Liebe in kühlen Gefilden

Der 97-jährige Per Anders Ygberg lässt seine bemerkenswerte Laufbahn als erster Porsche-Händler Schwedens Revue passieren – und wie die gemeinsame Leidenschaft für Porsche ihn für immer mit seiner Seelenverwandten vereinte.

In den frühen 1950er-Jahren haben Passanten auf den Straßen Stockholms eine eigentümliche Mischung von Automobilen gesehen: neue Modelle von Volvo und Saab neben frühen Volkswagen und amerikanischen Autos aus der Vorkriegszeit, die für viele besser betuchte Schweden damals noch Standard waren. Was jedoch nicht zu sehen war, zumindest außerhalb eines einzigen, kleinen Autosalons in Lindhagensplan, war ein Porsche.

Dank eines jungen Mannes mit einer ausgeprägten Leidenschaft für Sportwagen sollte sich das jedoch bald ändern. Per Anders Ygberg hatte gerade seinen Militärdienst quittiert und befand sich – ohne irgendeine formale Ausbildung – auf der Suche nach einer beruflichen Karriere. Dank der Neutralität Schwedens im Zweiten Weltkrieg war das Land kapital- und industriekräftig. Ygberg bewarb sich als Verkäufer bei einem Konzessionshändler, der Volkswagen verkaufte. 1954 begann er, neben dem VW Käfer auch dessen weniger bekannten sportlichen Cousin, den Porsche 356, anzubieten.

„Ich hatte keinen blassen Schimmer“, erinnert sich Ygberg mit einem Lachen. „Ich war bis dahin als Rekrut beim Militär gewesen und hatte noch nie regulär gearbeitet. Aber ich schaffte es, eine von drei Niederlassungen zu ergattern, die Volkswagen für den Verkauf seiner Autos in Stockholm eingerichtet hatte.“ In seinem ersten Jahr verkaufte er 250 Volkswagen und 25 Porsche. „Zu Anfang hatte niemand sonst Interesse an diesem seltsamen Auto, bei dem der Motor an der falschen Stelle saß. Aber nach dem Krieg hatte Schweden Geld. Etwa die Hälfte der 50 ersten hergestellten Porsche 356 wurde in Schweden verkauft.“

Per Anders Ygberg, Stockholm, Schweden, 2023, Porsche AG
Karin Ygberg auf dem Umschlag eines Buches über den Porsche 356. Sie war einige Zeit bei der skandinavischen Fluggesellschaft SAS tätig, wo sie zwei Jahre lang Porsche-Modelle als Firmenwagen fuhr.

Ygberg war mehrere Jahre lang allein auf weiter Flur und verkaufte das exotische Nischenmodell an eine Handvoll Auto-Liebhabern, von denen viele zu guten Freunden des engagierten und umgänglichen 25-Jährigen wurden. Ein Kunde kaufte im Laufe der Jahre 20 verschiedene 356- und 911-Modelle – jedes von seinem zuverlässigen und immer bekannter werdenden Händler in Stockholm.

„Die meisten Leute verstanden den 356 nicht wirklich, weil er völlig neu war“, erklärt Ygberg. „Alles andere war viereckig, quasi kastenförmig. Die Firma Porsche hingegen hatte ein Auto mit wunderbaren organischen Linien entworfen, das die Leute intuitiv ansprach. Auch waren die Porsche-Kunden nicht an Luxus oder Prestige interessiert. Sie wollten einfach nur ihre Freude am Fahren ausleben.“

Autos für Demofahrten an den Thronfolger

Ygberg schloss Bekanntschaft mit einer bunt gemischten, inspirierenden Klientel – von Architekten und Ingenieuren bis hin zu Künstlern und Musikern. Einer seiner ersten Kunden war der Musikdirektor der Königlich Schwedischen Nationaloper. Als Porsche begann, sich in der schwedischen High Society einen Namen zu machen, wurde auch die königliche Familie auf die Marke aufmerksam. Schon bald stellte Ygberg Autos für Demofahrten an den Thronfolger, Prinz Bertil, bereit.

