Earl Bamber fliegt von Finale zu Finale

Für Earl Bamber jagt auf der Zielgeraden der Saison ein Finale das andere. Auch am dem Porsche-Sieg in der GTLM-Klasse der Tudor United Sports Car Championship war er erheblich beteiligt.

In den nächsten Wochen kann der 24-jährige Neuseeländer in zwei Meisterschaften sich selbst mit dem Titelgewinn belohnen – im Porsche Carrera Cup Asia am 18./19. Oktober in Shanghai sowie im Finale des Porsche Mobil 1 Supercup, das ebenfalls in zwei Läufen am 1./2. November im Rahmen des Formel-1-Rennens in Austin/Texas ausgetragen wird.

Das Petit Le Mans war sein erstes Rennen mit dem Porsche 911 RSR. Es war auch sein erster Start bei dem Zehnstundenklassiker im US-Bundesstaat Georgia. „Dieses Rennen mit dem 911 RSR fahren zu dürfen und dann auch noch auf dem Podium zu stehen, das war schon ein tolles Erlebnis“, sagte Earl Bamber, der zusammen mit den Werksfahrern Michael Christensen (Dänemark) und Patrick Long (USA) beim Porsche-Doppelsieg den zweiten Platz belegte. „Die Tage auf dieser Strecke waren für mich wie ein Crashkurs in Sachen Langstreckenrennen. Ich habe vom ganzen Team sehr viel lernen können.“

Von Beginn an auf Platz eins

Für Aufsehen sorgte Earl Bamber schon zu Beginn dieser Saison. Im Porsche Mobil 1 Supercup gewann er gleich das Auftaktrennen auf dem Circuit de Catalunya vor den Toren Barcelonas. Seinen zweiten Erfolg holte er auf dem anspruchsvollen Kurs im belgischen Spa-Francorchamps. „Die Förderung durch Porsche war für mich die Chance meines Rennfahrerlebens“, sagt er. „Ich fühlte mich von Anfang an in guten Händen. Das gab mir sehr viel Selbstvertrauen. Ich bin großartigen Menschen begegnet und habe als Rennfahrer in dieser Saison in allen Bereichen ein neues Level erreicht.“ Die Herausforderung suchte er nicht nur im prestigeträchtigen Porsche Mobil 1 Supercup.

Auch im Porsche Carrera Cup Asia ging er als Titelverteidiger wieder an den Start und – im Team 75 Bernhard rund um Porsche-Werksfahrer Timo Bernhard – erstmals auch im Carrera Cup Deutschland. Auch dort gelang ihm ein Traumstart, als er auf Anhieb eines der Saisonauftaktrennen in Hockenheim gewann. Später siegte er auch noch im österreichischen Spielberg, bevor er sich als klarer Tabellenführer wegen Terminüberschneidungen mit dem Carrera Cup Asia aus dem schnellsten Markenpokal Deutschlands zurückzog. Einen bleibenden Eindruck hat er gleichwohl auch da hinterlassen. Timo Bernhard: „Unglaublich, wie schnell Earl die für ihn neuen Strecken gelernt und unser Team in Zusammenarbeit mit den Ingenieuren nach vorne gebracht hat. Schade, dass er die Saison nicht zu Ende fahren konnte. Er war im Carrera Cup Deutschland der Mann, den es zu schlagen galt.“

Chance auf zwei weitere Meistertitel

Das Porsche Motorsport International Cup Scholarship ist seit 2013 eines der umfangreichsten und durchgängigsten Nachwuchsförderungskonzepte in der Automobilbranche. Earl Bamber ist der zweite besonders talentierte Fahrer aus den weltweiten Porsche-Markenpokalen, dem Porsche mit einer Fördersumme in Höhe von 200.000 Euro den Aufstieg in den Porsche Mobil 1 Supercup ermöglichte. In einem umfangreichen Auswahlverfahren, in dem die Kandidaten neben möglichst schnellen Rundenzeiten auch ihr Technikverständnis und ihre analytischen Fähigkeiten bei der Abstimmung des Porsche 911 GT3 Cup unter Beweis stellen mussten, setzte er sich gegen sieben andere Nachwuchstalente durch. Und kann jetzt auf der Zielgeraden der Saison noch zwei Meistertitel holen.

Die Suche nach seinem Nachfolger ist unterdessen in vollem Gange. Auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia durchliefen in der vergangenen Woche neun hoffnungsvolle Nachwuchsfahrer aus acht Ländern die Ausscheidung für das Porsche Motorsport International Scholarship 2015. Sie wurden von ihren nationalen Porsche-Markenpokalen nominiert. Der Gewinner wird erst nach einer ausführlichen Datenanalyse fest stehen. Earl Bamber gratuliert schon mal: „Wer auch immer mein Nachfolger wird, er kann sich glücklich schätzen. Förderfahrer von Porsche zu sein ist eine einmalige Chance, um die ihn jeder junge Rennfahrer beneiden wird.“

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