Das Rennen
„Die erste Runde nach dem Start und direkt nach der Safety-Car-Phase hat mich Ayhancan Güven unter Druck gesetzt. Es gelang mir jedoch, ihn abzuwehren. Danach konnte ich mich darauf konzentrieren, keine Fehler zu machen“, fasste Pereira sein Rennen zusammen.
Der von Pereira angesprochene Porsche-Junior Ayhancan Güven (Martinet by Alméras) war der Einzige, der ein ähnliches Tempo gehen konnte. „Ich bin hier besser zurechtgekommen als im vergangenen Jahr. Aber eine reelle Chance gegen Dylan hatte ich nicht“, gab der Türke zu. „Wenn ich ihn in Zukunft besiegen will, muss ich mich steigern. Das ist mein Ziel für das nächste Rennen in Silverstone.“ Immerhin verbesserte sich Güven auf Tabellenrang 2, Pereira baute seine Führung aus.
Während sich Pereira und Güven Runde für Runde weiter vom Feld absetzten, liefen hinter ihnen zwei spannende Duelle. Im ersten ging es über die gesamte Renndistanz zwischen Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite) und Marvin Klein (F/Martinet by Alméras) um Rang 3. „Ich habe stark mit meinem Auto gekämpft. Marvin hinter mir zu halten, war ein hartes Stück Arbeit“, berichtete Ten Voorde. „Unser Zweikampf war heiß, aber jederzeit fair“, ergänzte Klein, der als Viertplatzierter Bester der insgesamt acht Rookies wurde. Pech hatte dagegen Leon Köhler (D/Lechner Racing Middle East). Der 20-jährige Franke, im Qualifying Drittschnellster, konnte wegen eines technischen Problems gar nicht erst zum Rennen starten.
Im zweiten Duell kämpften Porsche-Junior Jaxon Evans (BWT Lechner Racing) und Jaap van Lagen (NL/FACH AUTO TECH) um Platz 5. Mehrmals touchierten sich die beiden Porsche 911 GT3 Cup in der Bremszone vor Kurve 1, bis schließlich van Lagen mit einem Reifenschaden aufgeben musste. Die Rennkommissare sahen die Schuld bei Evans und verurteilten den Neuseeländer zu einer Durchfahrtstrafe. Dadurch verbesserte sich Rookie Jean-Baptiste Simmenauer (F/Lechner Racing Middle East) auf Endrang 5 vor Florian Latorre (F/CLRT) und Marius Nakken (N/Dinamic Motorsport). Jordan Love (AUS/FACH AUTO TECH) stand zum ersten Mal auf dem Podium der Rookies. Der Australier wurde Gesamt-Achter vor Max van Splunteren (NL/Team GP Elite) und Daan van Kuijk (NL/GP Elite).
#PorscheMobil1Supercup - After his success at #GPStyria, @DylanPereiraLu has won #Porsche #Supercup race 3, too. The @LechnerRacing driver crossed the line @hungaroring 1.9s in front of Porsche Junior @AyhancanGuven. @LarrytenVoorde on P3, @marvinkl P4 and @jb_simmenauer P5 pic.twitter.com/VcX0WfOJ30
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) July 19, 2020
Die ProAm-Wertung gewann Roar Lindland (N/Pierre Martinet by Alméras) vor seinen französischen Teamkollegen Stéphane Denoual und Clément Mateu. Philipp Sager (A/Dinamic Motorsport), zuletzt Sieger der ProAm-Wertung, sorgte mit einem Unfall für eine Safety-Car-Phase: Er krachte rückwärts in die Boxenmauer. „Alles gut, ich bin nur durchgeschüttelt. Aber der Punkteverlust stört mich wahnsinnig“, sagte er danach.
Nach drei Rennen innerhalb von drei Wochen hat der Porsche Mobil 1 Supercup jetzt ein Wochenende Pause, bevor vom 30. Juli bis 2. August der vierte Lauf im Rahmen des Großen Preis von England in Silverstone stattfindet.
Ergebnisse
Ergebnis 3. Lauf Porsche Mobil 1 Supercup, Budapest (H), 15 Runden
1. Dylan Pereira (L/BWT Lechner Racing), 28.24,825 Sekunden
2. Ayhancan Güven (TR/Martinet by Alméras), + 1,915 Sekunden
3. Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite), + 7,704 Sekunden
4. Marvin Klein (F/Martinet by Alméras), + 8,082 Sekunden
5. Jean-Baptiste Simmenauer (F/Lechner Racing Middle East), + 12,308 Sekunden
6. Florian Latorre (F/CLRT), + 13,293 Sekunden
Porsche Mobil 1 Supercup 2020, Stand nach 3 von 8 Rennen
1. Dylan Pereira (L/BWT Lechner Racing), 70 Punkte
2. Ayhancan Güven (TR/Martinet by Alméras), 48 Punkte
3. Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite), 48 Punkte
4. Jaxon Evans (NZ/BWT Lechner Racing), 37 Punkte
5. Florian Latorre (F/CLRT), 33 Punkte
6. Marvin Klein (F/Martinet by Alméras), 33 Punkte
Das Qualifying
Drittes Rennen, dritter Polesetter – die beste Startposition für das Rennen des Porsche Mobil 1 Supercup auf dem Hungaroring sicherte sich Dylan Pereira. Zum ersten Mal in der laufenden Saison startet der Luxemburger von Platz 1. Er war im Qualifying bei kühlem, aber trockenem Wetter fast drei Zehntelsekunden schneller als Porsche-Junior Ayhancan Güven (TR/Martinet by Alméras). Die nächsten drei Zehntelsekunden teilten sich dagegen gleich vier Fahrer. „Ich habe eine perfekte freie Runde erwischt“, begründete Pereira (BWT Lechner Racing) seinen nach Supercup-Maßstäben ungewöhnlich großen Vorsprung.
