Marc Ouayoun ist seit Januar 2018 CEO von Porsche Cars Canada. Der 50-jährige Franzose wurde über den Atlantik gesandt, um die Präsenz von Porsche in Kanada so auszubauen, wie es ihm bereits in seiner Heimat gelungen war – mit Leidenschaft für die Marke und einem auf Praxis und persönlichem Kontakt basierenden Konzept. In Frankreich hatte Ouayoun dazu unzählige Kilometer am Steuer seines geliebten Panamera GTS zurückgelegt, um Kollegen und Händler im ganzen Land zu besuchen. Er wollte aus erster Hand mehr über ihre jeweiligen Wünsche und Vorstellungen erfahren und somit eine wichtige persönliche Note in die Geschäftsbeziehung einbringen. Nun gab es jedoch ein großes Problem. Kanada ist 18-mal so groß wie Frankreich. Und das bedeutete vor allem eines: wirklich lange Strecken zu fahren.
Diesen Sommer, im Anschluss an die pandemiebedingten Reisebeschränkungen, keimte in Ouayoun der Plan, sieben kanadische Porsche-Zentren zu besuchen: alle im Zuge einer ausgedehnten Fahrt vom Hauptsitz des Unternehmens in Toronto bis nach Vancouver in British Columbia, auf der er rund 5.000 Kilometer der schier endlosen, atemberaubenden Landschaft Kanadas durchqueren würde. Der vielbeschäftigte CEO musste diese Reise sorgsam takten, damit er wichtige Meetings und Termine einplanen konnte.
„Es hat etwas zu bedeuten, wenn man sich aufmacht und zu den Menschen fährt“, weiß Ouayoun. „Es ist nicht nur eine Geschäftsreise, es ist ein Unterfangen. Ich wollte unsere Porsche-Zentren vor allem besuchen, um gewissermaßen die Initiative zu ergreifen, aber meine zweite Motivation dabei war, herauszufinden, was Kanada wirklich ausmacht. Ein Land, das man durchfahren hat, versteht man besser.“
Ouayoun machte sich am 23. Juli in einem neuen Panamera GTS von Toronto aus auf den Weg. Gleich am ersten Tag legte er bis nach Sault Ste. Marie, eine Stadt am Saint Marys River in Ontario, ganze 700 Kilometer zurück. Die gleiche Distanz schaffte er am folgenden Tag noch einmal, und am Sonntag kamen weitere 500 Kilometer hinzu. Am Montagmorgen lagen schließlich noch zweieinhalb Stunden bis zum Porsche Centre Winnipeg vor ihm.
„Die Vielseitigkeit der Landschaft entlang der Strecke ist kaum in Worte zu fassen“, schwärmt Ouayoun. „Es kann hunderte Kilometer lang gleich aussehen, und dann ändert sich plötzlich alles. Die Straßen in Ontario sind kurvenreich und wunderschön; sie führen entlang der Georgian Bay um den Lake Huron. Doch sobald man Ontario verlässt, ist man schon fast in der Prärie, wo die Landschaft einfach nur flach ist und eine völlig andere Atmosphäre vermittelt.“ Trotzdem war das einer der Lieblingsabschnitte seiner Reise. „Durch und durch kanadisch zu sein, bedeutet auch, sich ab und an irgendwo im Nirgendwo zu befinden – und eine Fahrt durch die Prärie, wo man sich wirklich allein fühlt, gehört definitiv zu dieser Erfahrung dazu.“
Die nächste Etappe seiner Reise führte Ouayoun nach Nordwesten Richtung Yorkton in Saskatchewan und beinhaltete Besuche in mehreren Porsche-Zentren: zunächst in der Provinzhauptstadt Saskatoon und gleich darauf in Edmonton und Calgary (Alberta). Im Anschluss verbrachte Ouayoun ein wohlverdientes, ruhiges Wochenende in der Region um Kelowna in British Columbia, bevor er seinen Roadtrip mit weiteren Porsche-Zentren auf seinem straffen Terminplan fortsetzte. Auf das Zentrum in Kelowna selbst folgten eine weitere fünfstündige Fahrt zum Porsche Zentrum Langley und die letzte Übernachtung vor dem abschließenden Ziel der Reise, dem Porsche Zentrum Vancouver. Als er hier vorfuhr, hatte der Panamera knapp 5.000 Kilometer mehr auf dem Tacho als vor Beginn der Reise.
