Das Unternehmen mit Sitz in Meuspath in der Eifel feiert 2021 sein 25-jähriges Bestehen. Hier sind 25 interessante, spektakuläre und teils kuriose Fakten zu Manthey-Racing:
3.000 Meter zwischen Heimat und Hölle
Zwischen dem erfolgreichen Team Manthey-Racing und dem Nürburgring gibt es nicht nur sportliche und emotionale Bindungen, sondern auch die geographische Nähe ist bemerkenswert: Nur 3.000 Meter Luftlinie trennen den Firmensitz von Manthey-Racing im Gewerbepark Meuspath und die Start-Ziel-Linie der legendären Rennstrecke in der Eifel.
Eine Idee für die Motorsportwelt
Olaf Manthey wird im Verlauf seiner langen Karriere im Motorsport weltweit bekannt – durch seine Erfolge und seinen auffälligen Zwirbelbart ebenso wie für seine innovativen Ideen. 1978, bei seinem erst dritten Einsatz als Nachwuchspilot, überrascht er beim Trierer Bergrennen mit Reifenwärmern und fährt damit der verblüfften Konkurrenz prompt auf und davon.
In Le Mans mit Stars and Stripes
1999 feiert Manthey-Racing mit dem Porsche 911 GT3 R und den Piloten Uwe Alzen, Patrick Huisman und Luca Riccitelli den GT-Klassensieg bei den 24 Stunden von Le Mans. Gleichzeitig betreut das deutsche Kundenteam auch das baugleiche Auto von Müller/Wollek/Mayländer unter der Nennung von Champion Racing. Der amerikanische Manthey Porsche erreicht Klassenrang zwei – ein „getarnter Doppelsieg“.
Super im Supercup
Das Team Manthey-Racing erobert in Windeseile den Porsche Supercup. Im ersten Jahr erreicht die damals junge Mannschaft Rang vier. Von 1997 bis 2000 gewinnt das Team viermal in Folge die Meisterschaft, in allen Fällen sitzt der Niederländer Patrick Huisman am Steuer des Cup-Elfers. Manthey-Racing setzt nicht nur sportliche Maßstäbe. Der Auftritt in einheitlicher Teamkleidung und der Aufbau einer schicken Hospitality werden von der gesamten Konkurrenz wenig später kopiert.
Ein „Aprilscherz“ als Start einer traumhaften Story
Manthey-Racing zieht am 1. April 2000 in das damals neue Firmengebäude in Meuspath ein. „Der neue Standort soll uns über viele Jahre große Erfolge ermöglichen“, so die Ansage von Olaf Manthey. Diese Vorgabe entpuppte sich als Scherz, allerdings als äußerst positiver: Bereits 2006 reichten die Räumlichkeiten der bärenstarken Mannschaft nicht mehr aus. Es musste erstmals angebaut werden.
Die arbeitsreichen Sieben
„Da stand ich in der neuen Halle und dachte: Wenn das mal gut geht“: So blickt Unternehmensgründer Olaf Manthey auf den 1. April 2000 zurück. An jenem Tag zieht Manthey-Racing in den Standort in Meuspath ein. Sieben Hebebühnen und drei Festangestellte bilden die ursprüngliche Basis. Nach mehrfachem Ausbau arbeiten mittlerweile rund 200 Menschen in der erfolgreichen Firma.
Der Beginn einer besonderen Beziehung
Timo Bernhard zählt zu den erfolgreichsten Fahrern in der Geschichte des 24-Stunden-Rennens am Nürburgring. Der langjährige Werkspilot und heutige Markenbotschafter von Porsche siegte fünfmal am Steuer von Manthey-Racing-Autos. Den ersten Einsatz für die Mannschaft aus Meuspath absolvierte Bernhard am 12. April 2003: Der damals 22-Jährige feierte gemeinsam mit Lucas Luhr und Wilhelm Kern im 911 GT MR Turbo auf Anhieb einen VLN-Klassensieg.
250 Meilen auf dem Weg in den Ruhestand
Am 8. Oktober 2005 bestreitet Firmengründer Olaf Manthey sein letztes Rennen als Profi-Rennfahrer: Zusammen mit Timo Bernhard fährt der Bonner mit dem berühmten Zwirbelbart am Steuer des 911 GT3 MR beim DMV 250-Meilen-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife. Das stilvolle Ergebnis zum Abschied: Platz eins!
