Bereits in seiner Kindheit konnte Turbo sich für Geschwindigkeit und die Kontrolle über unbändige Kraft begeistern, was sich dann in seiner Leidenschaft für Porsche und Kampfjets niederschlug. Seine Faszination für Flugzeuge begann schon früh, nachdem er auf einer Flugschau Militärjets mit Nachbrennern beobachtet hatte – sofort war sein Berufsziel klar: Kampfpilot. „Ich liebe Geschwindigkeit und Kraft und vor allem weiß ich sie zu kontrollieren.“ So kann es kaum verwundern, dass Turbo etwa zur gleichen Zeit dem Zauber von Porsche erlag, nachdem er einen schwarzen Porsche 911 Turbo (interne Entwicklungsnummer 930) gesehen hatte, in den er sich sofort verliebte. „Mir war gleich klar, dass das mein Traumauto war und dass ich eines Tages einen Porsche besitzen würde.“

Die Erfüllung dieses Wunsches sollte zwar noch in weiter Ferne liegen, Turbos Ehrgeiz aber war geweckt. Wie sein Spitzname erahnen lässt, ist er nicht gerade zaghaft. Trotz der Zweifel, die er bei Klassenkameraden und einigen Familienmitgliedern verspürte, schaffte Turbo es mit seinem eisernen Willen bis in die Cockpits der deutschen Luftwaffe. Darüber hinaus gründete er auch die „Bavarian Tigers“ (zwei deutsche Luftwaffengeschwader, die den Eurofighter „Typhoon“ in Neuburg fliegen und Teil des Jet-Tiger-Verbands sind) und ist inzwischen weltweit als Ausbilder, Kampfpilot, Führungskraft und Motivationsredner tätig.

Turbo erfüllte sich mit seinem ersten Porsche einen Jugendtraum

2012 wurde Turbos Jugendtraum wahr: Er und seine Frau Sylvine kauften ihren ersten Porsche. Inzwischen nennen sie einen Cayenne, einen Cayenne Turbo, einen Cayman S und einen 911 C2 ihr eigen. Doch Turbo träumt noch weiter: Eines Tages möchte er eine Sammlung von Porsche-Modellen haben, nicht um des Besitzens willen, sondern wegen des Fahrerlebnisses. „Mein ultimatives Ziel ist der 911 GT2 RS, der dem Gefühl eines Kampfjets auf vier Rädern wahrscheinlich am nächsten kommt.“

Marc Grüne, 2018, Porsche AG
Marc Grüne ist Ausbilder, Kampfpilot, Führungskraft und Motivationsredner


Bei Turbos Entscheidung für Porsche waren nicht nur Ästhetik und Leistung Ausschlag gebend, sondern auch Statistiken. Als erfahrener Kampfpilot verlässt er sich stark auf Informationen, die ihm im Cockpit bereitgestellt werden. Diese Informationen müssen so dargestellt werden, dass er die Situation in kürzester Zeit beurteilen und den Jet sofort präzise navigieren kann - „Kampfhandlungen entscheiden sich binnen Sekunden“. Deshalb erwartet er auch von einem Sportwagen, dass er ihm leicht erfassbar die entsprechende Rückmeldung gibt. „Porsche-Fahrzeuge sind unglaublich intuitiv, und sie können extreme Manöver und Geschwindigkeiten aushalten, während alles unter Kontrolle bleibt.“

2013 stellte Turbo mit insgesamt 85 Umdrehungen um die eigene Achse einen neuen Guinness-Weltrekord im Flachtrudeln auf. Solche extremen körperlichen Belastungen verlangen eine enorme geistige wie körperliche Disziplin und natürlich eine optimale Vorbereitung. „Du musst dich mit dem Gefühl vertraut machen, die Kontrolle über ein brutales, eigentlich außer Kontrolle geratenes Manöver auszuüben.“ Das klingt wie ein Widerspruch in sich, aber der Schlüssel liegt darin, dass man lernt, mit dieser außergewöhnlichen Situation umzugehen und dabei keine Fehler zu machen. Neben dem enormen Umfang an Training und Simulation ist es auch unerlässlich, dass man sich über die damit verbundenen Risiken im Klaren ist und weiß, wie man sie kontrolliert.

Über sich hinausgehen

Trotz seines Weltrekords und einer sehr erfolgreichen Karriere als Jetpilot ruht Turbo sich nie auf seinen Lorbeeren aus. „Eine meiner wichtigsten Regeln lautet: Wenn du ganz oben stehst, musst du etwas zurückgeben.“ Für sein Bestreben, den Weltrekord zu brechen, nennt Turbo aber ein wichtigeres Motiv. 2013 unterstützte er die gemeinnützigen Stiftung Elisa, die Familiennachsorge für schwer erkrankte Kinder anbietet. Nachdem er eine Lücke im deutschen Krankenversicherungssystem festgestellt hatte, wodurch es bei manchen Krebserkrankungen nach der Rückkehr der Kinder in die Familie keine Unterstützung gibt, beschloss Marc, diese Lücke zu schließen, indem er finanzielle Mittel für zusätzliche Krankenpfleger bereitstellte. Dank der Spende des Weltrekordteams und seiner Unterstützer konnte die Stiftung zusätzliche Krankenpfleger einstellen und mehr Familien und Kindern im täglichen Überlebenskampf helfen.

Marc Grüne, Jet, 2018, Porsche AG
Mit seinem Weltrekordversuch unterstützte Turbo die gemeinnützige Stiftung Elisa


Turbos Leidenschaft für Porsche geht selbst über den hohen Begeisterungsgrad „normaler“ Porsche-Kunden weit hinaus. Seine jüngste Mission hat bereits begonnen: einen Porsche-Club in der Region Al Ain (Abu Dhabi) zu gründen. „Ich wollte hier eine Gemeinschaft gleichgesinnter Fans aufbauen, die in einer familiären Atmosphäre zusammenkommen und ihre Leidenschaft für Porsche teilen können.“ Keine Frage: Turbo hat schon wieder die nächsten Projekte im Blick!

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