Als der RS am 5. Oktober 1972 auf dem Pariser Automobilsalon präsentiert wird, ist er der erste Serienwagen der Welt mit Bug- und Heckspoiler. Die Anforderungen an das 911-Basisfahrzeug für den Renn- und Rallyesport sind klar definiert: leicht und schnell soll es werden. Dafür entwickeln Hans Mezger und Valentin Schäffer den 2,7-Liter-Sechszylinder-Boxermotor mit Benzineinspritzung neu.
In der Sport-Version beschleunigt das 210 PS starke und 960 kg leichte Coupé in 5,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei knapp 245 km/h. Die damals schon präzise an Rennwagen angelegte Aerodynamik macht den RS heute noch einzigartig. „Es ist der unmittelbarste Technologietransfer vom Motorsport in die Serie, den es gibt. Das hat sich bis heute nicht geändert und zählt bei Porsche zur gelebten Tradition“, sagt Andreas Preuninger, Leiter GT Fahrzeuge.
Das Porsche Museum erzählt die Geschichte des RS und seines Motorsportbruders RSR nicht nur mit Fahrzeugen und Anekdoten, sondern auch anhand von Filmen, Fotos, Rennplakaten und interaktiven Elementen. Wer beispielsweise am Modelldetail- und Farbrad des Kaleidoskops dreht, kann sich seinen individuellen RS zusammenstellen. Um möglichst vielen Wünschen gerecht zu werden, bleibt Porsche beim Carrera RS 2.7 dem Prinzip der Individualisierungsmöglichkeiten treu. So konnten die Käufer aus vielen Farben und Ausstattungsvarianten wählen. Die Nachfrage überrascht den Sportwagenhersteller, der ursprünglich 500 in Serie produzierte Exemplare für die Homologation plante.
Vom Entwicklungsfahrzeug hin zum serienfertigen Porsche
Im Zentrum der Sonderausstellung steht ein hellgelber 911 Carrera RS 2.7 in Touring-Ausstattung, sowie ein seltener Versuchswagen in grünmetallic. Die Fahrzeuge, Entwicklungsunterlagen, Werbebroschüren, Preislisten, der Carrera-Schriftzug sowie ein Artikel aus dem Kundenmagazin Christophorus beschreiben den Weg vom Entwicklungsfahrzeug hin zum serienfertigen Porsche.
Die Besucherinnen und Besucher dürfen sich außerdem auf besondere Familienmitglieder des Entenbürzels aus den vergangenen fünf Jahrzehnten freuen. Mit dem Duo 911 (964) RS und 911 (993) RS erweitert Porsche die RS-Familie um luftgekühlte Sportwagen. Für die wassergekühlte Ära stehen die Modelle 911 (996) GT3 RS, 911 (997) GT3 RS, 911 (991) GT3 RS und 911 (992) Sport Classic. Letzterer ist ein Sammlerstück aus der Heritage Design Serie der Porsche Exclusive Manufaktur mit feststehendem Heckspoiler.
Die Form der ikonischen Abrisskante gibt ihm zugleich den Spitznamen aus der Tierwelt. Bei zügiger Fahrt drückt der Entenbürzel den Elfer nach unten und reduziert die Auftriebskräfte so weit, dass sich eine gute Balance und eine größere Höchstgeschwindigkeit ergibt. Der Sportwagenhersteller schafft mit dem RS vor einem halben Jahrhundert die perfekte Synthese zwischen Gewicht, Leistung, Aerodynamik und Fahrverhalten. Leicht, stark, renntauglich und straßenzugelassen.
Info
Das Porsche Museum ist dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Die aktuellen Hygienevorschriften finden Sie auf der Website: www.porsche.com/germany/aboutporsche/porschemuseum
Für weitere Informationen zur Geschichte des Fahrzeugs sowie für Film- und Foto-Material besuchen Sie gern die digitale Materialsammlung zum Thema 911 Carrera RS 2.7.