Die Frikadelle aus dem Manthey-Kühlschrank
Die unvergessene Sabine Schmitz und Klaus Abbelen, die Gründer von Frikadelli-Racing, gehen im Zuge ihrer gemeinsamen Rennsport-Aktivitäten auf der Nordschleife auch unter dem Banner von Manthey-Racing auf die Strecke. In der VLN-Saison 2007 fahren der Fleischfabrikant und seine Lebensgefährtin am Steuer des Porsche 911 GT3 zu einigen Achtungserfolgen in der Langstrecken-Rennserie.
Das rollende Labor – keiner fährt davor
28. Mai 2011: Marco Holzer, Richard Lietz und Patrick Long treiben die Entwickungsfahrten des Porsche 911 GT3 R Hybrid im Rahmen des vierten Saisonlaufs der VLN auf die Spitze. Das Trio siegt sensationell vor allen ausgereiften GT3-Fahrzeugen. Es ist bis heute der erste und einzige Sieg eines Hybridautos auf der Nordschleife.
Sie haben Post: Nachricht von Mama Raeder
Zur Saison 2010 eröffnet sich für Raeder Motorsport eine neue Tür. Im Auftrag von Audi werden zwei frontgetrieben TTs aufgebaut, um auf der Nordschleife aufzutrumpfen. Das Vorhaben gelingt – und wie: Gesamtsieg beim 6-Stunden-Rennen! Erster Gratulant ist Olaf Manthey. Dann geschah etwas sehr Ungewöhnliches: Mama Raeder schreibt Olaf Manthey eine Mail, in der sie ihm dankt und davon berichtet, wie viel sein Lob ihren Söhnen bedeutet. Mit ihren emotionalen Worten schafft sie jene Bindung, die später zur Fusion von Manthey-Racing und Raeder Motorsport führen wird.
Für Porsche ist das Glas etwas mehr als halbvoll
Nach der Fusion von Manthey-Racing und Raeder Motorsport im Jahr 2013 beteiligt sich die Porsche AG zu 51 Prozent am Team aus Meuspath. Seither wickelt der Sportwagen-Hersteller aus Stuttgart unter anderem seine Einsätze in der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC über die Mehrheitsbeteiligung Manthey-Racing ab.
Zwei Raeder für ein Halleluja
2015 zieht sich Olaf Manthey aus dem Tagesgeschäft seines Unternehmens zurück. „Ich will nicht mehr für den Motorsport durch die Weltgeschichte reisen“, sagt er in der Hoffnung auf den wohlverdienten Ruhestand und übergibt das Zepter an Nicolas und Martin Raeder. „Die zwei haben mich beeindruckt und Renate und mir höchsten Respekt gegenüber gebracht“, sagt Olaf Manthey über seine Nachfolger, die das Unternehmen ins zweite Vierteljahrhundert führen.
Daytona: Eine maximal offene Rechnung
Die Rennfahrzeuge von Porsche sind bei 24-Stunden-Rennen in den Händen von Manthey-Racing eine Macht. Die zahlreichen Erfolge auf dem Nürburgring und in Le Mans sprechen eine deutliche Sprache. Die große Ausnahme bildet das 24-Stunden-Rennen von Daytona: Dreimal hat es Manthey-Racing beim Langstrecken-Klassiker in Florida versucht, dreimal schieden die Autos vorzeitig aus.
Die Porsche Ikone plus eins
Die 912 ist die höchste Startnummer, mit der ein Porsche 911 GT3 R von Manthey-Racing das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring aufnahm. Die Siegquote der Nummer 912 ist beeindruckend: Sie liegt bei 50 Prozent. 2016 fiel die „Schwester des Grello“ nach 100 Runden aus, 2018 fuhr das Auto mit Tandy/Makowiecki/Lietz/Pilet zum sechsten Gesamttriumph der Rekordsieger aus Meuspath.
Sechs macht sexy
Mit sechs Siegen ist Manthey-Racing das erfolgreichste Team beim 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife. Vor allem die Serie von vier Gesamttriumphen in Folge zwischen 2006 und 2009 dürfte ein Rekord für die Ewigkeit bleiben. Auch 2011 und 2018 ließ ein Elfer von Manthey-Racing die gesamte Konkurrenz hinter sich.
Ein perfekter Tanz auf dem WM-Parkett
2013 übernimmt das frisch mit Raeder Motorsport fusionierte Team die GTE-Pro-Werkseinsätze von Porsche Motorsport in der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. Gleich im ersten Jahr gelingt den beiden 911 RSR von Manthey-Racing ein Doppelerfolg bei den 24 Stunden von Le Mans. 2018 wiederholt das Team diesen Triumph und feiert am Ende der Saison den Gewinn aller WM-Titel in der GTE-Pro-Kategorie.