„Der Zeitplan war ehrgeizig, aber dank guter Reisevorbereitungen kam ich zu jedem angesetzten Termin pünktlich“, erzählt Ouayoun. „Natürlich gab es einige Herausforderungen. Tanken, zum Beispiel, muss gut geplant sein, denn zwischen zwei Tankstellen können schon einmal 150 Kilometer liegen. Und man muss auf die Geschwindigkeit achten.“ Die Geschwindigkeitsbegrenzungen variieren zwischen 90 und 120 km/h, auch wenn die Straßen durchaus zu höherem Tempo verleiten. „Trotzdem wurde ich nicht einmal geblitzt! Und dann ist da noch das Wetter. Einmal in Ontario waren es tagsüber fünf Grad, mit starkem Regen und Nebel. Am nächsten Tag waren es 30 Grad und extrem schwül.“
Ouayoun wollte mit dieser langen und mühsamen Reise aber auch zeigen, wie sehr er selbst von dem Produkt Porsche überzeugt ist. „Mit diesem Roadtrip konnte ich zeigen, dass unsere Autos dazu gedacht sind, gefahren zu werden, dass sie Teil der Reise sind“, erklärt er. „Und der Panamera GTS war unglaublich – so sanft und komfortabel, aber gleichzeitig mit viel Charakter und einem unglaublichen Sound. Er hat diese Erfahrung zu einem großen Teil mitgeprägt.“
Der Panamera war überall gern gesehen, selbst in den entlegensten Ecken des Landes. Ouayoun erkannte dadurch, wie überaus positiv die Marke auch an Orten wahrgenommen wird, an denen Fahrzeuge von Porsche nur sehr selten zu sehen sind. Und in den Zentren selbst fand er dieses besondere Gemeinschaftsgefühl wieder, das Porsche überall auf der Welt vereint.
„Kanada ist ein großes Land. Von Toronto aus muss man 2.400 Kilometer nach Westen fahren, bis man das nächstgelegene Porsche-Zentrum in Winnipeg erreicht, aber ist man erst einmal dort angekommen, spürt man, wie eng die Marke miteinander verbindet. Als ich mit den Leuten aus dem Team dort sprach, hatte ich das Gefühl, als wären sie meine direkten Nachbarn, weil wir die gleiche Leidenschaft teilen und sie genauso engagiert und motiviert sind.“
Die seit Beginn der Coronavirus-Pandemie geltenden Reisebeschränkungen boten Ouayoun die Chance und die Zeit, per Auto sieben Porsche-Zentren, fünf Neubauten und die neuesten Aufstellorte für Ladestationen im Rahmen des „Porsche Destination Charging“-Programms zu besichtigen. Auf seiner Fahrt durch Kanada erhielt er jedoch nicht nur die Möglichkeit, mit zahlreichen Kollegen in Kontakt zu treten, sondern seine neue Heimat auch einmal richtig kennenzulernen.
„Es ist sehr wichtig, eine solche Reise mit dem Auto anzutreten. Man fühlt sich dabei einfach frei und sowohl mit dem Land verbunden, das man durchquert, als auch mit dem Fahrzeug selbst“, ist Ouayoun überzeugt. „Mit dem Auto kann man hinfahren, wo immer man will, anhalten, wann immer man will, und den Ort entdecken, an dem man sich gerade befindet. Und das macht Porsche zu einem großen Teil aus: vielseitige Fahrzeuge zu schaffen, mit denen man weiterfahren, noch mehr entdecken, neue Menschen treffen und großartige Erinnerungen schaffen kann – ganz egal, wie groß die Entfernung, wie widrig das Wetter oder wie schlecht die Straßenverhältnisse auch sein mögen.“