Keine Punkte für Porsche im Hitzerennen von Marrakesch

Die Rückkehr der Formel E nach Marrakesch brachte für das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team nicht den gewünschten Erfolg. Trotz einer intensiven Vorbereitung der Porsche 99X Electric auf dem sehr speziellen Stadtkurs und einem starken Auftritt von Pascal Wehrlein (GER/Startnummer 94) im Qualifying blieb die Mannschaft aus Weissach im zehnten Saisonrennen der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft ohne Punkte.

Das Rennen

Beim Hitzerennen auf dem Circuit International Automobile Moulay El Hassan mit Temperaturen von fast 35 Grad Celsius belegte Pascal Wehrlein den zwölften Platz. Sein Teamkollege André Lotterer (GER/Startnummer 36), der vom letzten Startplatz ins Rennen gehen musste, machte sieben Positionen gut und kam auf Platz 15 ins Ziel.

In der Fahrerwertung der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft ist André Lotterer nach zehn von 16 Rennen mit 61 Punkten Neunter. Nach einer weiteren Überprüfung durch die FIA wurde seine Fünf-Sekunden-Strafe vom Jakarta E-Prix in Marrakesch aufgehoben. Dadurch erhalten er und das Team den neunten Platz zurück – mit jeweils zwei Meisterschaftspunkten. Pascal Wehrlein folgt mit 55 Punkten als Zehnter. In der Teamwertung liegt das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team mit 114 Punkten auf dem fünften Platz.

99X Electric, Marrakesch E-Prix, 2022, Porsche AG

Mit einer starken Leistung schaffte es Pascal Wehrlein ins Halbfinale der Qualifying-Duelle und startete als Vierter ins Rennen auf dem 2,971 Kilometer langen Circuit International Automobile Moulay El Hassan. Doch schon in den ersten Runden verlor er Positionen und fiel im Rennverlauf bis auf den 18. Platz zurück, bevor er in der Schlussphase wieder aufholen konnte. Sein Teamkollege André Lotterer musste aus der letzten Reihe starten. Wegen eines technischen Problems mit einem Sensor konnte er die Box erst nach Beginn des Qualifyings verlassen und seine erste gezeitete Runde dadurch nicht innerhalb der vom Reglement vorgeschriebenen sechs Minuten nach Qualifyingstart beenden – er fuhr vier Hundertstelsekunden zu spät über die Ziellinie. Als Folge davon wurden alle seine Qualifyingzeiten gestrichen. Im Rennen konnte er sich dann mit einigen guten Überholmanövern um sieben Positionen verbessern.

Stimmen zum Marrakesh E-Prix, Rennen 10

Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E: „Im Qualifying hatten wir ein Problem am Auto von André, das wir nicht schnell genug beheben konnten. Letztlich war er um vier Hundertstelsekunden zu spät dran, so dass alle seine Qualifyingzeiten gestrichen wurden. Er musste dadurch von hinten starten und hatte ein schwieriges Rennen. Obwohl er sich um sieben Plätze verbesserte, was eine gute Leistung war, kam er nicht in die Nähe der Punkte. Damit können wir nicht zufrieden sein. Bei Pascal lief das Qualifying sehr gut. Er schaffte es in die Duelle und dort bis ins Halbfinale. Doch am Rennstart kam er schlecht weg, weil ihm am Start und in der ersten Runde signifikant Leistung fehlte. Die Ursache dafür war, dass sein Auto am Start länger ausgeschaltet war als normalerweise üblich. Dadurch wurde das Batterietemperaturmodell reinitialisiert. Das führte dazu, dass er in der ersten Runde nicht die volle Power zur Verfügung hatte. Die Vorausberechnung der Batterietemperatur für das Rennende stimmte ebenfalls nicht mehr und lag viel zu hoch. Wir mussten verschiedene Gegenmaßnahmen ergreifen, um den Wert zu senken. Das führte dazu, dass wir nicht die nötige Pace hatten. Unser Ziel muss es jetzt sein bei den bevorstehenden Hitzerennen in New York City wieder das volle Potential unserer Autos auf die Strecke zu bringen.“

Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer (#94): „Der Tag begann gut mit meinem vierten Platz im Qualifying. Im Rennen verlor ich gleich nach dem Start Leistung und viele Plätze. Nach dem guten Qualifying hatten wir uns natürlich mehr erhofft. Schade, dass wir es mal wieder nicht ganz nach vorne geschafft haben. Jetzt hoffe ich, dass wir bei den nächsten Rennen zu unserer alten Stärke zurückfinden.“

André Lotterer, Porsche-Werksfahrer (#36): „Das war kein gutes Wochenende für mich. Vom ersten freien Training an hatte ich viele kleinere Probleme, dazu kam das Qualifying, das nicht gut für mich gelaufen ist. Das Rennen war schwierig. Ich konnte viele Positionen gutmachen, musste gleichzeitig aber auch die Temperaturen im Auge behalten. Wir waren da auf der konservativen Seite und hatten dadurch in den letzten zwei Runden noch viel Energie übrig. Doch da war es für weitere Angriffe schon zu spät und wir konnten keine Punkte holen.“

So geht es weiter

Die nächste Veranstaltung für das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team ist am 16. und 17. Juli der New York City E-Prix mit dem 11. und 12. Lauf zur ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft.

Die Vorschau

Die Formel E zwischen Sand und Souks, Palästen und Moscheen: Nach einem Jahr Pause kehrt die erste Elektrorennserie der Welt am 2. Juli nach Marokko zurück. Der Marrakesh E-Prix wurde erstmals 2016 im Rahmen der UN-Klimakonferenz COP22 ausgetragen und rückte in diesem Jahr als Ersatz für das abgesagte Rennen in Vancouver in den Kalender der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft.

Auf dem Circuit International Automobile Moulay El Hassan setzt das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team bei erwarteten Temperaturen von über 35 Grad Celsius zwei Porsche 99X Electric mit André Lotterer (GER/Startnummer 36) und Pascal Wehrlein (GER/Startnummer 94) ein. Nach den hart erkämpften Punkten zum Auftakt der zweiten Saisonhälfte in Jakarta, hofft Florian Modlinger in Marrakesch auf Topplatzierungen seiner Piloten. „Wir schauen nicht auf die Gesamtwertung“, sagt der Gesamtprojektleiter Formel E, „sondern versuchen, von Rennen zu Rennen durch gute Einzelergebnisse Punkte aufzuholen.“

In der Fahrerwertung der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft ist André Lotterer vor dem zehnten von insgesamt 16 Rennen mit 59 Punkten Siebter. Pascal Wehrlein folgt mit 55 Punkten als Achter. In der Teamwertung liegt das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team mit 114 Punkten auf dem fünften Platz1.

Florian Modlinger (Gesamtprojektleiter Formel E)

Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E, 2022, Porsche AG

Ihr hattet in Jakarta einen schwierigen Start in die zweite Saisonhälfte. Jetzt folgt das nächste Hitzerennen. Wie geht ihr damit um?

„Eine so extreme Hitze wie in Jakarta kann uns nicht nur in Marrakesch, sondern in dieser Saison auch noch in New York und Seoul treffen. Wir arbeiten hart daran, auch unter solchen Bedingungen an unsere Leistungen aus der ersten Saisonhälfte anzuknüpfen. Unser Ziel muss es sein, in jedem Rennen um Podestplätze und Siege kämpfen zu können.“

Ihr seid zuletzt 2020 in Marrakesch gefahren. Welche Erfahrungen von damals konntet ihr jetzt in der Vorbereitung nutzen?

„Generell sind Daten aus früheren Rennen immer eine gute Informationsquelle, vor allem wenn sich die Strecke nicht verändert hat. Solche Informationen, auf die wir in unserer Vorbereitung zurückgreifen, sind beispielsweise die Einschätzung des Grip-Levels, die Entwicklung von Reifendruck und -temperaturen sowie die Balance des Autos. Auch der Rookie-Test nach dem letzten Rennen in Marrakesch brachte wichtige Erkenntnisse. Unabhängig davon nutzen wir in der Vorbereitung intensiv den Simulator. Dabei ist es sehr hilfreich, dass wir Daten aus der Vergangenheit als Vergleichswerte heranziehen können.“

André Lotterer (Porsche-Werksfahrer, #36)

André Lotterer, 2022, Porsche AG

In der ersten Saisonhälfte hast Du es als einziger Fahrer in alle Qualifying-Duelle geschafft. Wie ärgerlich war es, diesen Rekord in Jakarta zu verlieren? 