Kern-Kompetenz: Schneller ist keiner
Lars Kern, erfahrener Entwicklungspilot von Porsche, fährt am 25. Oktober 2018 die 20,8 Kilometer lange Nordschleifen-Runde am Steuer des 911 GT2 RS MR in 6:40,3 Minuten. Das von Manthey-Racing optimierte und für den Einsatz in der „Grünen Hölle“ vorbereitete 700 PS starke Fahrzeug ist der schnellste straßenzugelassene Sportwagen auf der legendären Strecke in der Eifel.
Die Champions mit der Nummer 1
Der Sieger hat das Privileg der niedrigsten Startnummer. Fünfmal ging Manthey-Racing beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring mit der 1 auf den Türen als amtierender Champion in den Wettbewerb: 2007, 2008, 2009, 2010 und 2019. Die einzige Ausnahme bildet das Jahr 2012. Nach dem Triumph von Lieb/Luhr/Bernhard/Dumas beim Vorjahresrennen starteten die von Manthey eingesetzten Porsche 911 GT3 R mit den Nummern 10 und 11.
Fahndung per Facebook
11. Oktober 2019, Training zum vorletzten Lauf zur damaligen VLN: Der berühmte „Grello“ von Manthey-Racing schlägt auf der Nordschleife in die Barrieren und verliert dabei einige Teile der Karosserie. Die Helfer am Streckenrand sammeln die auffälligen gelb-grünen Teile ein, stellen sie für das Team zur späteren Abholung hinter der Leitplanke bereit. Als Manthey-Racing die Trümmer einsammeln möchte, ist nichts mehr zu finden – jemand war offenbar schneller. Mit einem Posting auf Facebook wendet sich das Team an die Öffentlichkeit, denn für den Nachweis gegenüber der Versicherung sind die Bauteile enorm wichtig. Und siehe da: Wenige Tage später taucht das kleine „Schrottpaket“ wieder auf. Es war der erfolgreichste Facebook-Post des Teams in jenem Jahr – auch in Bezug auf den generierten Traffic.
Chefsache: Sie wissen, wovon sie sprechen
Den Machern von Manthey-Racing macht niemand etwas vor. Unternehmensgründer Olaf Manthey blickt auf 30 Gesamtsiege in der VLN zurück. Nicolas Raeder war mit Raeder Motorsport neunmal am VLN-Start. Gemeinsam mit seinem Bruder Martin bereitete er erfolgreich Fahrzeuge vor, die sechs Gesamtsiege für Raeder Motorsport holten.
Manthey frisch und neu: Racing bleibt Kerngeschäft
Pünktlich zum 25-jährigen Bestehen der Manthey-Racing GmbH frischt das erfolgreiche Unternehmen seinen Markenauftritt auf. Die bekannten Farben Schwarz, Rot und Weiß bleiben, aber das Logo zeigt sich in einem neuen, dynamischen Look. Aus der Marke Manthey-Racing wird schlichtweg Manthey. Dem Rennsport bleibt die Firma selbstverständlich weiterhin treu.
Mit 50 ist noch lange nicht Schluss
Manthey-Racing hat seit der Unternehmensgründung vor 25 Jahren insgesamt 54 Gesamtsiege in der NLS (ehemals VLN) verbucht. Damit ist die Mannschaft aus Meuspath in den Statistiken der beliebten Langstrecken-Serie das mit Abstand erfolgreichste Team. Porsche führt die Liste der siegreichsten Marken mit 221 Erfolgen an (Stand Mai 2021).
Benzin im Blut, Diesel auf der Straße
Die gesamte Crew von Manthey-Racing ist durch und durch mit dem Motorsport-Virus infiziert. Das wird bei jedem Einsatz auf den Rennstrecken dieser Welt mit voller Hingabe gelebt. Die Mitarbeiter haben allesamt Benzin im Blut – und Diesel in der Anschrift, denn Manthey-Racing hat seinen Sitz in der Rudolf-Diesel-Straße in Meuspath.
Viel Rauch um Nichts
24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2008: Manthey-Racing fährt zum dritten Gesamtsieg in Folge, dem fällt der legendäre Bart von Chef Olaf Manthey zum Opfer: Er wird im Jubel abgeschnitten. Doch der Erfolg hängt zu Beginn am seidenen Faden. In der Startrunde steigt aus dem späteren Siegerauto viel Rauch auf, kommt sofort zur Box. Entwarnung der Techniker: nur Wasserdampf. Das Team dreht einen Rückstand von zwei Runden innerhalb von 24 Stunden in einen Vorsprung von drei Runden auf die nächsten Verfolger.