Joshua Rogers gelang im achten Finalrennen des ESL R1 Mid Season Events auf der Simulationsplattform „Rennsport“ der entscheidende Sieg mit dem virtuellen Porsche 911 GT3 R. Der Australier hatte zuvor am Freitag nur knapp den Gesamtsieg in der Fahrerwertung verpasst.
Zwölf Profiteams mit insgesamt 48 Fahrern hatten sich in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad dem ESL R1 Mid Season Event gestellt, darunter Abordnungen von Mercedes-AMG, BMW M und des Formel-1-Rennstalls Williams sowie prominente Simracing-Organisationen wie R8G Esports und Team Redline. Nur sechs dieser Mannschaften gelang nach der Gruppenphase am Samstag der Sprung ins Finale am Sonntag – so auch Porsche Coanda Esports. Das in Gronau nahe der niederländischen Grenze beheimatete Werksteam war bei der Live-Veranstaltung auf der arabischen Halbinsel mit dem US-Amerikaner Mitchell deJong, Mack Bakkum (Niederlande) und den beiden Australiern Joshua Rogers und Dayne Warren vertreten. Bereits am Samstag hatte das Quartett mit drei ersten Plätzen und zwei weiteren Podestplatzierungen den ersten Rang der Team-Wertung erobert.
Am Sonntag wurden die Uhren für die Teilnehmer der Endrunde wieder auf Null gestellt. Um den hochdotierten Titel zu gewinnen, mussten die Teams zunächst mindestens 150 Punkte sammeln und den „Finalist Mode“ erreichen. Für einen ersten Platz gab es zum Beispiel 25 Zähler. Jede Mannschaft schickte pro Lauf zwei Fahrer ins Rennen. Meister würde jener „Finalist“, der als erster ein weiteres Rennen gewinnt.
Team Redline gelang bereits im sechsten Rennen der Sprung über die kritische Punktemarke. Im folgenden Lauf – ausgetragen auf dem virtuellen Formel-1-Hochgeschwindigkeitskurs von Monza in Italien – konnte Rogers in einem intensiven Duell Redline-Fahrer Kevin Siggy auf Platz drei und damit fern von einem Sieg halten. Gleichzeitig hatte Porsche Coanda mit diesem Ergebnis selbst den „Finalist Mode“ aktiviert. Lauf acht nutzte die „Ardennen-Achterbahn“ im belgischen Spa-Francorchamps als Bühne. Rogers startete von der Pole-Position ins Rennen und konnte sich relativ schnell einen kleinen Vorsprung herausarbeiten. Im Ziel lag er 2,4 Sekunden vor dem Nordmazedonier Erhan Jajovski (R8G Esports) und Enzo Bonito (Team Redline) aus Italien. Damit stand Porsche Coanda als erster Team-Champion des Gamers8-ESL R1-Events fest. Der Titel ist mit einem Preisgeld in Höhe von 250.000 US-Dollar dotiert.
Joshua Rogers verpasst Fahrertitel durch Fremdkontakt im letzten Rennen
Am Donnerstag und Freitag kämpften die vier Porsche Coanda-Racer in Riad um die Fahrermeisterschaft. Nach der Gruppenphase hatten Rogers und Warren den Sprung ins Finale der besten Zwölf geschafft. Fünf Rennen genügten dem Deutschen Max Benecke aus dem Team MOUZ und Rogers für den „Finalist Mode“. Im sechsten Lauf lag Rogers nach einer persönlichen Bestzeit im Qualifying und nach dem Start von der Pole Position bereits in Führung, als ihn ein Verfolger ausgangs der Arena-Sektion des Nürburgrings von der Strecke drehte. Benecke nutzte die Steilvorlage, fuhr zum Sieg und zum Titel. Rogers wurde als Vizemeister gewertet und durfte sich über ein Preisgeld in Höhe von 75.000 US-Dollar freuen. Dayne Warren belegte am Ende Rang sieben. Insgesamt hat das Porsche Coanda Esports Racing Team im Rahmen des Gamers8 Festivals eine Summe von 375.000 US-Dollar errungen.
Stimmen nach dem ESL R1-Gamers8-Turnier
Nina Braack (Leiterin Esports bei Porsche Motorsport): „Herzlichen Glückwunsch an das gesamte Team für diese mega Vorstellung! Die Mannschaftswertung war das Ziel, das wir unbedingt erreichen wollten. Dass wir jetzt tatsächlich mit diesem Titel nach Hause reisen, ist das Ergebnis der hervorragenden Zusammenarbeit in den vergangenen Wochen. Über Rang zwei und sieben in der Fahrermeisterschaft freuen wir uns ebenfalls sehr, auch wenn es für Joshua aufgrund eines Zwischenfalls auf der Strecke letztlich nicht zum ersten Platz gereicht hat. Den Schwung und die Energie, die wir bei dieser Veranstaltung gesammelt haben, wollen wir jetzt in die Ende August beginnende zweite Saison der ESL R1-Serie mitnehmen.“
Jörn Jens (Team-Manager Porsche Coanda Esports): „Bereits in der Fahrerwertung haben wir einen guten Job abgeliefert und sind mit Dayne Warren und Joshua Rogers in den Finaltag eingezogen. Leider konnten wir am Ende nicht gewinnen, weil Josh von einem anderen Fahrer in einen unglücklichen Zwischenfall verwickelt worden ist. Den Schwung von Platz zwei haben wir aber mit in den Team-Wettbewerb genommen und schon in der Gruppenphase die Punktetabelle angeführt. Der Finaltag begann für uns etwas harzig, wir konnten uns aber zurückkämpfen und hatten zum Schluss, als es im ,Finalist Mode‘ darauf ankam, die richtigen Fahrer auf der Strecke. Joshua hat uns dann mit dem entscheidenden Sieg den Titel gesichert.“
Joshua Rogers (Porsche Coanda Esports): „Ich bin völlig hin und weg, dass meine Kollegen und ich für Porsche Coanda Esports die Team-Wertung gewonnen haben. Ich arbeite wirklich gerne mit ihnen zusammen. Mir fehlen noch immer die Worte. Das war eine fantastische Woche – auch wenn die Fahrerwertung für mich mit Platz zwei sehr unglücklich verlaufen ist. Das musste ich mental erst einmal verarbeiten. Aber die Jungs haben mir toll geholfen und dies hat mich noch mehr angespornt, für sie im Kampf um den Team-Titel alles zu geben.“
Dayne Warren (Porsche Coanda Esports): „Das war für die gesamte Mannschaft eine verrückte Woche. Ich bin super glücklich, dass wir die Team-Wertung gewonnen haben. Schade, dass sich Josh nicht auch den Fahrertitel sichern konnte. Ich bin Siebter geworden und damit sehr zufrieden.“