Für Laura Siegemund war es bereits der zweite Erfolg in New York: 2016 gewann sie an der Seite des Kroaten Mate Pavic das Mixed-Doppel.
„Es ist ein unglaubliches Gefühl, einen Grand-Slam-Titel zu gewinnen“, sagte die 32-jährige Spielerin vom Porsche Team Deutschland, nachdem Vera Zvonareva nach 1:19 Stunden den ersten Matchball verwandelt hatte. „Die US Open mit Vera waren eine großartige Erfahrung. Wir können stolz auf unsere Leistung sein.“
In New York traten Laura Siegemund und Vera Zvonareva zum ersten Mal bei einem Turnier als Doppel an. Trotzdem zeigten sie von Anfang an eine starke Leistung, obwohl die Verständigung in Corona-Zeiten nicht einfach war. „Zum Glück haben wir uns auch ohne viele Worte blendend verstanden“, so Laura Siegemund. „Bei den Seitenwechseln saßen wir drei Meter voneinander entfernt auf der Bank. Wenn wir auf diese Entfernung unsere Taktik besprochen hätten, hätten wir unsere Gegnerinnen gleich dazu einladen können.“
Auf dem Weg ins Finale warfen sie einige der Titelfavoritinnen aus dem Rennen. In der zweiten Runde setzten sie sich gegen die Grand-Slam-Siegerinnen Viktoria Azarenka und Sofia Kenin (Weißrussland/USA) durch, im Viertelfinale dann gegen die an Nummer 2 gesetzten Titelverteidigerinnen Elise Mertens und Aryna Sabalenka (Belgien/Weißrussland). Mit einem Dreisatzerfolg gegen die Russinnen Anna Blinkova und Veronika Kudermetova zogen sie schließlich ins Finale ein, wo sie auch von den an Nummer 3 gesetzten Yifan Xu und Nicole Melichar nicht aufzuhalten waren. Dafür sorgte vor allem Laura Siegemund. Mit einem starken Aufschlag, viel Übersicht und großartigen Reaktionen am Netz war sie die dominante Spielerin dieses Finales, was bei der Siegerehrung auch Vera Zvonareva hervorhob: „Laura hat mich auf dem Platz zu einer besseren Spielerin gemacht.“
Für die Russin, die am 7. September ihren 36. Geburtstag feierte, war es bereits ihr fünfter Grand-Slam-Titel: 2006 siegte sie bei den US Open und 2012 bei den Australian Open im Doppel. Im Mixed war sie 2004 in New York und 2006 in Wimbledon erfolgreich. Auch beim Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart war Vera Zvonareva, die 2016 eine Tochter auf die Welt brachte und danach auf die Profitour zurückkehrte, mehrmals am Start. 2008 und 2011 erreichte sie das Viertelfinale. Zuletzt schlug sie 2019 in der Porsche-Arena auf.