Wechsel auf profillose Slicks am Ende des ersten Stints geschah vielleicht eine Runde zu spät. Wir wollten nichts riskieren und sind auf Nummer Sicher gegangen. Das hat ein bisschen Zeit gekostet, am Ende war aber alles gut. An die ultimative Pace der BMW kommen wir auf Trockenreifen nicht ganz heran, sie sind auf den Geraden sehr schnell. Aber wir geben alles und das Rennen ist noch lang.“
Nico Menzel (D, Falken Motorsports, Porsche 911 GT3 R #44): „Die richtige Reifenwahl für den Start war schwierig, ist uns zum Glück aber halbwegs gelungen – wir sind auf Regenreifen losgefahren und konnten uns im Mittelfeld behaupten. Wir haben auch im richtigen Moment auf Slicks gewechselt und damit bisher so ziemlich alles richtig gemacht. Wir schwimmen mit in den Top 10, alles ok.“
Dennis Olsen (N, Herberth Motorsport, Porsche 911 GT3 R #5): „Der erste Stint hat viel Spaß gemacht. Der Start auf Regenreifen war in der ersten Runde auf der noch zu trockenen Strecke schwierig. Aber ich denke, dass wir uns trotzdem richtig entschieden haben: Wir konnten so lange draußen bleiben, bis sich das Zeitfenster für den Tankstopp öffnete. Wir haben dann auf Slicks gewechselt. Auch das war zu diesem Zeitpunkt die richtige Wahl, denn wir konnten dabei viel Zeit gutmachen. Wir sind im Spiel und geben unser Bestes.“
Qualifying
Der bestplatzierte Porsche startet am morgigen Samstag um 16 Uhr von der zweiten Position in das diesjährige 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Werksfahrer Laurens Vanthoor gelang im Top-2-Qualifying eine Rundenzeit von 8:11,398 Minuten. Insgesamt hatten fünf der sechs 911 GT3 R den Sprung in das entscheidende Einzelzeitfahren geschafft. Mit 44 Rennwagen auf Porsche-Basis stellt der Sportwagenhersteller aus Stuttgart das größte Kontingent im 127 Fahrzeuge umfassenden Teilnehmerfeld. Porsche strebt bei der 52. Auflage des Langstreckenrennens in der Eifel den 14. Gesamtsieg an.
Wechselhafte Witterungsbedingungen mit teilweise starkem Regen hatten die drei vorherigen Zeittrainings auf dem Nürburgring geprägt. Während der beiden Top-Qualifying-Sitzungen ab 17:30 Uhr am Freitag blieb die 25,378 Kilometer lange Kombination aus verkürztem Grand-Prix-Kurs und historischer Nordschleife bei Außentemperaturen um 16 Grad Celsius und Sonnenschein trocken.
Laurens Vanthoor war als Zehnter von 17 Teilnehmern des Top-2-Qualifyings zum Einzelzeitfahren auf die Strecke gegangen. Bereits in seiner ersten von zwei fliegend gestarteten Runden setzte er in den ersten vier Streckenabschnitten jeweils die absolute Bestzeit. Sie behielten auch im weiteren Verlauf Bestand. Der Werksfahrer aus Belgien beendete den ersten Versuch nach 8:11,398 Minuten. Im zweiten konnte er sich mit dem bis zu 415 kW (565 PS) starken 911 GT3 R des Porsche-Kundenteams Manthey EMA nicht weiter verbessern. Den Startplatz in der ersten Reihe hatte er für sich, seine Werksfahrerkollegen Kévin Estre aus Frankreich und Thomas Preining aus Österreich sowie Ayhancan Güven aus der Türkei aber sicher.
Als nächstbester Neunelfer fuhr Klaus Bachler mit dem Nummer-33-Porsche des Teams Falken Motorsports auf Rang zehn. Der Österreicher teilt sich den Rennwagen mit Julien Andlauer aus Frankreich, dem Deutschen Sven Müller und Alessio Picariello aus Belgien. Lionspeed GP hatte Patric Niederhauser ins Top-2-Qualifying entsendet. Der Schweizer errang mit dem besten Rennwagen aus der ProAm-Klasse die zwölfte Startposition. Er geht zusammen mit Antares Au (Hongkong), dem Niederländer Indy Dontje und dem Deutschen Patrick Kolb ins 24-Stunden-Rennen. Auf Platz 14 folgt der zweite 911 GT3 R von Falken Motorsports mit Top-Qualifying-Pilot Nico Menzel (Deutschland), seinem Landsmann Tim Heinemann, dem Österreicher Martin Ragginger und dem Schweden Joel Eriksson am Steuer. Als 15. nehmen der Australier Matt Campbell, Dennis Olsen aus Norwegen und die beiden Deutschen Vincent Kolb und Robert Renauer den Eifelklassiker in Angriff. Bei Bachler, Müller, Olsen, Campbell, Preining, Andlauer und Güven handelt es sich jeweils um Fahrer aus dem Porsche-Junior-Programm.
