Das Rennen

Die Mannschaft von Pfaff Motorsports mit den Stammpiloten Laurens Vanthoor (Belgien) und Zacharie Robichon (Kanada) sicherte sich mit dem Porsche 911 GT3 R die Team- und Fahrermeisterschaft. Das Team Wright Motorsports holte alle drei Titel im Endurance Cup, der die Langstreckenrennen in Daytona, Sebring, Watkins Glen und das „Petit Le Mans“ im US-Bundesstaat Georgia umfasst. In der GTLM-Klasse erreichte WeatherTech Racing im letzten Rennen mit dem 911 RSR einen Doppelerfolg.

„Was für ein traumhafter Abschluss der Saison“, freut sich Thomas Laudenbach, Leiter Motorsport. „Jeweils alle drei Titel in der GTD-Klasse sowie im IMSA Michelin Endurance Cup für die starken Kundenteams von Porsche. Zudem ein weiterer Klassensieg für den 911 RSR bei seinem letzten Einsatz in der nordamerikanischen Rennserie. Bereits am Freitag der Gewinn von Hersteller-, Fahrer- und Teamwertung durch Wright Motorsports in der IMSA Michelin Pilot Challenge mit dem Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport. Besser geht es gar nicht! Gratulation an die Teams WeatherTech, Wright, Pfaff und Hardpoint und die Kollegen von Porsche Motorsport North America. Einen großen Dank an alle, die durch ihre Arbeit im Entwicklungszentrum in Weissach diese tollen Erfolge möglich gemacht haben.“

GTD-Titel für Pfaff Motorsports

Die Startnummer 9 von Pfaff Motorsports absolvierte auf der Road Atlanta bei kühlen Temperaturen unter zehn Grad Celsius ein fehlerfreies Rennen. Werksfahrer Vanthoor und sein Kollege Robichon hielten sich über zehn Stunden aus jeglichem Ungemach heraus und überquerten den Zielstrich am Ende auf Klassenrang zwei – genug für den Gewinn aller GTD-Titel. Beim „Petit Le Mans“ wurde das Duo vom deutschen Porsche Entwicklungsfahrer Lars Kern unterstützt.

Wright Motorsports zeigte eine beeindruckende taktische und kämpferische Leistung. Der 911 GT3 R mit der Nummer 16 fiel in der Frühphase durch einen Reifenschaden nach einer Kollision mit einem konkurrierenden Fahrzeug um zwei Runden zurück. Dank einer optimalen Strategie war dieser Rückstand bereits nach nicht einmal drei Stunden wieder aufgeholt. Werksfahrer Patrick Long aus den USA, sein Landsmann Trent Hindman und Jan Heylen aus Belgien übernahmen nach vier und acht Rennstunden jeweils die Führung und sammelten so ausreichend Punkte für den Gewinn des IMSA Michelin Endurance Cup. In der Schlussphase konnte das Auto das Tempo der Spitze aufgrund von Beschädigungen am Heck nicht mehr mitgehen und fuhr auf Klassenrang fünf ins Ziel.

Porsche 911 GT3 R, IMSA WeatherTech SportsCar Championship, Lauf 12, Braselton/USA, 2021, Porsche AG

„Einen besseren Abschluss der Saison können wir uns nicht wünschen“, bilanziert Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R. „Ab der ersten Runde brannte der Asphalt. Das haben wir bei vielen Überholmanövern, Berührungen und den insgesamt zehn Gelbphasen gesehen. An diesem Wochenende haben wir uns innerhalb der Porsche Familie bei der Vorbereitung und während des Rennens optimal gegenseitig unterstützt und einen kühlen Kopf behalten. Die Belohnung war das Maximum: alle Titel für Fahrer, Teams und Hersteller der GTD-Klasse sind an diesem Wochenende an Wright, Pfaff und Porsche gegangen!“

Das amerikanische Kundenteam Hardpoint hatte im letzten Rennen der Saison 2021 großes Pech. In der ereignisreichen Frühphase des „Petit Le Mans“ entstand am Porsche 911 GT3 R mit der Nummer 88 durch einen Kontakt mit einem Konkurrenten ein erheblicher Schaden am Kühler. Durch den Austausch des defekten Bauteils verlor das Fahrzeug der beiden Amerikaner Rob Ferriol und Andrew Davis sowie der Britin Katherine Legge 15 Runden. Diesen Rückstand konnte das Team nicht mehr wettmachen und wurde am Ende auf Klassenrang acht gewertet.

