„Dass der Taycan auch Rundstrecke kann, hat er hier – auf der anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt – überzeugend unter Beweis gestellt“, so Kern. „Ich bin immer wieder beeindruckt, wie ruhig der Elektro-Sportwagen in Highspeed-Passagen wie dem Kesselchen liegt und wie neutral er aus engen Passagen wie dem Adenauer Forst herausbeschleunigt.“
„Der Taycan hat seine abschließenden Performance-Tests bravourös gemeistert. Erst hat unser Elektro-Sportler die Reproduzierbarkeit seiner Leistung bei einem strapaziösen Test mit 26 Beschleunigungen hintereinander von null auf 200 km/h unter Beweis gestellt. Dann hat er völlig problemlos 3.425 Kilometer binnen 24 Stunden in Nardò abgespult und jetzt eine neue Bestmarke auf der Nürburgring-Nordschleife gesetzt“, sagt Baureihenleiter Stefan Weckbach. „Die in Bruchteilen von Sekunden regelnden Fahrwerksysteme haben einen großen Anteil an dieser herausragenden Performance. Gleiches gilt für die ausgefeilte Aerodynamik und den Antriebsstrang unseres ersten vollelektrischen Sportwagens.“
Bereits zu einem frühen Zeitpunkt in der Erprobung steuerten Entwicklungsingenieure einen Taycan am Fahrsimulator virtuell über die Nürburgring-Nordschleife, um die Rundstrecken-Performance des Elektro-Sportlers zu erproben und zu bewerten. Ein Schwerpunkt lag dabei auf dem elektrischen Energie-Management sowie dem Thermo-Management. Beides leistet einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der bestmöglichen Rundenzeit.
Was bisher geschah: 24-Stunden-Dauerlauf und Beschleunigungsserie
Der Taycan kann beides – Rund- und Langstrecke: Porsche hat mit einem seriennahen Prototyp bei einem Test auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Nardò (Italien) exakt 3.425 Kilometer innerhalb von 24 Stunden zurückgelegt. Dies entspricht in etwa der Fahrstrecke von Nardò nach Trondheim (Norwegen). Die Fahrgeschwindigkeit bei der Hitzeschlacht auf dem süditalienischen Testgelände lag zwischen 195 und 215 km/h. Bei Außentemperaturen von 42 Grad Celsius in der Spitze sowie einer Asphalt-Temperatur von bis zu 54 Grad Celsius bewies der Taycan-Prototyp noch vor dem Serienstart Langstreckenqualitäten. Gefahren wurde ohne Unterbrechung. Anhalten musste der Prototyp lediglich für schnelle Ladestopps und Fahrerwechsel.
Darüber hinaus beschleunigte ein Vorserienfahrzeug Ende Juli auf einem Flugplatz im Badischen 26 Mal hintereinander aus dem Stand von null auf 200 km/h. Der durchschnittliche Beschleunigungswert der Messfahrten lag dabei unter zehn Sekunden, die Differenz zwischen schnellster und langsamster Beschleunigung betrug 0,8 Sekunden.
Der neue Taycan: der erste vollelektrische Sportwagen von Porsche
Eine ganze Reihe technischer Eigenschaften sorgt im Taycan für beeindruckende Rundstrecken-Performance:
- Der Taycan besitzt zwei besonders effiziente E-Maschinen an Vorder- und Hinterachse, hat also Allradantrieb. Die Allrad- und Traktionsregelsysteme arbeiten deutlich schneller als konventionelle Systeme. Hat zum Beispiel ein Rad mehr Schlupf, wird blitzschnell über die E-Maschinen nachgeregelt.
- Die integrierte Fahrwerkregelung Porsche 4D-Chassis Control analysiert und synchronisiert alle Fahrwerksysteme in Echtzeit. Zu den innovativen Fahrwerksystemen gehören eine adaptive Luftfederung mit Dreikammer-Technologie inklusive elektronischer Dämpferregelung PASM (Porsche Active Suspension Management) und die elektromechanische Wankstabilisierung Porsche Dynamic Chassis Control Sport (PDCC Sport) inklusive Porsche Torque Vectoring Plus (PTV Plus). Außerdem war das Rekordauto mit Hinterachslenkung und 21-Zoll-Bereifung ausgestattet.
- Der Taycan ist das erste Serienfahrzeug, das mit einer Systemspannung von 800 Volt anstatt der bei Elektroautos üblichen 400 Volt antritt. Dies ermöglicht unter anderem eine hohe Dauerleistung.
- Das Profil der Fahrmodi des neuen Taycan bietet spezielle Einstellungen, um die Möglichkeiten des rein elektrischen Antriebs optimal zu nutzen. Im Modus „Sport Plus“ werden Fahrerwünsche extrem dynamisch umgesetzt. Die Kühlungs- und Heizstrategie der Batterie ist auf maximale Performance ausgelegt. Die Kühlluftklappen sind geöffnet, der Heckspoiler wird mittels Porsche Active Aerodynamics (PAA) auf minimalen Auftrieb ausgelegt. Das Fahrwerk bleibt permanent in der tiefsten Stellung, die Fahrwerkabstimmung selbst ist für maximale Rundstrecken-Performance optimiert.