Herr Reiß, das Stammwerk von Porsche verbindet Tradition mit Innovation. Was sind aus Ihrer Sicht die charakteristischen Merkmale der Produktion in Zuffenhausen?

Wir sind heute einer der effizientesten Sportwagenhersteller der Welt. Das war nicht immer so, unsere Produktionsprozesse waren zu Beginn der 90er-Jahre hauptsächlich handwerklich geprägt. Während der anschließenden Krise haben wir unsere Fertigung komplett umgestellt. Wir produzieren in einer Perlenkette, das heißt, wir legen schon sechs Tage vorher die Reihenfolge der zu bauenden Fahrzeuge fest und behalten diese über alle Gewerke hinweg bei. Jedes Auto, das in Zuffenhausen vom Band läuft, wird nach Kundenwunsch angefertigt. Kein Sportwagen gleicht dem anderen. Boxster, 911 Coupé oder Cabriolet, Cup-Fahrzeug – all diese Modelle entstehen auf einer Linie. Wir können somit eine extrem hohe Varianz abdecken. Um die daraus resultiernde Komplexität zu bewerkstelligen, brauchen wir im Besonderen qualifizierte und flexible Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ob im Karosseriebau, in der Lackiererei oder in der Montage: Unsere Fachkräfte beherrschen ihre Arbeitsinhalte für jedes einzelne Fahrzeugmodell.

Anders als etwa in Leipzig ist das Stammwerk kein Standort auf der grünen Wiese. Vor welche Herausforderungen stellt das Sie und Ihre Mannschaft?

Wir haben in Zuffenhausen gewachsene Strukturen, sind räumlich von Straßen, Bahnlinien und Nachbargrundstücken begrenzt. Deshalb können wir unsere Fertigung nicht in die Fläche ausdehnen, sondern müssen über Stockwerke produzieren. Wir brauchen die intelligentesten Lösungen, um „best in class“ zu bleiben. Somit haben wir unter anderem Brücken zwischen dem Karosseriebau, der neuen Lackiererei und der Montage gebaut. Auf diese Weise machen unsere Produktionslinien selbst vor Straßen nicht Halt.

Die Produktion in Zuffenhausen steht für den „Mythos Porsche“. Was macht für Sie diesen Mythos aus?

Auf der einen Seite natürlich das Produkt mit seinen charakteristischen Merkmalen – zum Beispiel der Drehzahlmesser in der Mitte, das Zündschloss auf der linken Seite und natürlich die unverwechselbare Silhouette. All jene Merkmale kennzeichnen die gesamte Produktpalette von Porsche. Ein sehr anschauliches Beispiel für den „Mythos Porsche“ ist aus meiner Sicht der 911 Targa – ein Klassiker, der in die Neuzeit übertragen wurde und modernste Technologien an Bord hat. Hinzu kommt der Stolz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich permanent weiterqualifizieren, um diese innovativen Technologien umzusetzen. So sind in unseren Fahrzeugen mittlerweile bis zu 80 Steuergeräte verbaut. Ich denke, man kann deshalb mit Fug und Recht sagen, dass die Seele von Porsche unsere Belegschaft ist.

Dennoch ist auch das Stammwerk keine Insel der Glückseligkeit und muss sich in einer globalisierten Welt einem zunehmenden Standortwettbewerb stellen. Warum wird Porsche auch in Zukunft Sportwagen in Zuffenhausen fertigen?

Weil wir es verstanden haben, unsere Produktionsprozesse permanent zu hinterfragen und zu optimieren. Um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts sicherzustellen, binden wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Gestaltung der Arbeitsprozesse mit ein. Auf diese Weise können wir unsere Produktivität verbessern. Wir sind fest davon überzeugt, dass – wie Ferry Porsche einmal gesagt hat – das letzte jemals gebaute Auto ein Sportwagen sein wird. Wir werden alles daran setzen, dass dieser in Zuffenhausen vom Band läuft.

Was sind für Sie und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die nächsten wichtigen Meilensteine?

Zunächst einmal möchten wir den Standort langfristig sichern. Deshalb wollen wir künftig all unsere zweitürigen Sportwagen in Zuffenhausen fertigen. Ein zentraler Meilenstein ist die Planung und Realisierung des neuen Karosseriebaus. Darüber hinaus ist ein modernes Arbeitsumfeld für unser Werk ein ganz wichtiger Punkt. Die Belegschaft wird älter. Aus diesem Grund überlegen wir, wie wir die Arbeitsplätze in der Produktion ergonomisch noch besser gestalten können. Und auch die Modernisierung der bestehenden Produktionsstrukturen werden wir weiter vorantreiben. Generell bin ich fest davon überzeugt, dass wir unsere Ziele der Strategie 2018 gemeinsam mit unserer Mannschaft erreichen werden.

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Verbrauchsangaben

718 Spyder RS (vorläufig)

WLTP*
  • 13,0 l/100 km
  • 294 g/km
  • G Klasse

718 Spyder RS (vorläufig)

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 13,0 l/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 294 g/km
CO₂-Klasse G

911 Dakar

WLTP*
  • 11,3 l/100 km
  • 256 g/km
  • G Klasse

911 Dakar

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 11,3 l/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 256 g/km
CO₂-Klasse G

911 GT3 RS

WLTP*
  • 13,2 l/100 km
  • 299 g/km
  • G Klasse

911 GT3 RS

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 13,2 l/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 299 g/km
CO₂-Klasse G

Cayenne E-Hybrid Modelle

WLTP*
  • 2,0 – 1,4 l/100 km
  • 12,2 – 10,0 l/100 km
  • 31,8 – 28,6 kWh/100 km
  • 46 – 31 g/km
  • B Klasse
  • G Klasse

Cayenne E-Hybrid Modelle

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 2,0 – 1,4 l/100 km
Kraftstoffverbrauch bei entladener Batterie kombiniert 12,2 – 10,0 l/100 km
Stromverbrauch* kombiniert (WLTP) 31,8 – 28,6 kWh/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 46 – 31 g/km
CO₂-Klasse B
CO₂-Klasse bei entladener Batterie G

Macan T

WLTP*
  • 10,7 – 10,1 l/100 km
  • 242 – 229 g/km
  • G Klasse

Macan T

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 10,7 – 10,1 l/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 242 – 229 g/km
CO₂-Klasse G

Taycan Cross Turismo Modelle (2023)

WLTP*
  • 24,8 – 21,3 kWh/100 km
  • 0 g/km
  • A Klasse

Taycan Cross Turismo Modelle (2023)

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Stromverbrauch* kombiniert (WLTP) 24,8 – 21,3 kWh/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 0 g/km
CO₂-Klasse A