„Das Top-Qualifying war das erste große Highlight des Wochenendes“, erklärt Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R. „Die ersten zehn Fahrzeuge liegen trotz einer Streckenlänge von über 25 Kilometern innerhalb von kaum drei Sekunden – dies zeigt, wie eng es an der Spitze zugeht. Dieses hohe Wettbewerbsniveau erwarten wir auch für das Rennen. Der zweite Platz für Manthey EMA stellt ein sehr gutes Ergebnis für uns dar. Laurens Vanthoor ist eine super Runde gefahren. Falken Motorsports konnte sein Potenzial mit einem Platz unter den besten Zehn ebenfalls andeuten. Auch der zwölfte Rang für Patric Niederhauser mit einem Pro-Am-Auto ist ein gutes Resultat. Jetzt müssen wir unsere Hausaufgaben machen, damit wir morgen gut vorbereitet ins Rennen starten.“
Komplizierte Regelung für die Startberechtigung im zweiten Top-Qualifying
Der Modus für die Teilnahmeberechtigung am entscheidenden zweiten Segment des Top-Qualifying (TQ2) ist ein schwieriger. Prinzipiell wurden zwölf der 17 Startplätze für das Einzelzeitfahren über zwei Runden bereits im Vorfeld des 24-Stunden-Rennens zugeteilt – bei den ersten zwei Saisonläufen der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) und den beiden Qualifiers-Rennen. Dabei geht das Prozedere über die reinen Bestzeiten in den Qualifying-Sitzungen oder Ergebnissen in den 4-Stunden-Rennen hinaus. Beispiel NLS: Zwei TQ2-Startplätze wurden nach der Analyse der Qualifying-Resultate vergeben. Dabei hat der ADAC die Zeittrainings beider Rennen zusammengefasst und jeweils nur die besten Sektorzeiten addiert. Somit zählt eine ideale Rundenzeit für die Wertung.
Ähnliches gilt für die Rennen im Vorfeld des 24-Stunden-Klassikers: Auch hier wird die theoretisch schnellste Runde gewertet. Allerdings betrachten die Organisatoren pro Sektor die jeweils fünf schnellsten Zeiten aus Stints, in denen das Fahrzeug mindestens sechs Runden am Stück abgespult hat. Am Ende werden hierfür vier TQ2-Teilnahmeberechtigungen vergeben. Bei den beiden Qualifiers-Rennen im Mai gingen die Veranstalter ähnlich vor. Hier wurden im Zeittraining vier und in den Rennen sechs TQ2-Startplätze verteilt. Fahrzeuge, die bereits eine Teilnahme im zweiten Top-Qualifying-Segment sicher hatten, blieben bei der Vergabe natürlich unberücksichtigt.
Dabei kommen für die direkte Teilnahme am TQ2 maximal 40 Prozent der Fahrzeuge aus der SP9 Pro-Klasse mit reiner Profi-Besetzung in Betracht – im aktuellen Fall acht Rennwagen. Das gleiche gilt für die SP9 Pro-Am, in der auch niedriger eingestufte Fahrer mit am Steuer sitzen. Aus dieser Kategorie haben sich vier Fahrzeuge für das TQ2 vorqualifiziert. Die verbliebenen fünf Startplätze wurden heute im ersten Top-Qualifying-Segment vergeben. In dem dürfen alle Autos aus den Klassen SP9, SP10 und SP-X auf die Strecke gehen, die noch keinen TQ2-Slot erlangt hatten.
Aus Sicht der Porsche-Kundenteams bedeutete dies: Neben dem „Grello“ von Manthey und den beiden 911 GT3 R von Falken Motorsports standen auch die baugleichen Rennwagen von Herberth Motorsport und Lionspeed GP bereits vorab als Teilnehmer des TQ2 fest. Einzig die Mannschaft von Dinamic GT musste noch im TQ1-Einzelzeitfahren über zwei Runden um einen Platz im finalen Shootout kämpfen. Die Nummer 54 verpasste als Elftschnellster den Sprung in das finale Segment jedoch. Der Deutsche Marvin Dienst bildet mit seinen Landsleuten Marco Holzer und Marco Seefried sowie dem Dänen Bastian Buus ein Team. Auch Holzer und Buus sind ehemalige Porsche-Junioren.