Das Rennen in der GTLM-Klasse

In der GTLM-Klasse absolvierte der erfolgreiche Porsche 911 RSR sein letztes Rennen in der IMSA-Serie. Diese Fahrzeugkategorie wird ab 2022 in der nordamerikanischen Rennserie nicht mehr vertreten sein. Das Kundenteam WeatherTech Racing, das anlässlich des Saisonfinales gleich zwei der Fahrzeuge aus Weissach einsetzte, erreichte ein optimales Ergebnis: Doppelerfolg auf der Road Atlanta. In einem spektakulären und intensiven Kampf gegen die Herstellerteams von Corvette und BMW sah die Startnummer 79 von Cooper MacNeil (USA), Matt Campbell (Australien) und Mathieu Jaminet (Frankreich) die Zielflagge auf Platz eins. Die Teamkollegen Kévin Estre, Frédéric Makowiecki (beide Frankreich) und Michael Christensen aus Dänemark erreichten in der Nummer 97 den zweiten Klassenrang.

„Ein Top-Ausstand für den 911 RSR in einem hart umkämpften Rennen“, fasst Steffen Höllwarth, Einsatzleiter GTLM zusammen. „Wir hatten als einziges Team am Ende noch zwei Eisen im Feuer und haben uns für unterschiedliche Strategien entschieden. Generell haben wir im Finale die wenigsten Fehler gemacht. So wurde es ein perfektes Wochenende für Porsche. Alle Titel im IMSA Michelin Pilot Cup, alle Titel in der GTD-Klasse und ein Doppelerfolg in der GTLM-Kategorie. Danke an alle Beteiligten.“

Für Porsche waren die Einsätze des 911 RSR in der nordamerikanischen Sportwagen-Rennserie ein großer Erfolg. Sieben Titelgewinne in der IMSA-Meisterschaft, fünf Triumphe im North American Endurance Cup, 24 Rennsiege und 62 Podestplätze stehen in insgesamt acht Saisons zu Buche. Im kommenden Jahr werden die erfahrenen Kundenteams in den Klassen GTD Pro und GTD mit dem 911 GT3 R starten, bevor Porsche ab 2023 mit einem LMDh-Prototypen in den Kampf um Gesamtsiege bei den größten Langstreckenrennen der Welt zurückkehrt.

Fahrerstimmen zum Rennen

Laurens Vanthoor (Porsche 911 GT3 R #9): „Das war mega! In diesem langen Rennen ist so viel passiert. Wir haben jederzeit versucht, uns aus allen Problemen herauszuhalten. Unser Auto war richtig gut. Leider konnten wir den Aston Martin nicht mehr überholen und einen Klassensieg feiern. Ich habe es am Ende noch probiert, aber dabei natürlich nicht restlos alles riskiert. Es ging uns um die Meisterschaft. Die haben wir erreicht. Ich bin sehr stolz auf das Team und meine Kollegen!“

Zacharie Robichon (Porsche 911 GT3 R #9): „Mir fehlen die Worte. Wir haben diesen Triumph als Team erreicht – es war wirklich die perfekte Zusammenarbeit von allen. Ich könnte nicht stolzer sein auf alle Kollegen bei Pfaff Motorsports. Ich freue mich einfach riesig und muss seit Rennende immer wieder einige Tränen verdrücken. Alle meine Träume sind heute in Erfüllung gegangen. Ich kann es noch gar nicht glauben.“

