Das Rennen
An selber Stelle hatte der Martinet by Alméras-Fahrer in der Saison 2020 seinen ersten Sieg überhaupt im internationalen Markenpokal von Porsche gefeiert. Evans übernahm die Spitze schon in der ersten Runde und kontrollierte das 32 Teilnehmer starke Feld für den Rest des Rennens. Im Ziel hatte er 0,646 Sekunden Vorsprung vor dem Luxemburger Dylan Pereira (BWT Lechner Racing), der von der Pole-Position gestartet war. Larry ten Voorde (Team GP Elite) aus den Niederlanden verteidigte mit Rang drei die Tabellenführung.
Das zweite Spielberg-Rennen innerhalb von zwei Wochenenden begann turbulent. Der von Rang zwei gestartete Evans überholte Pereira bereits kurz nach dem Start, als dieser in einer Kurve auf die Auslauffläche ausweichen musste. „Die Bremsbalance, die im Qualifying noch perfekt war, hat heute nicht mehr gestimmt – die Vorderräder blockierten kurz“, begründete Pereira seinen Umweg. Weil kurz darauf ein Fahrzeug aus dem Kiesbett geborgen werden musste, schickte die Rennleitung das Führungsfahrzeug auf die Strecke. Kaum war das Rennen wieder freigegeben, löste eine ähnliche Szene eine zweite Safety-Car-Phase aus. Nach beiden Neustarts behielt Evans die Nerven und konnte sich sogar leicht von den Verfolgern absetzen. „Ich war mir sicher, dass Dylan nach seinem Verbremser Probleme mit den Reifen bekommen würde. Deswegen habe ich mir keine allzu großen Sorgen gemacht“, verriet der Neuseeländer, der sich mit dem Sieg auf Rang zwei der Gesamtwertung verbesserte.
Während Evans und Pereira im Respektabstand an der Spitze ihre Runden drehten, wurde um Rang drei verbissen gekämpft. Titelverteidiger Larry ten Voorde, Porsche Junior Ayhancan Güven (BWT Lechner Racing) aus der Türkei und der Deutsche Laurin Heinrich (Nebulus Racing by Huber) attackierten sich in beinahe jeder Kurve und wechselten auch die Positionen. Kaum hatte Güven ten Voorde überholt, musste er sich aufgrund eines Reifenschadens in der vorletzten Runde aus diesem Dreikampf verabschieden. Ten Voorde konnte Heinrich hinter sich halten, der als Gesamtvierter überlegen die Rookie-Wertung gewann. „Mehr war heute nicht drin“, gab Titelverteidiger ten Voorde zu, der am vergangenen Wochenende auf dem Red-Bull-Ring den Sieg feierte. „Ayhancans Überholmanöver war klasse. Ohne seinen Reifenschaden hätte ich ihn ziehen lassen müssen.“
Die ProAm-Wertung ging an den Monegassen Nicolas Misslin (Lechner Racing Middle East), der sich das Podium mit Stéphane Denoual (F/Pierre Martinet by Alméras) und dem amtierenden ProAm-Champion Roar Lindland (N/Nebulus Racing by Huber) teilte. Hollywood-Star Michael Fassbender („X-Men“, „12 Years a Slave“) belegte als Gastfahrer im Porsche 911 GT3 Cup den 24. Rang. „Mein Ziel war, vor dem zweiten Gentleman-Gastfahrer Georgios Frangulis ins Ziel zu kommen. Das habe ich geschafft“, bilanzierte der deutsch-irische Schauspieler, der sonst im Porsche 911 RSR die European Le Mans Series (ELMS) bestreitet.
Den Siegerpokal überreichte Albrecht Reimold, Mitglied des Vorstandes Produktion und Logistik Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG. „Es ist großartig, dass jetzt wieder Zuschauer an der Strecke sein können. Auch die Rennen des Porsche Mobil 1 Supercup haben so wieder die gewohnt tolle Atmosphäre. Als Produktionsverantwortlichen freut es mich, dass die Teams mit dem neuen Porsche 911 GT3 Cup sehr zufrieden sind“, kommentierte er. „Als Pate für Nachhaltigkeit in unserem Unternehmen bin ich stolz darauf, dass im Supercup mit regenerativem Kraftstoff aus erneuerbaren Quellen gefahren wird. Der Motorsport hat bei Porsche schon immer Innovationen hervorgebracht, die den Serienfahrzeugen zugutekommen. Jetzt hat der Motorsport wieder die einmalige Chance, ein ganz wichtiges Element nicht nur für das Automobil, sondern für die Gesellschaft insgesamt nach vorne zu treiben. Hier hat Porsche den ersten Schritt genau richtig gesetzt.“
Zum vierten Saisonrennen reist der Porsche Mobil 1 Supercup nach Budapest in Ungarn (26. bis 28. Juli 2021).
