Wie macht sich der digitale Wandel heute schon bemerkbar? Und wie bereiten Manager sich und ihre Unternehmen auf die „vierte industrielle Revolution“ vor? Porsche Consulting sprach mit Entscheidern aus der Chefetage. Im ersten Teil der Serie „Wie digital denken Chefs?“ antwortet Armin Pohl, Geschäftsführer der Mackevision Medien Design GmbH:

Seit 25 Jahren produziere ich digitale Medien. In dieser Welt ist jeder Monat eine Ewigkeit. Das Veränderungstempo ist enorm hoch. Anfangs haben wir noch tagelang Codes getippt, um ein einziges dreidimensionales Bild zu erzeugen. Das entsteht heute in wenigen Minuten. Die Rechner, mit denen wir gearbeitet haben, kosteten mehrere Zehntausend D-Mark, waren aber weniger leistungsfähig als heute ein einfaches Smartphone. Computergenerierte Bilder und Filme begegnen uns schon fast überall – in perfekter Qualität. Wir erzeugen sogar aus Konstruktionsdaten realistische Darstellungen von Fahrzeugen, die es noch gar nicht gibt – zum Beispiel vom Porsche Mission E. In Kinofilmen sind Kombinationen von realen und virtuellen Bildwelten ebenfalls alltäglich.

Virtuelles Design, 2016, Mackevision Medien Design GmbH / HBO
Mackevision lässt digitale Landschaften entstehen, wie in „Game of Thrones“

Virtuelle Darstellungen sind aber mehr als Visualisierungen: Sie verändern Geschäftsmodelle, weil der Kunde damit sein persönliches Produkt konfigurieren und alle Ausstattungsmerkmale direkt sehen und bewerten kann, bevor er es bestellt. Die Möglichkeiten sind aber noch lange nicht ausgereizt: In einigen Jahren werden wir über die heutigen Hilfsmittel der Augmented Reality wie Videobrillen zum Aufsetzen lächeln. Dann werden die im Rechner erzeugten Bilder direkt auf die Netzhaut projiziert und wir können uns ganz ohne Datenbrillen in einem Film oder einem Konfigurator umschauen wie in einem realen Raum.

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