Patrick Long (Porsche 911 GT3 R #16): „Es gibt heute unzählige Gründe für Porsche und die Kundenteams, eine große Party zu veranstalten. Für mich und meine Kollegen im Cockpit sowie an der Box war es ein enorm turbulenter Tag. Dass wir mehr Boxenstopps machen mussten als alle anderen Autos sagt schon alles. Ich bin sehr stolz auf das gesamte Team. Wir hatten die perfekte Strategie, um die notwenigen Punkte für den Gewinn des IMSA Michelin Endurance Cup zu sammeln: Ziel erreicht! Es war mein letztes Rennen als Vollzeitprofi für Porsche. Das hat aber heute im Rennen keine Rolle gespielt. Darüber denke ich erst morgen wieder nach.“

Cooper MacNeil (Porsche 911 RSR #79): „Ein großartiger Tag für Porsche, unser Team WeatherTech Racing und unsere Einsatzmannschaft von Proton Competition. Das allerletzte Rennen der GTLM-Klasse mit einem Doppelerfolg für den Porsche 911 RSR abzuschließen, ist für mich einfach nur spektakulär. Danke an alle Mechaniker, Ingenieure und meine Fahrerkollegen. Besser hätte das Saisonfinale gar nicht enden können.“

Mathieu Jaminet (Porsche 911 RSR #79): „Es war ein völlig verrücktes Rennen. Bis kurz vor Schluss hatten wir einen harten Kampf gegen die Corvette, die dann durch eine Kollision mit einem Prototypen zurückfiel. Unsere Teamkollegen lagen zu jenem Zeitpunkt in Führung. Als wir Zweiter waren, hat uns das Schwesterauto vorbeigelassen und uns den Sieg ermöglicht. So etwas gehört zum Motorsport. Ich hätte das lieber sportlich auf der Strecke erledigt. Von daher tun mir meine Kollegen etwas leid. Aber wir haben heute insgesamt einen Traumtag für Porsche erlebt.“

Matt Campbell (Porsche 911 RSR #79): „Der Doppelerfolg für das Team WeatherTech Racing ist sensationell. Wir hatten vor dem Start in das Wochenende insgeheim von einem solchen Szenario geträumt – nun ist es Realität. Danke an die Kollegen in der Startnummer 97. Ohne deren Unterstützung hätten wir natürlich nicht gewonnen. Es war rundherum ein perfektes Teamwork. Im letzten Rennen der GTLM-Klasse noch einmal mit dem 911 RSR den maximalen Erfolg zu haben, ist perfekt.“

Kevin Estre (Porsche 911 RSR #97): „Es war ein richtig cooles Rennen, das wir mit einem Doppelerfolg krönen durften. Wir hatten eine optimale Strategie, die mich am Steuer der Nummer 97 ganz nach vorn gebracht hat. Wir waren drei Runden vor Schluss auf Platz eins. Dann habe ich das Schwesterauto vorbeigelassen – kein großes Thema. Ich bin stolz auf die Mannschaft und darauf, dass ich Teil dieses perfekten Abschieds des 911 RSR aus der IMSA-Meisterschaft sein durfte.“

Rennergebnisse

Ergebnis GTLM-Klasse
1. MacNeil/Campbell/Jaminet (USA/AUS/F), Porsche 911 RSR #79, 390 Runden
2. Estre/Christensen/Makowiecki (F/DK/F), Porsche 911 RSR #97, 390 Runden
3. Edwards/Krohn/Farfus (USA/FIN/BR), BMW M8 GTE #24, 389 Runden
4. Tandy/Milner/Sims (GB/USA/GB), Chevrolet Corvette #4, 381 Runden
5. De Phillippi/Eng/Spengler (USA/A/CDN), BMW M8 GTE #25, 281 Runden
6. Garcia/Taylor/Catsburg (E/USA/B), Chevrolet Corvette #3, 150 Runden