Güven, der Pole-Mann des zurückliegenden Rennens auf dem Red-Bull-Ring in Österreich, war auch mit Rang 2 zufrieden. „Aus der ersten Reihe zu starten, ist sehr wichtig auf dem Hungaroring. Dieses Ziel habe ich erreicht. Vielleicht regnet es am Sonntag ja, dann werden die Karten ohnehin neu gemischt.“ Auf Güven folgten die beiden Rookies Marvin Klein (F/Martinet by Alméras) und Leon Köhler (D/Lechner Racing Middle East) sowie Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite). Auf Rang sechs qualifizierte sich Jaxon Evans (NZ/BWT Lechner Racing). Der zweite Porsche-Junior hatte sich beim Saisonauftakt auf dem Red-Bull-Ring die Poleposition gesichert. Schnellster der ProAm-Wertung war Roar Lindland (N/Pierre Martinet by Alméras) auf Rang 13.
Dylan Pereira beherrschte das Qualifying von der ersten Minute an. Der aktuelle Tabellenführer war schon in der Anfangsphase bei seiner ersten Attacke auf die Poleposition deutlich schneller als die Konkurrenten. „Ich hatte noch Reserven und wusste, dass ich noch zulegen kann“, berichtete er. Wie üblich, steuerte Pereira ungefähr zur Hälfte des 30-minütigen Qualifying die Box an. Dort holte er sich einen frischen Satz Slick-Reifen ab und ließ die Fahrwerksabstimmung leicht modifizieren. „Ich wollte eine ruhigere Hinterachse haben, damit die Reifen nicht überhitzen und zwei Runden lang optimal funktionieren.“ Der Plan ging auf, der Porsche 911 GT3 Cup mit der Startnummer 2 umrundete die 4,381 Kilometer lange Rennstrecke noch zwei Mal schneller als alle anderen.
„Die zweite Attacke ist normalerweise flotter als die erste, weil dann schon reichlich Gummiabrieb auf der Strecke liegt und der Asphalt dadurch griffiger wird“, erläuterte Pereira. Zwar absolvierten auf der Grand-Prix-Piste am Stadtrand von Budapest schon seit Freitag die Formel 1 und auch andere Rennserien Trainingseinheiten. Allerdings verwendet nur der Porsche Mobil 1 Supercup Reifen von Michelin. „Das klingt merkwürdig, aber der Reifenabrieb der anderen Rennserien bringt uns fast keinen Vorteil“, verriet Dylan Pereira. Für das Rennen am Sonntag (12:30 Uhr Ortszeit) hat er einen Wunsch: „Im verregneten Training am Freitag bin ich nicht so gut zurecht gekommen. Ich hoffe deshalb auf trockenes Wetter.“
Die Vorschau
Drei Rennen innerhalb von drei Wochen – im Porsche Mobil 1 Supercup geht es derzeit Schlag auf Schlag. Nach den beiden Läufen auf dem Red-Bull-Ring in Österreich werden die 25 Porsche 911 GT3 Cup am kommenden Wochenende (17. bis 19. Juli 2020) am Hungaroring im Rahmen des Großen Preis von Ungarn antreten.
„Überholen ist auf dem Hungaroring ziemlich schwierig, das gilt für uns genauso wie für die Formel-1-Piloten. Deswegen fällt eine Vorentscheidung sicher schon im Zeittraining beim Kampf um die beste Position in der Startaufstellung“, blickt Tabellenführer Dylan Pereira (L/BWT Lechner Racing) voraus. Porsche-Junior Ayhancan Güven (TR/Martinet by Alméras) ergänzt: „Trotzdem ist die ungarische Grand-Prix-Strecke fahrerisch anspruchsvoller als der Red-Bull-Ring. Ich denke, das Kräfteverhältnis im Porsche Mobil 1 Supercup wird sich neu sortieren.“
#PorscheMobil1Supercup – After two back-to-back races @redbullring in #Spielberg, the @PorscheSupercup travels to Hungary, where the third round of the season will be held @HungaroringF1 near Budapest next weekend #Porsche #911GT3Cup @Mobil1 pic.twitter.com/4ZWoc2KbCg
— Porsche Supercup (@PorscheSupercup) July 15, 2020