„Der Prinz und seine Freunde liebten Porsche“, erzählt er.  „Er wollte immer der Erste sein, der von neuen Modellen erfuhr – also war es mein Job, ihm diese Informationen zu liefern. Aber auf Probefahrten war er einfach ein ganz normaler Porsche-Typ. Überhaupt kein Unterschied.“

Porsche 911, Stockholm, Schweden, 1969, Porsche AG
Per Anders mit Jan von Oelreich, damaliger CEO von Svenska Volkswagen, zu der Zeit auch Porsche-Importeur, Prinz Bertil und einem königlichen Adjudanten

Die bei weitem wichtigste Beziehung, die Ygberg durch die gemeinsame Liebe zu Porsche gewann, war die zu seiner Frau. „Wir lernten uns kennen, als sie 12 war und ich 14“, berichtet er. „Mein Vater war Arzt, und sie vertrieb sich die Zeit in dem Krankenhaus, wo er arbeitete. In diesen zwei Stunden wurden wir gute Freunde.“

Porsche 356 Cabriolet, Sweden, 1959, Porsche AG
Per Anders Ygbergs verstorbene Frau Karin in einem Werbeprospekt mit ihrem geliebten Porsche 356

Ihre Beziehung wurde vorübergehend auf Eis gelegt, als Karin ein Stipendium in Amerika erhielt. Nach dem Studium kehrte sie nach Europa zurück und arbeitete für Radio Genf und die skandinavische Fluggesellschaft SAS. Dort fuhr sie zwei Jahre lang Porsche-Modelle als Firmenwagen und erschien sogar mit ihrem eigenen 356 in Werbeprospekten.

„Sie war eine außergewöhnliche Person“, meint Ygberg. „Sie hätte beinahe einen Cousin der englischen Königin geheiratet, stellte aber fest, dass ein solches Leben nicht ihre Sache wäre. Also kam sie nach Schweden zurück und erkundigte sich, was ich machte. Unsere gemeinsamen Freunde erzählten ihr, dass ich Porsche verkaufte, und sie bekam leuchtende Augen. Sie forderte sie auf, mich sofort anzurufen. Ich kam vorbei, und nach ein paar Sekunden waren wir wieder zusammen – und das für immer. Wir waren 68 Jahre verheiratet.“

Zuerst kommt die Freundschaft

Beim Anblick des Fotos von Karin und ihrem 356 ist es nun Ygberg, der leuchtende Augen bekommt. „Das Auto ist meins, und das Mädel auch“, witzelt er. „Es ist kaum zu glauben, dass ich in nur einem Leben so viel Glück hatte. Allerdings denke ich immer noch, dass der Cousin der Königin gegenüber einem Autoverkäufer gewisse Vorteile geboten hätte.“

Ygberg hat eine interessante Einstellung zum Verkauf von Fahrzeugen der Marke Porsche: Zuerst kommt die freundschaftliche Beziehung, und erst an zweiter Stelle – deutlich später – der Verkauf. „Ich habe einfach gewartet, bis sie Ja sagten“, meint er. „Manchmal dauerte es Jahre, aber letztendlich hat es sie alle gepackt. Das erinnert mich an ‚Hotel California‘ von den Eagles. Darin heißt es: ‚You can check out any time you like, but you can never leave‘. Genauso ist es mit Porsche.“

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Verbrauchsangaben

718 Boxster-Modelle

WLTP*
  • 12,7 – 8,9 l/100 km
  • 288 – 201 g/km
  • G Klasse
  • G Klasse

718 Boxster-Modelle

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 12,7 – 8,9 l/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 288 – 201 g/km
CO₂-Klasse G
CO₂-Klasse gewichtet kombiniert G

718 Cayman GT4 RS

WLTP*
  • 13,0 l/100 km
  • 295 g/km
  • G Klasse
  • G Klasse

718 Cayman GT4 RS

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 13,0 l/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 295 g/km
CO₂-Klasse G
CO₂-Klasse gewichtet kombiniert G

718 Cayman Modelle

WLTP*
  • 13,0 – 8,9 l/100 km
  • 295 – 201 g/km
  • G Klasse
  • G Klasse

718 Cayman Modelle

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 13,0 – 8,9 l/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 295 – 201 g/km
CO₂-Klasse G
CO₂-Klasse gewichtet kombiniert G

911 Carrera-Modelle (2023)

WLTP*
  • 11,4 – 10,1 l/100 km
  • 259 – 229 g/km
  • G Klasse

911 Carrera-Modelle (2023)

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 11,4 – 10,1 l/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 259 – 229 g/km
CO₂-Klasse G

911 Turbo S Cabriolet

WLTP*
  • 12,5 – 12,1 l/100 km
  • 284 – 275 g/km
  • G Klasse
  • G Klasse

911 Turbo S Cabriolet

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 12,5 – 12,1 l/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 284 – 275 g/km
CO₂-Klasse G
CO₂-Klasse gewichtet kombiniert G

Macan GTS

WLTP*
  • 11,7 – 11,3 l/100 km
  • 265 – 255 g/km
  • G Klasse
  • G Klasse

Macan GTS

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 11,7 – 11,3 l/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 265 – 255 g/km
CO₂-Klasse G
CO₂-Klasse gewichtet kombiniert G