Ergebnis GTD-Klasse
1. De Angelis/Gunn/James (CDN/GB/USA), Aston Martin #23, 378 Runden
2. Robichon/Vanthoor/Kern (CDN/B/D), Porsche 911 GT3 R #9, 378 Runden 
3. Montecalvo/Veach/Megennis (USA/USA/USA), Lexus #12, 377 Runden
5. Long/Hindman/Heylen (USA/USA/B), Porsche 911 GT3 R #16, 376 Runden
8. Ferriol/Legge/Davis (USA/GB/USA), Porsche 911 GT3 R #88, 359 Runden

Das Qualifying

Das Porsche Kundenteam WeatherTech Racing hat sich im Qualifying zum Saisonfinale der IMSA WeatherTech SportsCar Championship eine gute Ausgangsposition verschafft. In der Zeitenjagd auf der Road Atlanta im US-Bundesstaat Georgia fuhr der australische Werksfahrer Matt Campbell am Steuer der Startnummer 79 die zweitschnellste Rundenzeit. Markenkollege Frédéric Makowiecki aus Frankreich brachte das Schwesterauto mit der Nummer 97 auf Rang vier. In der GTD-Klasse für Fahrzeuge nach FIA GT3-Reglement geht der beste Porsche 911 GT3 R von Platz sieben in das sogenannte „Petit Le Mans“ über zehn Stunden.

Die beiden Porsche 911 RSR steigerten ihr Tempo im Verlauf des 15-minütigen Zeittrainings immer mehr. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von rund 20 Grad Celsius brachten Campbell und Makowiecki zunächst über mehrere Umläufe ihre Michelin-Reifen behutsam ins optimale Betriebsfenster. Zur Mitte der Session startete die maximale Attacke der beiden Werkspiloten. Zunächst übernahm Makowiecki die Spitze, wenig später arbeitete sich Campbell nach vorn, wurde aber von einem BMW verdrängt. Im letzten Drittel des Qualifyings gab es immer wieder gelbe Flaggen. Unter diesen Bedingungen waren keine weiteren Zeitverbesserungen für die beiden Neunelfer mehr möglich. 

„Das Ergebnis ist okay“, sagt Steffen Höllwarth, Einsatzleiter GTLM. „Wir haben unseren Fokus in allen Trainings auf die Rennvorbereitung gelegt. Es ging uns zu keiner Zeit um ein Training für die eine schnelle Runde. Wir gehen gut vorbereitet von den Plätzen zwei und vier in das letzte Rennen der Saison.“ Das „Petit Le Mans“ wird der letzte Einsatz des Porsche 911 RSR in der nordamerikanischen Rennserie sein. Ab 2022 ist die GTLM-Klasse in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship nicht mehr zugelassen.

Porsche 911 RSR, IMSA WeatherTech SportsCar Championship, Lauf 12, Qualifying, Braselton/USA, 2021 Porsche AG

In der GTD-Kategorie war der Amerikaner Trent Hindman im Qualifying der schnellste Pilot am Steuer eines Porsche 911 GT3 R. Der Amateurpilot vom Kundenteam Wright Motorsports erreichte in einer engen Zeitenjagd den siebten Platz. Das Ergebnis ist vor dem Hintergrund eines Unfalls im zweiten Freien Training am Donnerstag bemerkenswert: Wright Motorsports musste über Nacht ein Ersatzchassis aus dem rund 750 Kilometer entfernten Cincinnati an die Strecke transportieren und am Freitag neu aufbauen. Die Arbeiten waren erst kurz vor dem Start der Zeitenjagd abgeschlossen. Der Kanadier Zacharie Robichon brachte die Startnummer 9 von Pfaff Motorsports auf Rang acht. Der baugleiche 911 GT3 R vom Team Hardpoint startet von Platz zwölf.