Rennen 3. Lauf Porsche Mobil 1 Supercup, 17 Runden, Spielberg (A)*
1. Jaxon Evans (NZ/Martinet by Alméras), 28.31,966 Minuten
2. Dylan Pereira (L/BWT Lechner Racing), +0,646 Sekunden
3. Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite), +4,902 Sekunden
4. Laurin Heinrich (D/Nebulus Racing by Huber), +5,370 Sekunden
5. Florian Latorre (F/CLRT), +5,850 Sekunden
6. Tio Ellinas (CY/Lechner Racing Middle East), +10,890 Sekunden
Gesamtwertung Porsche Mobil 1 Supercup nach 3 von 8 Rennen*
1. Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite), 67 Punkte
3. Jaxon Evans (NZ/Martinet by Alméras), 55 Punkte
2. Dorian Boccolacci (F/Martinet by Alméras), 37 Punkte
4. Leon Köhler (D/Nebulus Racing by Huber), 35 Punkte
5. Christopher Zöchling (A/FACH AUTO TECH), 33 Punkte
6. Dylan Pereira (L/BWT Lechner Racing), 25 Punkte
* Vollständige Ergebnisse sowie Gesamtwertungen: hier
Das Qualifying
Für Dylan Pereira endete auf dem Red-Bull-Ring eine lange Durststrecke: Der Luxemburger fuhr im Qualifying zum dritten Lauf des Porsche Mobil 1 Supercup die schnellste Runde. Zum ersten Mal seit beinahe einem Jahr sicherte er sich so die Pole-Position – passenderweise beim Heimspiel seines Teams BWT Lechner Racing. Nach den ersten beiden Rennen der Saison rangiert der amtierende Vizemeister aktuell nur auf Tabellenrang 17. „Ich bin froh, dass endlich einmal wieder alles optimal verlaufen ist. Noch am vergangenen Wochenende bin ich hier in Spielberg nicht gut zurechtgekommen. Seitdem hat mein Team hart gearbeitet und mein Auto deutlich besser abgestimmt“, kommentierte Pereira.
Der Sportsoldat war auf dem 4,318 Kilometer langen Formel-1-Kurs in der Steiermark 0,118 Sekunden schneller als Jaxon Evans (Martinet by Alméras). „Als ich mit dem zweiten Satz Reifen unterwegs war, musste ich wegen einiger gelber Flaggen etwas Tempo herausnehmen. Danach war der Reifendruck nicht mehr optimal. Vielleicht hätte ich Dylans Zeit noch unterboten“, erklärte der Neuseeländer, der im rund 375 kW starken Porsche 911 GT3 Cup im Freien Training die schnellste Runde gedreht hatte.
Auch für den türkischen Porsche Junior Ayhancan Güven verlief die Jagd nach der Pole-Position auf dem zweiten Satz Reifen nicht optimal. Als Drittschnellster komplettierte er zwar das starke Qualifying-Ergebnis von BWT Lechner Racing, war aber persönlich alles andere als zufrieden: „Auf meiner schnellsten Runde deuteten die Zwischenzeiten in den ersten beiden Sektoren auf eine mögliche neue Bestzeit hin. Leider hat mich dann im letzten Sektor ein Kollege aufgehalten.“
Tabellenführer Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite), der Sieger des Spielberg-Rennens am zurückliegenden Wochenende, war Viertschnellster. Aus der dritten Reihe geht der Deutsche Laurin Heinrich (Nebulus Racing by Huber) ins Rennen, der vor drei Wochen auf dem Red-Bull-Ring einen Lauf zum Porsche Carrera Cup Deutschland gewonnen hat. Neben ihm steht Marius Nakken (FACH AUTO TECH) aus Norwegen. Platz eins bis 22 im Qualifying trennen weniger als eine Sekunde.
Pereira feiert sein Comeback auf jener Rennstrecke, auf der er 2020 mit einem zweiten Rang und einem Sieg in den Porsche Mobil 1 Supercup gestartet war. In der laufenden Saison gleicht die Statistik des amtierenden Vizemeisters dagegen einer Berg-und-Tal-Bahn. Lauf 1 in Monaco: Schnellster im Freien Training, Unfall im Qualifying, vom letzten Startplatz auf Rang elf im Rennen. Lauf 2 am vergangenen Wochenende in Spielberg: Achter im Qualifying, nach Unfall und Zeitstrafen im Rennen lediglich auf Platz 25 gewertet. „Nur fünf Punkte aus zwei Rennen, so hatte ich mir den Auftakt der Saison nicht vorgestellt. Ich hoffe, meine Pechsträhne ist vorbei. Jetzt beginnt die Aufholjagd“, gab sich Pereira zuversichtlich.
