Junge Frauen und Männer werden hier für eine Tätigkeit als Kfz-Mechatroniker Aftersales mit den Schwerpunkten „Digitalisierung und E-Mobilität“ oder „Karosserietechnik“ ausgebildet. Über Stipendien sollen auch Interessenten aus benachteiligten Verhältnissen einen Zugang erhalten. Zusätzliche Standorte in Tokio und im Raum Asien-Pazifik sind in Planung. Zudem hat der Sportwagenhersteller in China Kooperationsverträge mit zehn Bildungseinrichtungen verlängert und führt sein Porsche Elite Apprentice Programme (PEAP) fort, das die ansonsten rein theoretische Ausbildung der Berufsschulen um einen ausführlichen Praxisteil ergänzt. 

„Die Automobilindustrie durchläuft einen grundlegenden Wandel. Neue Technologien entstehen in immer kürzeren Zyklen. Berufsbilder ändern sich. Auch, weil sich mit der zunehmenden Digitalisierung das Auto mehr und mehr zum rollenden Smartphone entwickelt. Selbst eine Ikone wie der 911 in seiner neuesten Auflage zeigt, wohin die Reise geht“, sagt Daniel Schukraft, Leiter Aftersales bei Porsche. Ausbildungsprogramme von der Stange genügten längst nicht mehr, um bei diesem rasanten technologischen Wandel die Premiumqualität im Kundenservice zu gewährleisten. Umso wichtiger ist es für Schukraft, „dass wir mit unseren, in dieser Form einmaligen, Qualifizierungsprogrammen schon heute den Service-Nachwuchs von morgen ausbilden.“

Daniel Schukraft, Leiter Aftersales, 2018, Porsche AG
Daniel Schukraft, Leiter Aftersales Porsche AG


Sämtliche Aktivitäten werden unter dem Dach von PAVE (Porsche Aftersales Vocational Education) gebündelt. Das globale Programm zur beruflichen Erstausbildung ist die Antwort auf die digitale Transformation und zunehmende E-Mobilität. Gerade auch in Regionen, in denen es keine adäquate Ausbildung gibt. PAVE ergänzt die lokal unterschiedlichen Bildungsstandards. Das modulare und bedarfsorientierte Konzept ermöglicht es, Lehrpläne individuell auf die Anforderungen der einzelnen Märkte zuzuschneiden und einheitlich nach den Kriterien des Europäischen Qualifizierungsrahmens zu messen. Porsche ist aber nicht nur für die Curricula und deren permanente Weiterentwicklung verantwortlich, sondern übernimmt auch die Qualifizierung der Lehrkräfte und unterstützt bei der Ausstattung der vielfältigen Lernumgebung.

Porsche Training and Recruitment Center Manila, Philippinen, 2018, Porsche AG
Porsche Training and Recruitment Center Manila, Philippinen


Seinen Ursprung hat PAVE im Porsche Training and Recruitment Center Manila. Auf den Philippinen gibt der Sportwagenhersteller – in Kooperation mit dem Don Bosco Technical Institute und Importeur PGA Cars Inc. – seit 2008 unterprivilegierten Jugendlichen die Möglichkeit, sich mit einer qualifizierten Ausbildung eine nachhaltige berufliche Perspektive zu sichern. Seit 2016 bildet Porsche dort auch für andere Marken im Volkswagen Konzern aus. Dadurch erhöhte sich die Zahl der jährlichen Absolventen von 30 auf 100. In Südafrika richtet sich das Programm ebenfalls an junge talentierte Frauen und Männer, die sonst keinen Zugang zum Arbeitsmarkt finden.

Stipendien machen das Programm für alle zugänglich

Auch in Mexiko bildet Porsche zusätzlich für die Konzernmarken aus. Die Pilotklasse in Puebla umfasst 25 Schülerinnen und Schüler. Gesucht sind automobilbegeisterte Nachwuchskräfte. Diese bezahlen zwar eine landesübliche Schulgebühr. Doch mit Hilfe von Stipendien wird Porsche auch in Mexiko dafür sorgen, dass das Programm für benachteiligte junge Erwachsene zugänglich ist. Im Vordergrund steht aber zunächst – im Zusammenspiel von Schulträgern, Porsche AG und Porsche-Verantwortlichen in Mexiko – eine standardisierte Ausbildung einzuführen. Diese soll den Auszubildenden die erforderlichen technischen Kompetenzen für die Zukunft vermitteln.

Porsche Training and Recruitment Center Kapstadt, Südafrika, 2018, Porsche AG
Porsche Training and Recruitment Center Kapstadt, Südafrika


Den selben Ansatz verfolgt das Porsche Elite Apprentice Programme (PEAP), eine Maßnahme der Porsche Talent Academy von Porsche China. Seit 2010 kooperiert Porsche mit staatlichen und privaten Bildungseinrichtungen, die einen mittleren und gehobenen Berufsabschluss ermöglichen. Insgesamt bestehen 19 Kooperationen, über die jährlich mehr als 100 Absolventen ausgebildet werden. Wesentlicher Treiber von PEAP war es, Industrie, Handel und Berufsschulen zusammenzubringen, um die bis dato rein theoretische, dreijährige Ausbildung zukunftsfähig zu machen. Mit umfassenden Praxiselementen wurde ein großer Schritt in Richtung duale Ausbildung gemacht. So befinden sich die angehenden Kraftfahrzeugmechatroniker sowie Lack- und Karosserietechniker in den letzten neun Monaten ihrer Lehrzeit ausschließlich an ihrer künftigen Wirkungsstätte in den Porsche Zentren, um sich markenspezifisch weiterzuentwickeln. Neben PEAP gibt es weitere Aktivitäten innerhalb des Volkswagen Konzerns, an denen Porsche beteiligt ist. Dadurch steigt die Zahl der Kooperationen im Bildungsbereich auf mehr als 40.

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