„Aus dem Stand auf Platz sieben: Das ist ein super Ergebnis und eine solide Basis für Wright Motorsports nach einem Totalschaden am Vortag“, bilanziert Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R. „Im zweiten Qualifyingdurchgang, in dem es um Punkte ging, entsprachen die Ergebnisse nicht unseren Erwartungen. Mit 0,3 Sekunden Abstand war Laurens Vanthoor auf Platz sechs der schnellste Pilot in einem Porsche. Wir schauen sehr positiv in Richtung Rennen. Wir werden alles daransetzen, beide Titel mit Wright Motorsports und Pfaff Motorsports einzufahren.“

Der letzte Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship auf der Road Atlanta startet am Samstag, 13. November um 12:10 Uhr Ortszeit (18:10 Uhr MEZ) und geht über zehn Stunden. Außerhalb der USA und Kanadas wird das Rennen über die gesamte Distanz live auf www.imsa.com übertragen. Ein Livetiming steht unter scoring.imsa.com bereit.

Fahrerstimmen zum Qualifying

Matt Campbell (Porsche 911 RSR #79): „Es war ganz okay. Ich habe wirklich alles gegeben, das Potenzial des 911 RSR voll ausgeschöpft – mehr ging wirklich nicht. Der BMW war über eine Runde einfach schneller. Platz zwei ist eine gute Ausgangsposition für das lange Rennen über zehn Stunden. Wir werden noch kleine Anpassungen am Setup unseres Autos vornehmen. Dann sind wir für das Saisonfinale bestens gerüstet.“

Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #97): „Ich bin mit meiner persönlichen Leistung nicht zufrieden. Die Pole-Position war außer Reichweite, aber Platz vier ist nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. Das Auto war nicht optimal abgestimmt. Es hat sicherlich nicht geholfen, dass ich mich zwischendurch gedreht habe. Dadurch waren die Reifen kaum noch für schnelle Runden zu gebrauchen. Es ist wirklich schade. Ich hoffe, dass unser Auto im Rennen besser abgestimmt sein wird.“

Laurens Vanthoor (Porsche 911 GT3 R #9): „Ich bin mit unserem Ergebnis nicht ganz zufrieden. Wir hatten uns mehr erhofft. Die Balance unseres Autos war im Qualifying nicht optimal. Ich bin auf der Jagd nach Punkten auf Platz sechs gekommen. Im Vergleich zu unserem Hauptkonkurrenten in der Meisterschaft haben einige Zähler verloren, unser Vorsprung ist nicht allzu groß. Wir müssen vor dem Start des Rennens noch einige Verbesserungen am Setup ausarbeiten.“

Trent Hindman (Porsche 911 GT3 R #16): „Wir hatten durch den Unfall im Training eine harte Zeit. Unser Team hat es geschafft, das Auto ganz neu aufzubauen – wirklich tolle Arbeit! Wright Motorsports gehört einfach zu den Topmannschaften im Fahrerlager. Es war wichtig, dass wir am Qualifying teilnehmen konnten. Für uns war es gleichzeitig ein Shakedown für das Rennen. Wir mussten einfach überprüfen, ob nach dem Neuaufbau des Autos wieder alles funktioniert.“

Andrew Davis (Porsche 911 GT3 R #88): „Ich bin heute im Qualifying meine allerersten Runden bei Tag im Porsche 911 GT3 R gefahren. Meine Erfahrungen beschränkten sich zuvor nur auf wenige Runden im verregneten Nachttraining. Unter solchen Bedingungen immerhin auf Platz zwölf zu fahren, ist bestimmt nicht schlecht. Das Auto ist gut abgestimmt, deswegen bin ich für das Rennen sehr zuversichtlich.“

Startpositionen GTLM-Klasse

1. Edwards/Krohn/Farfus (USA/FIN/BR), BMW M8 GTE #24
2. MacNeil/Campbell/Jaminet (USA/AUS/F), Porsche 911 RSR #79
3. Garcia/Taylor/Catsburg (E/USA/B), Chevrolet Corvette #3
4. Estre/Christensen/Makowiecki (F/DK/F), Porsche 911 RSR #97
5. Tandy/Milner/Sims (GB/USA/GB), Chevrolet Corvette #4
6. De Phillippi/Eng/Spengler (USA/A/CDN), BMW M8 GTE #25