Das 24-Stunden-Rennen live im TV und im Stream
Der deutsche Free-TV-Sender Nitro überträgt den Eifelklassiker über die gesamten 24 Stunden live. Vor- und Nachberichterstattung umfassen zwei zusätzliche Stunden Sendezeit. Die offizielle Internetseite des Rennens bietet einen kostenlosen Livestream und ein Livetiming unter www.24h-rennen.de/live/. Die zahlreichen Fans an der Strecke bekommen jederzeit aktuelle Informationen über den Streckensprecher oder auf Radio Nürburgring auf der UKW-Frequenz 87,7 MHz.
Stimmen nach dem Top-Qualifying
Laurens Vanthoor (B, Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #911): „Das hat richtig Spaß gemacht, der ‚Grello’ ließ sich sehr gut fahren. Ich hätte mir die Runde vielleicht ein bisschen besser einteilen können. Ich habe am Anfang stark gepusht, im weiteren Verlauf ließ der Reifen dann etwas nach. Platz zwei ist eine super Startposition für das Rennen morgen.“
Klaus Bachler (A, Falken Motorsports, Porsche 911 GT3 R #33): „Das war richtig cool, ich hatte zwei super Runden. Von der Balance her lag unser Auto leider nicht ganz perfekt – wir waren bei der Abstimmung etwas mehr Risiko eingegangen. Platz zehn bietet uns dennoch eine gute Ausgangsposition fürs Rennen. Es sieht so aus, als könnte das Wetter wieder verrückt spielen. Wir freuen uns schon drauf!“
Patric Niederhauser (CH, Lionspeed GP, Porsche 911 GT3 R #24): „Mit dem zwölften Gesamtrang und der Pole-Position in der Pro-Am-Wertung haben wir unser Ziel erreicht und freuen uns über eine gute Startposition fürs Rennen.“
Nico Menzel (D, Falken Motorsports, Porsche 911 GT3 R #44): „Platz 14 ist sicher nicht das, was wir wollten. Mehr ging heute aber nicht. In den zurückliegenden NLS-Läufen sahen wir besser aus. Wir müssen jetzt gucken, woran es lag, damit wir morgen wieder schneller unterwegs sein können.“
Matt Campbell (AUS, Herberth Motorsport, Porsche 911 GT3 R #5): „Wir haben im Top-Qualifying nur den weniger idealen Platz 15 erreicht. Ich glaube aber, dass unser 911 GT3 R in der Abstimmung für das Rennen besser funktionieren wird als im Qualifying-Setup. Warten wir ab, was passiert.“
Qualifying-Ergebnis:
1. Harper/Hesse/Weerts (UK/D/B), BMW M4 GT3 #72, 8:10,992 Minuten
2. Estre/Güven/Preining/Vanthoor (F/TR/A/B), Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #911, 8:11,398 Minuten
3. Stippler/Mies/Feller/Marschall (D/D/CH/D), Audi R8 LMS GT3 evo II #16, 8:11,406 Minuten
10. Andlauer/Bachler/Müller/Picariello (F/A/D/B), Falken Motorsports, Porsche 911 GT3 R #33, 8:13,692 Minuten
12. Au/Niederhauser/P. Kolb/Dontje (HKG/CH/D/NL), Lionspeed GP, Porsche 911 GT3 R #24, 8:13,770 Minuten
14. Eriksson/Heinemann/Menzel/Ragginger (S/D/D/A), Falken Motorsports, Porsche 911 GT3 R #44, 8:15,208 Minuten
15. Renauer/V. Kolb/Olsen/Campbell (D/D/N/AUS), Herberth Motorsport, Porsche 911 GT3 R #5, 8:15,237 Minuten
23. Buus/Dienst/Holzer/Seefried (DK/D/D/D), Dinamic GT, Porsche 911 GT3 R #54, 8:18,693 Minuten
26. Bruins/Cho/Kim (NL/CDN/KOR), Hankook Competition, Porsche 911 GT3 Cup #60, 8:45,425 Minuten
Vorschau
Porsche strebt am 1./2. Juni gemeinsam mit seinen professionellen Kundenteams den 14. Gesamtsieg beim Eifel-Marathon an. In der Topklasse beim diesjährigen 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring stellen sich sechs Porsche 911 GT3 R dem Wettbewerb um den Gesamtsieg. Das Teilnehmerfeld umfasst insgesamt 130 Fahrzeuge, darunter 45 Porsche. Der Sportwagen-Hersteller aus Stuttgart ist somit die am stärksten vertretene Marke bei der 52. Auflage des Langstreckenrennens auf der Nürburgring-Nordschleife.
