Das Rennen

Der VRS-Pilot konnte sich mit der virtuellen Version des 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup in einem spannenden Finale knapp gegen Cooper Webster aus Australien (Oracle Red Bull Racing Esports) und den Briten Kevin Ellis jr. (Apex Racing Team) durchsetzen. Im Sprintrennen auf der Simulationsplattform iRacing hatte zuvor Sebastian Job brilliert, der PESC-Champion von 2020. Der Spanier Diogo C. Pinto konnte seine Tabellenführung vor Ellis und Job behaupten. In den beiden Allstars-Rennen der Content Creator blieb der US-Amerikaner Casey Kirwan ungeschlagen.

Sebastian Job drückte bereits dem Qualifying auf dem 7,004 Kilometer langen Formel-1-Kurs seinen Stempel auf und sicherte sich seine dritte Pole Position in der laufenden Saison. Im Sprintrennen über sechs Runden übernahm der Brite zunächst auch die Führung, musste beim Anbremsen von Les Combes jedoch den Spanier Alejandro Sánchez (SDK Gaming) vorbeilassen. Zwei Runden später holte sich Job an gleicher Stelle die Spitzenposition wieder zurück. Erst als Sánchez den Cup-Neunelfer des VRS-Manns Charlie Collins aus Großbritannien abwehren musste, konnte sich Job absetzen und dem Sieg entgegenfahren. Collins übernahm noch Rang zwei, Sánchez wurde Dritter vor Ellis und Diogo C. Pinto. 

Die ersten Acht des Sprints reihten sich für das Hauptrennen des PESC wieder in umgekehrter Reihenfolge auf. Dies bedeutete: Der Brite Jamie Fluke (Apex Racing Team) startete von der Pole-Position neben Cooper Webster, dem bisher erfolgreichsten Rookie der Saison. Zac Campbell und Pinto teilten sich die zweite Reihe. Während Fluke direkt die Führung an sich riss, übernahmen Campbell, Pinto und Ellis die nächsten drei Plätze. Für Job, Sanchez und Collins hingegen ging es schlecht los: Sie wurden in Kollisionen verwickelt und fielen zurück. 

Der Fünferzug an der Spitze schenkte sich nichts, dennoch blieb die Reihenfolge bis zur neunten Runde unverändert. Dann geriet Fluke beim Tür-an-Tür-Duell mit Campbell in Malmedy neben die Strecke, wenig später erhielt Pinto wegen Missachtung der Streckenbegrenzungen eine „Slow-down“-Strafe. In der letzten von zwölf Runden pfeilten Campbell, Webster und Ellis praktisch im Formationsflug auf die berühmte Senke von Eau Rouge zu. Am Ende aber behielt Campbell die Oberhand und durfte sich über seinen zweiten Sieg in einem Hauptrennen freuen. Webster wurde Zweiter, Ellis Dritter und Fluke Vierter. Pinto erreichte das Ziel als Sechster hinter dem Australier Jordan Caruso (Logitech G Altus Esports), Sebastian Job als Zehnter.

Casey Kirwan holt sich in beiden Allstars-Rennen den Sieg 

Die Allstars gingen in Spa zum ersten Mal in dieser Saison mit dem rund 367 kW (500 PS) starken Porsche 911 GT3 R an den Start. Im Qualifying konnte sich Gaststarter Marco Bischoff gegen den US-Boy Casey Kirwan durchsetzen, verlor die Führung aber noch in der ersten Kurve – der Beginn eines intensiven Duells, das sich nahezu über die gesamte Achtrundendistanz ziehen sollte. In der Schlussphase mischte auch Tyson „Quirkitized“ Meier noch mit und war kurzfristig sogar Zweiter. Am Ende aber behielt Kirwan knapp die Nase vorn und Bischoff holte sich auf der Ziellinie den zweiten Rang mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,064 Sekunden zurück.

Lauf zwei wurde wieder in umgekehrter Reihenfolge des Ergebnisses von Lauf eins gestartet. Während „Quirkitized“ Meier und Bischoff schon früh einer Kettenreaktion im hinteren Feld zum Opfer fielen, startete Kirwan eine beeindruckende Aufholjagd. Schon in der ersten von zwölf Runden arbeitete er sich von Platz 17 auf die zehnte Position vor. Zur Halbzeit lag er bereits wieder auf der zweiten Position hinter der brasilianischen IndyCar-Legende Tony Kanaan, musste diesen Platz aber zunächst gegen eine energische Emily „Emree“ Jones behaupten. In der vorletzten Runde bremste Kirwan dann Kanaan beim Anflug auf die „Les Combes“-Kurve aus dem Windschatten heraus aus und übernahm die Führung. Der reale Indy-500-Sieger von 2013 musste kurz vor Schluss auch „Emree“ Jones noch passieren lassen und begnügte sich mit Rang drei.