Startpositionen GTD-Klasse

1. Kirkwood/Hawksworth/Telitz (USA/GB/USA), Lexus RC F GT3 #14
2. Yount/Conwright/Hites (USA/USA/RCH), Audi R8 LMS GT3 #42
3. Auberlen/Foley/Read (USA/USA/AUS), BMW M6 GT3 #96
7. Long/Hindman/Heylen (USA/USA/B), Porsche 911 GT3 R #16
8. Robichon/Vanthoor/Kern (CDN/B/D), Porsche 911 GT3 R #9
12. Ferriol/Legge/Davis (USA/GB/USA), Porsche 911 GT3 R #88

Die Vorschau

Die Kundenteams von Porsche starten mit großen Zielen in das Saisonfinale der IMSA WeatherTech SportsCar Championship. Beim sogenannten „Petit Le Mans“ auf der Road Atlanta stehen vor allem zwei Mannschaften mit ihren 911 GT3 R im Fokus.

Pfaff Motorsports geht als führendes Team in der Gesamtwertung der GTD-Klasse in das traditionsreiche 10-Stunden-Rennen. Der Titelgewinn ist für die kanadische Mannschaft das große Ziel. Wright Motorsports peilt im US-Bundesstaat Georgia Platz eins im IMSA Michelin Endurance Cup an. Zu dieser Wertung zählen die Langstrecken-Klassiker in Daytona, Sebring, Watkins Glen und auf der Road Atlanta. In der GTLM-Klasse steht der Porsche 911 RSR von WeatherTech Racing vor seinem letzten Einsatz in der amerikanischen Sportwagen-Rennserie. Das Team setzt beim finalen Auftritt des Neunelfers in den USA gleich zwei Autos ein. Die GTLM entspricht der GTE-Kategorie in der Langstrecken-Weltmeisterschaft FIA WEC. Ab 2022 wird sie in der IMSA-Serie nicht mehr zugelassen.

Seit 1998 findet das „Petit Le Mans“ jährlich auf der 4,088 Kilometer langen Road Atlanta mit ihren zwölf Kurven und zahlreichen spektakulären Passagen statt. Neben dem sensationellen Gesamttriumph des 911 RSR in der Saison 2015 stehen insgesamt 24 Klassensiege auf dem Konto von Porsche. Zuletzt waren die beiden Werkspiloten Matt Campbell aus Australien und Frédéric Makowiecki aus Frankreich sowie im vergangenen Jahr der Brite Nick Tandy mit dem Porsche 911 RSR in der hart umkämpften GTLM-Kategorie erfolgreich.

911 GT3 R, 2021, Porsche AG

„Vor uns liegt das Ende einer Ära, weil es das letzte Rennen der GTLM-Klasse sein wird“, erklärt IMSA-Einsatzleiter Steffen Höllwarth. „Diese Kategorie hat in den zurückliegenden Jahren hervorragenden Motorsport auf allerhöchstem Niveau ermöglicht. Es gab unzählige packende Zweikämpfte, jederzeit hartes und gleichzeitig faires Racing auf einigen der schönsten Rennstrecken der Welt. Porsche hat in diesem Umfeld viele große Erfolge erzielt. In dieser Saison hält das Kundenteam WeatherTech Racing die Fahnen mit dem 911 RSR hoch. Wir möchten zum Abschluss noch einmal im Kampf gegen die Werksteams einen wirkungsvollen Nadelstich setzen – so, wie es beim Klassensieg in Sebring gelungen ist. Der 911 RSR hat das ‚Petit Le Mans‘ im Vorjahr gewonnen. Wir wollen beim Finale wieder ganz oben auf dem Siegertreppchen stehen.“

Steffen Höllwarth, Einsatzleiter IMSA Championship bei Porsche Motorsport, 2020, Porsche AG
IMSA-Einsatzleiter Steffen Höllwarth

Das 10-Stunden-Rennen auf der Road Atlanta zählt zum IMSA Michelin Endurance Cup, der als Sonderwertung für die vier längsten Saisonläufe ausgeschrieben ist. Nach starken Auftritten bei Langstrecken-Klassikern in Daytona, Sebring und Watkins Glen belegt Porsche im Endurance Cup den ersten Platz in der GTD-Klasse für Fahrzeuge nach dem FIA GT3-Reglement.