Bei den Vorbereitungsrennen, den sogenannten „Qualifiers“ Mitte April, stellten die Porsche-Kundenteams und der 911 GT3 R ihre Stärken bereits unter Beweis. Das Team Falken Motorsports feierte zwei Siege, während Manthey EMA beide Läufe auf dem Podium beendete. Zusätzlich bringen die Teams Dinamic GT, Lionspeed GP und Herberth Motorsport jeweils einen der GT3-Rennautos aus Weissach an den Start.
„Die Vorbereitung auf 2024 begann schon direkt nach dem 24-Stunden-Rennen des vergangenen Jahres“, erklärt Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R. „Wir haben mit Hochdruck daran gearbeitet, die letztjährigen Reifenschäden zusammen mit den Herstellern zu verstehen. Auf intensive Analysen folgten entsprechende Maßnahmen. Beim Saisonauftakt 2024 hat sich gezeigt, dass wir zusammen gute Arbeit geleistet haben. Unsere Teams und Fahrer sind zufrieden mit der Fahrzeugbalance. Jetzt müssen wir zum Rennen die Routinen abrufen und unser Augenmerk auf ein fehlerfreies Durchkommen legen. Die reine Rundenzeit-Performance steht nicht im Hauptfokus. Teamarbeit, das Überhol-Management im dichten Verkehr mit 130 Autos, die richtige Wahl der Reifen bei verschiedenen Bedingungen und ein gutes Fahrergefühl im Auto werden die Schlüssel zum Erfolg sein.“
Das Engagement von Porsche-Kundenteams geht weit über die Teilnahme in der Topklasse SP9 für GT3-Fahrzeuge hinaus. 39 weitere Rennwagen des schwäbischen Herstellers stehen in zehn verschiedenen Wertungsklassen auf der Nennliste. Somit stellt Porsche mit Abstand das größte Kontingent an Teilnehmer-Fahrzeugen. Beliebtestes Modell ist der 911 GT3 Cup. Gleich 14 Exemplare starten in der für ihn reservierten Cup2-Kategorie.
„Porsche ist auch in diesem Jahr die mit Abstand am stärksten vertretene Marke beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Dies zeigt, dass wir bei unseren Partnern und Kunden weiterhin hohes Vertrauen genießen und unsere Produkte am Markt bestens etabliert sind“, freut sich Michael Dreiser, Leiter Vertrieb Porsche Motorsport. „Ich bin sicher, dass die sechs Porsche 911 GT3 R im harten Wettbewerb der Topklasse SP9 eine starke Vorstellung abliefern werden. Die Kundenteams sind äußerst professionell und alle Autos mit erstklassigen Piloten besetzt. Auch in den anderen Kategorien wie beispielsweise in der intensiv umkämpften Cup2-Klasse mit dem 911 GT3 Cup und der Cup3-Klasse mit dem 718 Cayman GT4 Clubsport werden unsere Kunden bestimmt spannendes Racing liefern.“
Das Rennen und die legendäre „Grüne Hölle“
Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring findet bereits zum 52. Mal statt. Nach der Erstauflage im Juni 1970 fiel der Lauf zweimal rund um die Uhr noch dreimal aus: 1974 und 1975 aufgrund der damaligen Ölkrise und 1983 wegen Bauarbeiten. Seit 2005 wird eine 25,378 Kilometer lange Kombination aus historischer Nordschleife und modernem Grand-Prix-Kurs befahren. Die Strecke umfasst mehr als 70 Kurven, darunter das berühmte „Karussell“ mit seiner starken Überhöhung. Auf der Berg- und Talbahn liegt die größte Steigung bei 18 Prozent, das Gefälle beträgt maximal elf Prozent. Auf der „Döttinger Höhe“ fahren die Rennwagen 2,6 Kilometer nur geradeaus und erreichen dort Höchstgeschwindigkeiten von über 280 km/h.
Besonderheiten bietet auch der Modus: Bei den ersten beiden Saisonrennen der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) sowie bei den zwei „Qualifiers“ haben sich bereits zwölf Autos die Teilnahme am Top-Qualifying gesichert. Für dieses spektakuläre Einzelzeitfahren um die 17 besten Startplätze sind der „Grello“ von Manthey, die beiden 911 GT3 R von Falken Motorsports sowie die baugleichen Autos von Herberth Motorsport und Lionspeed GP bereits gesetzt. Einzig die Mannschaft von Dinamic GT muss noch um einen Platz im finalen Shootout kämpfen.