911 GT3 Cup, Porsche TAG Heuer Esports Supercup 2022, Lauf 7, Spa-Francorchamps, Belgien, Porsche AG

Vorschau: Lauf 8 des PESC stattet der „Grünen Hölle“ einen Besuch ab

Am 7. Mai blickt der Porsche TAG Heuer Esports Supercup (PESC) einem seiner absoluten Saison-Highlights entgegen: Dann starten die 35 Simracer mit dem digitalen Porsche 911 GT3 Cup auf der berühmt-berüchtigten Nürburgring-Nordschleife. Das 25,38 Kilometer lange Asphaltband durch die Eifel gilt als schönste, aber auch schwierigste Strecke der Welt – dies gilt für die virtuelle Variante auf der Simracing-Plattform iRacing ebenfalls. Auf dem Programm stehen ein Sprint über drei und das Hauptrennen über vier Runden. Im vergangenen Jahr war Sebastian Job der Star des kürzeren Laufs, den er gewinnen konnte. Diogo C. Pinto fuhr im Hauptrennen auf Platz zwei.

Ebenfalls wieder mit von der Partie: die Content Creator aus der Esport-Szene. Sie treten im Vorprogramm mit den Allstars-Rennen an. Wie zuvor in Spa-Francorchamps dient ihnen erneut der rund 367 kW (500 PS) starke 911 GT3 R als Wettbewerbsgerät. Sie eröffnen am 7. Mai mit dem Qualifying ab 19:30 Uhr (MESZ) den Live-Stream. Für die darauffolgenden beiden Läufe schaltet die Ampel um zirka 19:45 Uhr respektive 20:05 Uhr auf Grün. Der Porsche TAG Heuer Esports Supercup führt das Renngeschehen dann gegen 21:15 Uhr fort.

Fans können das iRacing-Geschehen online über die Porsche-Kanäle auf YouTube und Twitch live verfolgen. Weitere Informationen zum Porsche TAG Heuer Esports Supercup halten der Porsche Newsroom, der Porsche Motorsport Hub und der Twitter-Account @PorscheRaces bereit.

Stimmen nach dem Rennen

Casey Kirwan (USA): „Die Rennen haben großen Spaß gemacht. Der zweite Lauf begann etwas chaotisch, ich hatte ziemlich viel Glück und konnte mich nach vorne arbeiten. Auf den Geraden haben Emily Jones und ich uns gegenseitig Windschatten gegeben, um aufzuholen. Am Schluss lief alles zu meinen Gunsten.“

Zac Campbell (USA/VRS): „Der Kampf um die Meisterschaft ist hart, wenn Diogo Pinto, Kevin Ellis, Sebastian Job und ich in den vorderen Punkterängen liegen. Ich habe noch nie so aufregende Duelle erlebt – das war fantastisch! Keine andere Serie in der Welt zeichnet sich durch so spannende Rennen aus wie der Porsche TAG Heuer Esport Supercup und ich bin stolz, hier fahren zu dürfen!“

Cooper Webster (AUS/Oracle Red Bull Racing Esports): „Für die PESC-Rennen muss ich hier in Australien um vier Uhr morgens aufstehen, das ist wirklich hart. Wenn dann so ein tolles Resultat wie heute im Hauptrennen dabei herauskommt, begeistert mich das sehr. In der ersten Runde wollte ich nichts riskieren. Danach passierte genau das, worauf ich spekuliert hatte: Die Autos vor mir berührten sich und ich kam vorbei. Eingangs der letzten Runde habe ich in Kurve 1 noch einmal versucht, zu attackieren, aber Zac Campbell kann gut verteidigen. Mit Platz zwei bin sehr glücklich.“

Kevin Ellis jr. (GB/Apex Racing Team): „Wir wussten, dass Überholmanöver in Spa schwierig sind. Wir haben einiges an der Abstimmung für dieses Rennen geändert, das hat scheinbar gut funktioniert. Mit Platz vier im Sprint und Rang drei im Hauptrennen kann ich zufrieden sein, das hat eine gute Punkteausbeute ergeben.“

Porsche TAG Heuer Esports Supercup, 2020, Porsche AG

Ergebnisse

Spa-Francorchamps, Sprintrennen
1. Sebastian Job (GB/Oracle Red Bull Racing Esports)
2. Charlie Collins (GB/VRS)
3. Alejandro Sánchez (E/SDK Gaming)
4. Kevin Ellis jr. (GB/Apex Racing Team)
5. Diogo C. Pinto (P/Porsche24 Team Redline)

Spa-Francorchamps, Hauptrennen
1. Zac Campbell (USA/VRS)
2. Cooper Webster (AUS/Oracle Red Bull Racing Esports)
3. Kevin Ellis jr. (GB/Apex Racing Team)
4. Jamie Fluke (GB/Apex Racing Team)
5. Jordan Caruso (AUS/Logitech G Altus Esports)

Punktestand nach 7 von 10 Wertungsläufen
1. Diogo C. Pinto (P/Team Redline), 371 Punkte
2. Kevin Eliis jr (GB/Apex Racing Team), 359 Punkte 
3. Sebastian Job (GB/Oracle Red Bull Racing Esports), 348 Punkte

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