„Uns erwartet ein großartiges Finale“, freut sich Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R. „Wir reisen mit drei Teams in den Top 10 zur Road Atlanta und führen alle drei Meisterschaftswertungen an. Eine komfortable Situation ist dies jedoch nicht“, so der Ingenieur. „Die Strecke ist eine wahre Herausforderung. Es gibt unter anderem eine sehr lange Gerade, die Windschattenkämpfe ermöglicht. In Kurve 3 muss hart über den Randstein gefahren werden, um schnell zu sein. Das Fahrzeug setzt an der Stelle schnell mal auf und kann Schäden davontragen. Zudem müssen wir zu dieser Jahreszeit auf große Schwankungen beim Wetter gefasst sein. Über eine Renndauer von zehn Stunden wird dies definitiv keine leichte Aufgabe für Fahrer und Material.“

Die Porsche Fahrer und Kundenteams

Den Porsche 911 RSR mit der Startnummer 79 von WeatherTech Racing teilen sich die beiden Werkspiloten Matt Campbell aus Australien und Mathieu Jaminet aus Frankreich mit dem amerikanischen Privatfahrer Cooper MacNeil. Das Trio hatte im März am Steuer der Startnummer 79 das berühmte 12-Stunden-Rennen von Sebring sensationell gegen die starke Konkurrenz von Herstellerteams gewonnen. Aufgrund dieses großen Erfolges sowie unter anderem dem Klassensieg auf der Road America rangiert die Mannschaft vor dem letzten Lauf des Jahres auf dem dritten Platz der Gesamtwertung. Zum Abschied des Porsche 911 RSR aus der nordamerikanischen Meisterschaft schickt WeatherTech Racing ein zweites Auto mit den französischen Werksfahrern Kévin Estre und Frédéric Makowiecki sowie dem Dänen Michael Christensen mit der Startnummer 97 ins Rennen.

911 RSR, 2021, Porsche AG

In der GTD-Klasse kämpft das Kundenteam Pfaff Motorsports um den Gewinn aller Titel. Den Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 9 teilt sich der belgische Werksfahrer Laurens Vanthoor mit dem Deutschen Lars Kern und Zacharie Robichon aus Kanada. Die Mannschaft aus Ontario führt die Gesamtwertung nach bisher vier Klassensiegen an. In der Herstellerwertung belegt Porsche den ersten Platz – auch dank starker Vorstellungen der beiden anderen GTD-Teams. Wright Motorsports setzt den 911 GT3 R mit der Nummer 16 für den amerikanischen Werksfahrer Patrick Long und dessen Landsmann Trent Hindman sowie den Belgier Jan Heylen ein. Das US-Team aus dem Bundesstaat Ohio führt das Klassement im IMSA Michelin Endurance Cup vor dem Finale knapp vor Pfaff Motorsports an. Am Steuer der Startnummer 88 von Hardpoint agieren die beiden Amerikaner Rob Ferriol und Andrew Davis sowie die Britin Katherine Legge.