Der dritte Lauf zum Porsche Mobil 1 Supercup führt am Sonntag (4. Juli 2021) ab 12:15 Uhr MESZ über 18 Runden. Mit der Startnummer 911 geht Hollywood-Star Michael Fassbender ins Rennen. Der deutsch-irische Schauspieler, der sonst im Porsche 911 RSR die European Le Mans Series (ELMS) bestreitet, absolviert seinen zweiten Gaststart im internationalen Porsche Markenpokal.
Ergebnis Qualifying, 3. Lauf Porsche Mobil 1 Supercup, Spielberg
1. Dylan Pereira (L/BWT Lechner Racing), 1.30,911 Minuten
2. Jaxon Evans (NZ/Martinet by Alméras), +0,118 Sekunden
3. Ayhancan Güven (TR/BWT Lechner Racing), +0,166 Sekunden
4. Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite), +0,239 Sekunden
5. Laurin Heinrich (D/Nebulus Racing by Huber), +0,259 Sekunden
6. Marius Nakken (N/FACH AUTO TECH), +0,268 Sekunden
Die Vorschau
Michael Fassbender hat im Porsche Mobil 1 Supercup noch eine Rechnung offen. Im August 2020 absolvierte der deutsch-irische Schauspieler („X-Men“, „12 Years a Slave“) in Barcelona seinen ersten Gaststart im internationalen Markenpokal mit dem Porsche 911 GT3 Cup. Damals wurde er unverschuldet in einen Unfall verwickelt und musste nach wenigen Kilometern aufgeben. Am kommenden Wochenende startet Fassbender erneut, wenn der Porsche Mobil 1 Supercup im Rahmen des Großen Preis von Österreich (2. bis 4. Juli 2021) zum zweiten Mal in Folge in Spielberg antritt.
Fassbender, der im Porsche 911 RSR die European Le Mans Series (ELMS) bestreitet und den neuen 911 GT3 Cup der Generation 992 bei Testfahrten kennenlernte, beschreibt seine Situation so: „In einem Markenpokal wie dem Porsche Mobil 1 Supercup anzutreten, ist immer eine besondere Herausforderung. Die Leistungsdichte ist extrem. Die Fahrer sind alle sehr schnell, sie kennen ihr Auto bis ins letzte Detail und können das Optimale herausholen. Ich kann also nur lernen. Dabei helfen mir die Supercup-Fahrer erstaunlich bereitwillig mit Tipps und Analysen. Der neue GT3 Cup fährt sich natürlich auch ein wenig anders als der 911 RSR, bei dem die Aerodynamik effektiver ist und die Bremsen kräftiger zubeißen. Ich muss mich also umgewöhnen.“
Beeindruckt ist Fassbender auch von der Strategie des Porsche Mobil 1 Supercup, synthetisch hergestellten Kraftstoff aus erneuerbaren Quellen zu verwenden. „Ich liebe es, Rennen zu fahren. Gleichzeitig ist mir bewusst, dass wir Motorsportler uns um die Umwelt kümmern müssen. Synthetisch hergestellte Kraftstoffe, bei deren Herstellung CO₂ gebunden wird, ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.“
Insgesamt 32 der rund 375 kW (510 PS) starken 911 GT3 Cup werden zum dritten Lauf des internationalen Markenpokals von Porsche erwartet. Die Favoritenrolle auf dem 4,318 Kilometer langen Formel-1-Kurs liegt erneut beim Niederländer Larry ten Voorde (Team GP Elite). Der amtierende Supercup-Champion gewann bereits die ersten beiden Saisonläufe im Rahmen des Großen Preis von Monaco sowie am zurückliegenden Wochenende auf dem Red-Bull-Ring. „In den vergangenen Jahren lief es für mich in Spielberg nie sonderlich gut. Aber mit dem neuen 911 GT3 Cup komme ich dort viel besser zurecht. Das habe ich auch meinem Team zu verdanken. Es bereitet mein Auto perfekt auf diese Strecke vor“, analysiert Ten Voorde.
