Rogers war einer von drei Porsche Coanda Esports-Werksfahrern, die sich zuvor bei acht Veranstaltungen auf der Simulationsplattform „Rennsport“ für das Publikums-Event in München qualifiziert haben. Aus diesem Trio hatte Rogers als einziger mit dem virtuellen Porsche 911 GT3 R den Einzug in die letzten Läufe am Sonntag erreicht.
Mit dem Sieg auf dem virtuellen Nürburgring war Rogers am Samstag perfekt in das Wochenende gestartet. Im zweiten Lauf auf dem Hockenheimring reichte es für ihn nach Problemen im Qualifying nur zum letzten Platz. In Spa-Francorchamps, dem digitalen Austragungsort des dritten Rennens, fuhr der Australier auf den fünften Rang. Der vierte und letzte Vorlauf führte die ESL R1-Teilnehmer auf der neue Simracing-Plattform Rennsport erstmals ins italienische Monza. Hier errang Rogers die neunte Position. Sein Weiterkommen in die Runde der besten Zwölf am Sonntag hatte er da bereits sicher.
Am zweiten Tag des Spring Major Finales ging es für die verbliebenen Teilnehmer praktisch wieder von vorne los. Der erste ESL R1-Meister musste zwei Kriterien erfüllen: zunächst mehr als 160 Punkte auf seinem Konto sammeln, um den sogenannten Finalist-Status zu erlangen, und danach noch ein Rennen gewinnen. Rogers begann mit Platz sechs in Monza, wurde in Hockenheim Fünfter, beendete den Nürburgring-Lauf auf Rang sieben und anschließend die beiden Rennen in Spa-Fracorchamps auf den Positionen zwei und sechs. Auch auf dem Nürburgring wurde er Sechster. Mit einem hart erkämpften dritten Rang bei einem weiteren Lauf in Hockenheim erreichte er schließlich als fünfter Teilnehmer den Finalist-Status.
Für das achte und entscheidende Rennen diente wiederum in Monza als Bühne. Rogers startete von Position vier. Mit einem mutigen Manöver aus dem Windschattern heraus konnte er in der zweiten Runde gleich zwei Kontrahenten auf einmal ausbremsen, musste seinen zweiten Rang zwischenzeitlich aber wieder abgeben. An der Spitze profitierte unterdessen mit Marcell Csincsik ein weiterer Teilnehmer mit Finalist-Status von den Duellen in seinem Rückspiegel. Der Ungar konnte das Rennen mit fast fünf Sekunden Vorsprung gewinnen und ließ sich damit als erster Champion der ESL R1-Serie feiern. Platz zwei genügte Rogers, um auf den vierten Rang in der Meisterschaft vorzurücken. Bereits vor dem Spring Major hatte sich das Porsche Coanda Esports Racing Team den dritten Platz in der Teamwertung gesichert.
Neben dem Australier hatten sich auch seine Teamkollegen Mitchell deJong und Mack Bakkum für das Finale in der bayerischen Landeshauptstadt qualifiziert. Sowohl der US-Amerikaner als auch der Niederländer verpassten bei den vier Vorläufen am Samstag jedoch den Sprung unter die sechs Erstplatzierten ihrer Gruppe und damit den Einzug in das Finale am Sonntag.
Stimmen nach dem Major Spring Finale
Nina Braack (Leiterin Esports bei Porsche Motorsport): „Alles in allem geht das Ergebnis für uns in Ordnung. Natürlich hätten wir gerne gewonnen. Joshua Rogers hat am Ende den ,Finalist-Mode‘ erreicht und wäre mit einem Sieg Meister gewesen. Am Ende kam in der Fahrertabelle Platz vier heraus, in der Team-Wertung sind wir Dritte geworden. Die ESL hat eine großartige Veranstaltung auf die Beine gestellt. Wir freuen uns auf die nächste Saison, wissen aber auch, woran wir arbeiten müssen, um beim nächsten Mal den großen Pokal mitzunehmen.“
Philip Stamm (Teamchef Porsche Coanda Esports Racing): „Das war ein wirklich tolles Wochenende und für alle eine ganz neue Erfahrung, auf einer so großen Bühne virtuelle Rennen zu bestreiten. Mit dem Ergebnis können wir insgesamt zufrieden sein. Wir hatten in München drei Fahrer am Start, Josh ist am Ende Vierter geworden. Dei Atmosphäre war klasse, der Boden hat gebebt. Großer Dank an ESL und die Leute von Rennsport für das, was sie für die erste Saison auf die Beine gestellt haben.“
Joshua Rogers (AUS, Porsche Coanda Esports Racing): „Das hat großen Spaß gemacht, es ging sehr eng zu. Das faszinierende Turnierformat machte es bis zum Ende spannend – genau das brauchen wir im Simracing. Es hat etwas gedauert, bis ich den ,Finalist-Mode‘ erreichen konnte. Am Ende hat Marcell Csincsik verdient gewonnen und ich freue mich für ihn. Ich habe versucht, alles aus dem Auto herauszuholen. Der Titel wäre schön gewesen, aber ich bin sehr zufrieden.“
Ergebnisse
Spring Major Finale München (D), Ergebnis Fahrwertung
1. Marcell Csincsik, Audi R8 LMS GT3 evo II (H, R8G Esports)
2. Luke Bennett, BMW M4 GT3 (UK, Team Redline)
3. Joshua Rogers, Porsche 911 GT3 R (AUS, Porsche Coanda Esports Racing)
4. James Baldwin, AMG GT3 Evo (UK, Mercedes-AMG Petronas Esports Team)
17. Mitchell deJong, Porsche 911 GT3 R (USA, Porsche Coanda Esports Racing)
24. Mack Bakkum (NL, Porsche Coanda Esports Racing)
Spring Major Finale München (D), Team-Wertung
1. Team Redline
2. R8G Esports
3. Porsche Coanda Esports Racing Team