„Am Ende des Tages ist das nur eine Statistik. Doch dass mir in Jakarta nur drei Tausendstelsekunden gefehlt haben, hat mich schon geärgert. Jetzt hoffe ich, dass ich in Marrakesch in die Duelle zurückkehren kann. Ich kann immer noch der Fahrer mit den meisten Duellen der Saison werden. Das ist auch eine Herausforderung.“

Wie siehst Du die Situation in der Gesamtwertung?

„Natürlich wären wir gerne weiter vorne. Doch da hat uns Monaco einen Strich durch die Rechnung gemacht, als wir kein Auto ins Ziel brachten. Auch meine Zeitstrafe in Jakarta war da wenig hilfreich1. In dieser hart umkämpften Weltmeisterschaft musst du einfach in jedem Rennen punkten, sonst fällst du zurück. In Marrakesch werden wir hoffentlich unser Punktekonto aufbessern können.“

Pascal Wehrlein (Porsche-Werksfahrer, #94)

Pascal Wehrlein, 2022, Porsche AG

Du bist schon 2019 und 2020 in Marrakesch gefahren. Welche Erinnerungen hast Du an die Strecke?

„Ich kenne die Strecke gut und weiß, was wir brauchen, um erfolgreich zu sein. Die Erfahrung, die ich da gemacht habe, hilft uns auf jeden Fall. Allerdings war das Rennen 2019 im Januar und das 2020 im Februar – da herrschte nicht annähernd die Hitze, die uns diesmal erwartet. Effizienz wird eine große Rolle spielen. Die Strecke weist Ähnlichkeiten mit Mexiko auf, und da ist es ja optimal für uns gelaufen.“

Wie siehst Du eure bisherige Saison?

„Wir hatten einen starken Start mit dem Doppelsieg in Mexiko als Höhepunkt. In den Rennen danach ist es uns nicht gelungen, unser volles Potential abzurufen. Dadurch haben wir viele Punkte liegenlassen. Am schmerzhaftesten war natürlich mein Ausfall als Führender in Monaco. Nichtsdestotrotz glaube ich an unser Team. Die Saison ist noch lang, und gemeinsam können wir noch viel erreichen. Auch Rennen gewinnen.“

Die Strecke

Der Circuit International Automobile Moulay El Hassan ist mit 2,971 Kilometern eine der längsten Strecken in der Formel E. Sie ist eine Mischung aus permanenter Rennstrecke und öffentlichen Straßen. Mit seinen drei Geraden ist der Kurs, der im Norden von Marrakesch an der historischen Stadtmauer entlangführt, eher untypisch für die Formel E. Von seinen zwölf Kurven sind einige sehr schnell, andere sehr langsam. Das richtige Setup und gutes Energiemanagement sind die Schlüsselfaktoren auf dieser Strecke, die einige gute Überholmöglichkeiten bietet. Die hohen Strecken- und Außentemperaturen werden auch den Reifen enorm zusetzen.

Live im TV und Internet

Das sind die Übertragungszeiten im TV und als Livestream im Internet des Formel-E-Rennens in Marrakesch:

Samstag, 2.7. – ab 10.30 Uhr, ProSieben MAXX und ran.de: Qualifying Rennen 10 live
Samstag, 2.7. – ab 17.30 Uhr, ProSieben und ran.de: Rennen 10 live

Porsche Taycan Turbo S als Safety Car

Porsche engagiert sich für die Sicherheit in der Formel E: Mit dem vollelektrischen Taycan Turbo S stellt der Sportwagenhersteller in dieser Saison das offizielle Safety Car und unterstreicht damit die Bedeutung der Formel E für Porsche Motorsport. Mit seiner Fahrbarkeit und Sicherheit sowie seiner Leistung von bis zu 560 kW (761 PS; Taycan Turbo S (2023): Stromverbrauch* kombiniert (WLTP) 23,4 – 22,0 kWh/100 km, CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 0 g/km, CO2-Klasse A ) verfügt der erste vollelektrische Sportwagen von Porsche über beste Voraussetzungen für den Einsatz als Safety Car in der ersten Elektrorennserie der Welt. Das Top-Modell der Taycan-Reihe beschleunigt mit Launch Control in 2,8 Sekunden von 0 – 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 260 km/h. Das markante Design enthält die Farben aller elf Teams sowie der FIA und der Formel E. Es symbolisiert damit das gemeinsame Engagement für die vollelektrische Zukunft des Motorsports sowie gesellschaftliche Werte wie Vielfalt und Gemeinschaft. 

