Insgesamt nutzen am heutigen Donnerstag, 23. April, 139 Mädchen aus Haupt-, Realschulen und Gymnasien die Chance, beim Sportwagenhersteller in technische Berufe hinein zu schnuppern. Das sind knapp fünfzig Prozent mehr Schülerinnen als im Vorjahr. An den Porsche-Standorten Zuffenhausen, Weissach, Leipzig und Bietigheim-Bissingen lernen die Mädchen spielerisch und durch Vorträge die Faszination technischer Berufe kennen. Zudem können Schülerinnen in diesem Jahr auch hinter die Werkstatt-Kulissen einiger Porsche-Zentren schauen: In Leipzig, Hamburg und Zuffenhausen dürfen sie mit dabei sein und selbst einmal Hand anlegen.
Der Girls‘ Day, davon ist Filiz Akkaya überzeugt, kann neue Perspektiven eröffnen. Sie selbst hat bei ihrer Teilnahme Frauen erlebt, „die in Männerberufen richtig gute Arbeit gemacht haben. Das waren Mentorinnen und Vorbilder für mich. Sie haben mich bestärkt und bis hier her gebracht.“ Heute steht sie selbst vor der Gruppe und freut sich darauf, „anderen die Augen für die Faszination Technik zu öffnen.“
Autos und Motoren begeisterten die Stuttgarterin, die heute im Entwicklungszentrum Weissach Prüfmethoden für Fahrzeugantriebsstränge auf dem Prüfstand entwickelt, schon als kleines Mädchen. Ihr Vorbild war der eigene Vater: „Früher durfte ich ihm beim Ölwechsel helfen und mit ihm Autos reparieren.“ Um Ein-und Auslassventile zu wechseln, zerlegte sie mit dem Vater sogar schon einmal einen kompletten Motor im Familienwohnzimmer.
„Technik ist eine greifbare und anschauliche Welt – und eben mehr als die bloßen Formeln, die in der Schule gelernt werden“, sagt Akkaya. Sie selbst hat nach der Realschule ihr Abitur auf einem Technischen Gymnasium gemacht. Während ihres Maschinenbau-Studiums wurde sie Mitglied bei „Femtec“, einem Karrierenetzwerk für Frauen in technischen Berufen. Die Porsche AG ist Gründungsmitglied des 2001 gegründeten Netzwerks, das junge Frauen auf ihrem Weg in technische Berufe unterstützt. Mit Erfolg, denn der Anteil der Mitarbeiterinnen bei Porsche steigt seit Jahren stetig – auch und gerade in technischen Bereichen.
Für Filiz Akkaya ist das ein gutes Signal, denn Sportwagenbauen ist auch Frauensache. Andererseits weiß sie, dass sich immer noch zu viele Mädchen zu wenig zutrauen. Dies zu ändern, ist ihr Ansporn: „Ich möchte die Schülerinnen ermutigen sich zu bewerben und los zu legen.“ Insofern dürfen sich die vierzig Schülerinnen, die Filiz Akkaya durch das Entwicklungszentrums in Weissach führen wird, nicht nur auf eine abwechslungsreiche Tour einstellen, sondern auch auf eine hochmotivierte Begleiterin.
Frauen bei Porsche
„Noch vor fünf, sechs Jahren hatten wir bei der Facharbeiterausbildung in technischen Berufen einen Frauenanteil von lediglich fünf Prozent. Inzwischen liegen wir hier bei 23 Prozent“, sagt Thomas Edig, Vorstand für Personal- und Sozialwesen und Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Porsche AG. „In drei Jahren wollen wir die 30 Prozent Marke erreichen". Porsche bringt Frauen auch gezielt in Führungspositionen – und dies jenseits der Quotendiskussion, die Thomas Edig aber für „gesellschaftspolitisch wichtig“ erachtet: Allein im Jahr 2014 hat der Sportwagenbauer 15 Prozent der zu vergebenden Führungspositionen an Frauen übertragen.
In der Zwischenzeit gibt es fünf Hauptabteilungsleiterinnen unterhalb der Vorstandsebene, unter anderem im Vertrieb oder in Forschung und Entwicklung. Und vier der aktuell zehn Trainees sind Frauen. Das generelle Ziel von Porsche ist es, den Frauenanteil in allen Unternehmensbereichen kontinuierlich auszubauen - von der Berufsausbildung über die Meistereien bis hin zu den Hochschulabsolventen.
Der Girls‘ Day
Der Girls‘ Day ist eine bundesweite Initiative von Familien- und Bildungsministerium sowie Europäischer Union. Die Porsche AG ist seit rund 15 Jahren Partner des Mädchen Zukunftstags.