Dies entspricht in etwa der Fahrstrecke von Nardò nach Trondheim (Norwegen). Die Fahrgeschwindigkeit bei der Hitzeschlacht auf dem süditalienischen Testgelände lag zwischen 195 und 215 km/h. Bei Außentemperaturen von 42 Grad Celsius in der Spitze sowie einer Asphalt-Temperatur von bis zu 54 Grad Celsius bewies der Taycan-Prototyp seine Langstreckenqualitäten noch vor dem Serienstart. Gefahren wurde ohne Unterbrechung, anhalten musste der Vorserien-Taycan lediglich für schnelle Ladestopps und Fahrerwechsel. Das Team bestand aus sechs Porsche-Testfahrern. Der Test zur Qualitätsabsicherung fand im Rahmen einer Heißland-Dauererprobung statt.

„Der Taycan hat diesen strapaziösen Langstreckenlauf völlig problemlos absolviert“, freut sich Baureihenleiter Stefan Weckbach: „Das Ergebnis in Nardò unterstreicht die Vorteile der einzigartigen 800-Volt-Technologie sowie deren hohen Reifegrad. Bevor der Taycan Ende des Jahres auf den Markt kommt, werden wir weltweit über sechs Millionen Erprobungs-Kilometer zurückgelegt haben.“

Taycan Prototyp, Hochgeschwindigkeitsstrecke in Nardò, Italien, 2019, Porsche AG
Anhalten? Nur für Ladestopps und Fahrerwechsel

Die Technologie: 800 Volt Systemspannung

Der Taycan ist das erste rein elektrisch betriebene Serienfahrzeug, das mit einer Systemspannung von 800 Volt antritt. Damit schafft die Technologie, mit der Porsche im 919 Hybrid dreimal hintereinander das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewann, den Sprung in die Serienproduktion. Die 800-Volt-Technologie ermöglicht eine hohe Dauerleistung, reduziert die Ladedauer und verringert Gewicht und Bauraum der Verkabelung. Beim Dauerlauf im Nardò Technical Center wurden 800-Volt-High-Power-Charging-Säulen der Porsche Engineering Group GmbH genutzt.

Taycan Prototyp, Hochgeschwindigkeitsstrecke in Nardò, Italien, 2019, Porsche AG
Die 800-Volt-Technologie geht mit dem Taycan in Serienproduktion

Bewährt hat sich in Nardò auch das ausgeklügelte Thermomanagement des Taycan. In seinem Zentrum steht ein hocheffizientes, intelligentes System zur Kühlung und Erwärmung der Hochvoltkomponenten. Das beugt möglichen Leistungsverlusten wegen zu starker Hitzeentwicklung vor und sorgt dafür, dass beim Erreichen der Ladesäule die optimale Temperatur für einen möglichst effizienten Ladevorgang vorliegt.

Das Fahrzeug: erster rein elektrischer Sportwagen von Porsche

Der neue Porsche Taycan kann nicht nur Langstrecke. Sein Elektroantrieb ist so ausgelegt, dass er seine volle Leistung auch beim mehrmaligen Beschleunigen in kurzen Abständen entfalten kann. Gleich 26-Mal hintereinander wurde Ende Juli ein Vorserienfahrzeug auf einem Flugplatz aus dem Stand von null auf 200 km/h beschleunigt. Als Durchschnitt der Messfahrten ergab sich ein Beschleunigungswert von unter zehn Sekunden. Die Differenz zwischen schnellster und langsamster Beschleunigung lag bei 0,8 Sekunden.

Die Strecke: Nardò Technical Center in Apulien (Italien)

Das Nardò Technical Center verfügt über mehr als 20 Teststrecken sowie Prüfeinrichtungen auf einer Fläche von über 700 Hektar, zählt 90 Unternehmen der Automobilbranche zu seinen Kunden und beschäftigt mehr als 150 Mitarbeiter. Seit 2012 wird das Testgelände von der Porsche Engineering Group GmbH, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG Stuttgart, betrieben.

Taycan Prototyp, Hochgeschwindigkeitsstrecke in Nardò, Italien, 2019, Porsche AG
Der Taycan absolvierte die Testfahrt am Nardò Technical Center

Das Testzentrum wurde 1975 mit dem Bau des ikonischen Rundkurses gegründet und bietet umfangreiche Möglichkeiten zur Durchführung von Versuchen für jede Entwicklungsphase. Die weltweit einzigartige Hochgeschwindigkeits-Rundstrecke mit einer Länge von 12,6 Kilometern wurde erbaut, um Fahrzeuge unter extremen Bedingungen testen zu können und Entwicklungsprozesse effizienter zu gestalten. Mitte Juli wurde ihre Renovierung erfolgreich abgeschlossen und unter anderem ein innovatives Schutzplankensystem installiert, das von Porsche Engineering speziell für die Hochgeschwindigkeits-Erprobung in Nardò entwickelt wurde. Zu den Arbeiten gehörte auch die komplette Renovierung der 106.000 Quadratmeter großen Fahrdynamik-Fläche.

Weitere Artikel

Verbrauchsangaben

911 GT2 RS

WLTP*

911 GT2 RS

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*