Porsche Junior Ayhancan Güven (BWT Lechner Racing) musste sich im letzten Rennen noch Ten Voorde geschlagen geben. Am kommenden Wochenende will er den Spieß umdrehen. „Letzten Sonntag bin ich 18 Runden lang hinter Larry gefahren. Ich weiß, an welchen Stellen des Red-Bull-Rings ich im Vergleich zu ihm Zeit verliere. Daran werde ich arbeiten“, hat sich der türkische Rennfahrer vorgenommen.
Das zweite Spielberg-Rennen im Porsche Mobil 1 Supercup innerhalb von zwei Wochenenden startet am Sonntag, 4. Juli 2021, um 12:15 Uhr MESZ. Eurosport und Sky Sport sowie der Streamingdienst f1tv.formula1.com übertragen live. Fans können dem internationalen Markenpokal mit dem Porsche 911 GT3 Cup auch außerhalb der Rennwochenenden in den sozialen Netzwerken Twitter, Instagram und Facebook folgen.
Kalender angepasst: Verzicht auf Silverstone, Doppelrennen in Monza
Die aktuell geltenden Quarantäneregeln vieler Länder für die Einreise aus Großbritannien haben zu einer Änderung im Kalender des Porsche Mobil 1 Supercup geführt. In Abstimmung mit den Teams wird der ursprünglich geplante Lauf im Rahmen des Großen Preis von England in Silverstone (16. – 18. Juli 2021) durch ein zweites Rennen am Finalwochenende in Monza (10. – 12. September 2021) ersetzt. Die Gesamtanzahl von acht Saisonrennen bleibt dadurch erhalten.
Porsche Mobil 1 Supercup setzt auf Esso Renewable Racing Fuel
Bei der Einführung von erneuerbaren Kraftstoffen im Porsche Mobil 1 Supercup setzen Porsche und ExxonMobil auf eine zweistufige Strategie. In der aktuellen Saison gehen die Rennfahrzeuge mit einer biobasierten Kraftstoff-Mischung an den Start. Der Anteil fortschrittlichen Biokraftstoffs wird aus Nahrungsmittel-Abfallprodukten gewonnen. Weitere Kraftstoffanteile werden beigemischt, um beim finalen Kraftstoff die geforderten Eigenschaften in Bezug auf Klopffestigkeit und Brennverhalten zu erzielen. Im Jahresverlauf 2022 soll mit der Einführung eines synthetisch hergestellten Kraftstoffs (eFuel) der zweite Schritt folgen. Mit diesem Esso Renewable Racing Fuel ist eine Reduzierung der CO₂-Emissionen um bis zu 85 Prozent möglich, wenn er der aktuellen Kraftstoffnorm nach dem dazu erforderlichen Blending entspricht1. Ziel der Partnerschaft zwischen Porsche und ExxonMobil im Rennsport ist es, wichtige Erfahrungen für mögliche Weiterentwicklungen im Hinblick auf einen Einsatz in Serienfahrzeugen in der Zukunft zu sammeln.
Zeitplan 3. Lauf Porsche Mobil 1 Supercup (alle Zeiten MESZ)
Freitag, 2. Juli
17:25 – 18:10 Uhr: Freies Training
Samstag, 3. Juli
13:25 – 13:55 Uhr: Qualifikation
Sonntag, 4. Juli
12:15 Uhr: Rennen (18 Runden)
Gesamtwertung Porsche Mobil 1 Supercup nach 2 von 8 Rennen
1. Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite), 50 Punkte
2. Dorian Boccolacci (F/Martinet by Alméras), 31 Punkte
3. Jaxon Evans (NZ/Martinet by Alméras), 30 Punkte
4. Leon Köhler (D/Nebulus Racing by Huber), 27 Punkte
5. Christopher Zöchling (A/FACH AUTO TECH), 23 Punkte
6. Ayhancan Güven (TR/BWT Lechner Racing), 20 Punkte
Rennkalender des Porsche Mobil 1 Supercup 2021
Veranstaltung |
Datum |
Strecke |
Lauf 1 |
20. – 23. Mai | Monte Carlo (Monaco) |
Lauf 2 |
25. – 27. Juni |
Spielberg (Österreich) |
Lauf 3 |
2. – 4. Juli |
Spielberg (Österreich) |
Lauf 4 |
30. Juli – 1. August |
Budapest (Ungarn) |
Lauf 5 |
27. – 29. August |
Spa-Francorchamps (Belgien) |
Lauf 6 |
3. – 5. September |
Zandvoort (Niederlande) |
Lauf 7 + 8 |
10. – 12. September |
Monza (Italien), zwei Rennen |