Der Medienservice

Erste aktuelle Fotos aus Marrakesch stehen am 1. Juli auf der Porsche Presse-Datenbank zur Verfügung. Der Rennbericht folgt am 2. Juli (Rennen 10). Weitere Informationen rund um das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team werden live auf dem Twitter-Kanal @PorscheFormulaE veröffentlicht. Alles Wissenswerte über das Team, die Fahrer und die Rennserie finden Sie im Porsche Formel E Media Guide. Im Verlauf der Saison wird er laufend aktualisiert und durch zusätzliche interaktive Inhalte erweitert.

Der Porsche 99X Electric

Nach 30 Jahren kehrte Porsche 2019 mit dem Porsche 99X Electric in den Formel-Sport zurück. Der Elektrorennwagen mit dem Porsche E-Performance Powertrain, dem in Weissach entwickelten Antriebsstrang, dient zugleich als Entwicklungsträger für Elektro-Serienfahrzeuge des Sportwagenherstellers. Energiemanagement und -effizienz sind sowohl in der Formel E als auch in der Serienentwicklung wichtige Erfolgsfaktoren. Die maximale Leistung des Porsche 99X Electric in der Saison 2021/2022 beträgt bis zu 250 kW im Qualifikationsmodus und 220 kW im normalen Rennmodus. Sie kann im Attack Mode auf 250 kW gesteigert werden. Die maximale Rekuperation liegt bei 250 kW, die nutzbare Batteriekapazität beträgt 52 Kilowattstunden.

Die Formel E

Die Formel E ist die erste vollelektrische Rennserien der Welt und bringt seit 2014 spannenden Motorsport zu den Menschen in den Metropolen. Als Beschleuniger für innovative und nachhaltige Mobilitätstechnologien fördert sie gleichzeitig die weltweite Akzeptanz von Elektrofahrzeugen mit dem Ziel, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Das Format ist kompakt: Training, Qualifying und Rennen finden an einem Tag statt. Ein Rennen dauert im Normalfall 45 Minuten plus eine Runde. In der Formel E sind in der Saison 2021/2022 elf Teams mit 22 Fahrern am Start. Entsprechend interessant und hart umkämpft sind die Rennen. Mit dem Porsche 99X Electric bestreitet das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team seine dritte Saison.

Image Alt Text

Die Rennen 2022

16 Rennen in zehn Metropolen stehen im vorläufigen Kalender der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft 2021/2022.

Rennen 1 & 2
28. / 29. Januar – Diriyah (Saudi-Arabien)

Rennen 3
12. Februar – Mexiko-Stadt (Mexiko)

Rennen 4 & 5
9. / 10. April – Rom (Italien)

Rennen 6
30. April – Monaco (Monaco)

Rennen 7 & 8
14. / 15. Mai – Berlin (Deutschland)

Rennen 9
4. Juni – Jakarta (Indonesien)

Rennen 10
2. Juli – Marrakesch (Marokko)

Rennen 11 & 12
16. / 17. Juli – New York City (USA)

Rennen 13 & 14
30. / 31. Juli – London (Großbritannien)

Rennen 15 & 16
13. / 14. August – Seoul (Südkorea)

Nach einer weiteren Überprüfung durch die FIA wurde die 5-Sekunden-Strafe für André Lotterer beim Jakarta E-Prix aufgehoben. Infolgedessen erhalten André Lotterer und das Team den 9. Platz zurück - mit jeweils 2 Meisterschaftspunkten. Aktualisierter Tabellenstand: Platz 5 in der Teamwertung (116 Punkte); André Lotterer auf Platz 7 in der Fahrerwertung (61 Punkte). 

Weitere Artikel

Verbrauchsangaben

Taycan Turbo S (2023)

WLTP*
  • 23,4 – 22,0 kWh/100 km
  • 0 g/km
  • A Klasse

Taycan Turbo S (2023)

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Stromverbrauch* kombiniert (WLTP) 23,4 – 22,0 kWh/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 0 g/km
CO₂-Klasse A