Das 24-Stunden-Rennen live im TV und im Stream
Der deutsche Free-TV-Sender Nitro überträgt den Eifelklassiker über die gesamten 24 Stunden live. Vor- und Nachberichterstattung umfassen zwei zusätzliche Stunden Sendezeit. Die offizielle Internetseite des Rennens bietet kostenlosen einen Livestream und ein Livetiming unter www.24h-rennen.de/live/. Die zahlreichen Fans an der Strecke bekommen jederzeit aktuelle Informationen über den Streckensprecher oder auf Radio Nürburgring auf der UKW-Frequenz 87,7 MHz.
Teams und Fahrer in der Übersicht (SP9-Klasse, Porsche 911 GT3 R)
Herberth Motorsport #5 – Robert Renauer (D), Vincent Kolb (D), Dennis Olsen (N), Matt Campbell (AUS)
Lionspeed GP #24 – Antares Au (HKG), Patric Niederhauser (CH), Patrick Kolb (D), Indy Dontje (NL)
Falken Motorsports #33 – Julien Andlauer (F), Klaus Bachler (A), Sven Müller (D), Alessio Picariello (B)
Falken Motorsports #44 – Joel Eriksson (S), Tim Heinemann (D), Nico Menzel (D), Martin Ragginger (A)
Dinamic GT #54 – Marco Holzer (D), Marco Seefried (D), Bastian Buus (DK), Marvin Dienst (D)
Manthey EMA #911 – Laurens Vanthoor (B), Thomas Preining (A), Kévin Estre (F), Ayhancan Güven (TR)
Fahrerstimmen vor dem Rennen
Matt Campbell (Porsche 911 GT3 R #5): „Ich freue mich schon sehr, bald wieder auf der Nordschleife zu fahren. Das ist immer ein großes Highlight und für mich einer der schönsten Einsätze des gesamten Jahres. Wir hatten vor einigen Wochen einen erfolgreichen Test in der Eifel. Das war das erste Mal seit dem vergangenen 24-Stunden-Rennen, dass ich wieder auf dieser großartigen Strecke gefahren bin. Von mir aus kann es losgehen!“
Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #33): „Ich liebe die Nordschleife! In der Vorbereitung auf das diesjährige 24-Stunden-Rennen hatten wir mit Falken Motorsports erstklassige Ergebnisse. Zusammen mit Julien Andlauer, Alessio Picariello und Sven Müller bilden wir eine starke Besetzung im Porsche 911 GT3 R. Unser gesamtes Team ist toll aufgestellt. Aber wir alle kennen die Eifel und den dortigen Langstreckenklassiker: Jederzeit ist alles möglich. Ich hoffe, dass wir an unsere guten Ergebnisse aus dem Frühjahr anschließen und um den Gesamtsieg kämpfen können.“
Kévin Estre (Porsche 911 GT3 R #911): „Das 24-Stunden-Rennen ragt in jedem Jahr heraus – vor allem, wenn man im berühmten ‚Grello‘ fahren darf. Im vergangenen Jahr waren wir stark unterwegs, konnten aber die Ernte nicht einfahren. Das soll sich nun ändern. Unsere Vorbereitung lief gut. Ganz sicher werden wir im Rennen ein tolles Auto haben. Dann macht es erst so richtig Spaß auf der Nordschleife. Wir geben alles, um Manthey einen weiteren Sieg zu bescheren.“
Der Zeitplan
Donnerstag, 30. Mai
13:00 Uhr – 14:45 Uhr: Qualifying 1
20:00 Uhr – 23:30 Uhr: Qualifying 2
Freitag, 31. Mai
13:30 Uhr – 14:45 Uhr: Qualifying 3
17:30 Uhr – 19:15 Uhr: Top Qualifying
Samstag, 1. Juni
12:40 Uhr – 13:25 Uhr: Warmup
16:00 Uhr: Start 24-Stunden-Rennen
Sonntag, 2. Juni
16:00 Uhr: Zieleinlauf 24-Stunden-Rennen
Die Porsche-Rennfahrzeuge im Wettbewerb (Wertungsklassen)
Porsche 911 GT3 R (SP9)
Porsche 911 GT3 Cup (Cup2, SP-X, AT2)
Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport (SP10)
Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport (SP7, AT3, Cup3)
Porsche Cayman GT4 Clubsport (SP7, Cup3)
Porsche Cayman GTS (V6)
Porsche Cayman S (V6)
Porsche 718 Cayman GTS (SP4T)
Porsche Cayman CM12 (V5)
Porsche 911 Carrera (V6)