Der Zeitplan (Ortszeit, MEZ -6 Stunden)

Donnerstag, 11. November
09:20 Uhr – 10:20 Uhr: Freies Training 1
14:20 Uhr – 15:35 Uhr: Freies Training 2
18:30 Uhr – 20:00 Uhr: Freies Training 3

Freitag, 12. November
15:45 Uhr – 16:25 Uhr: Qualifying GT

Samstag, 13. November
09:15 Uhr – 09:35 Uhr: Warmup
12:10 Uhr – 22:10 Uhr: Rennen

Das Rennen im Livestream

Das 10-Stunden-Rennen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship auf der Road Atlanta startet am Samstag, den 13. November um 12:10 Uhr Ortszeit (18:10 Uhr MEZ). Außerhalb der USA und Kanadas wird das Rennen über die gesamte Distanz live auf www.imsa.com übertragen. Ein Livetiming steht unter scoring.imsa.com bereit.

911 GT3 R, 2021, Porsche AG

Fahrerstimmen vor dem Rennen

Mathieu Jaminet (Porsche 911 RSR #79): „Das ‚Petit Le Mans‘ auf der Road Atlanta ist eine wunderbare Veranstaltung zum Abschluss der Saison in den USA. Porsche war bei dem Event immer stark. Ich gehe davon aus, dass es auch in diesem Jahr ein von Taktik geprägtes Rennen wird. Wir müssen in der Schlussphase in der Spitzengruppe sein, dann ist alles möglich. Bei unserem Sieg in Sebring hat diese Herangehensweise perfekt funktioniert. Wir würden sehr gern beim letzten Auftritt des Porsche 911 RSR in der IMSA-Serie noch einmal ganz oben auf dem Podest stehen.“

Kévin Estre (Porsche 911 RSR #97): „Ich freue mich sehr auf meinen Einsatz auf der Road Atlanta. Es wird emotional – das letzte Rennen des Porsche 911 RSR in Nordamerika. In den IMSA-Schlachten geht es oft heiß her. Gleichzeitig erfordern die Langstreckenläufe eine kluge Strategie. Wer in der letzten Stunde vorn dabei ist, hat immer noch alle Chancen. Das ist spektakulär und spannend. Schön, dass ich endlich wieder mit Michael zusammen in eine solche Veranstaltung gehe. Zugleich teile ich mir dabei erstmals ein Auto mit Fred. Das ist zwar neu, aber gar kein großes Thema, denn wir kennen uns bestens. Ich bin guter Dinge, dass wir beim ‚Petit Le Mans‘ erfolgreich sein werden.“

Laurens Vanthoor (Porsche 911 GT3 R #9): „Für uns geht es um den Gewinn des Titels – daher wird es für das Team, meine Kollegen und mich das wichtigste Rennen des Jahres. Auch wenn die Hoffnungen auf die Meisterschaft sehr groß sind, dürfen wir uns nicht zu sehr unter Druck setzen. Wir sollten nicht anfangen zu rechnen, sondern das Rennen angehen wie jedes andere.“

Patrick Long (Porsche 911 GT3 R #16): „Das Rennen auf der Road Atlanta wird ein spannendes Finale der diesjährigen Saison. Ich denke, dass viele Teams aufgrund der Meisterschaftssituation taktieren werden. Mal schauen, wer das beste Ende für sich hat. Der Porsche 911 GT3 R war zuletzt in der GTD-Klasse sehr stark. Diesen Schwung wollen wir mit in das letzte Rennen nehmen und ein Topergebnis erreichen. Wenn uns dies gelingt, dann können wir hoffentlich einen wichtigen Beitrag zum Gewinn des Herstellertitels für Porsche leisten.“

Katherine Legge (Porsche 911 GT3 R #88): „Das ‚Petit Le Mans‘ zählt jedes Jahr zu meinen absoluten Favoriten im IMSA-Kalender. Ich mag die Langstreckenrennen einfach sehr gern – vor allem dann, wenn es in die Nacht hinein geht. Im November kann es im US-Bundesstaat Georgia recht kalt sein. Das ist ein Faktor, der eine erhebliche Rolle spielt. Wir haben auf der Road Atlanta einen erfolgreichen Test absolviert und sind zuversichtlich, dass wir dort mit einem starken Auto am Start stehen werden. Wir möchten die Saison mit einem guten Resultat abschließen.“

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