Als Ausbildungsmeister Panajotis Chatziioannis den Zündschlüssel dreht und der Motor aufheult, strahlen die Augen der drei ehemaligen Porsche-Mitarbeiter Hans Clausecker, Günther Steckkönig und Bernd Zackl. Für sie ist der 928 ein ganz besonderer Porsche, ihn wieder in den originalen Zustand zu versetzen eine Herzensangelegenheit. Seit Anfang des Jahres arbeiten sie deshalb gemeinsam mit den Auszubildenden an der Restauration.

„Ursprünglich war der 928 nur als Versuchsauto geplant“

1983 starteten Hans Clausecker und Günther Steckkönig erstmalig am Nürburgring beim Veedol-Langstreckenpokal. „Ursprünglich war der 928 nur als Versuchsauto geplant“, erklärt Clausecker, der von 1959 bis 2005 bei Porsche tätig war. Mit Günther Steckkönig kämpfte er dafür, den Wagen auch bei Rennen zu starten und setzte sich durch. Der 928 trat beim 4-Stunden-Rennen am Nürburgring an – und holte insgesamt drei Gesamtsiege. Eine kleine Sensation.

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Ehemalige Porsche-Mitarbeiter und junge Auszubildende bei der Restauartion

Danach geriet der 928 etwas in Vergessenheit. Nicht jedoch bei Steckkönig und Clausecker. Ihre Überzeugung: Der 928 muss wieder ins Licht der Öffentlichkeit. Das sieht auch Bernd Zackl so, ehemaliger Leiter der Fahrwerkstatt und damals ebenfalls am Projekt des 928 beteiligt. Durch den regen Austausch mit dem Porsche-Museum wurde die Idee geboren, die Inbetriebnahme des altgedienten Rennwagens zu einem generationsübergreifenden internen Porsche-Projekt zu machen und hierzu die Lehrlingsausbildung mit einzubeziehen.

Für sie ist die Wiederinbetriebnahme eines älteren Fahrzeuges eine ganz besondere Herausforderung: Wie erhalte ich möglichst viel des Originalzustandes? Und wie lassen sich notwendige Instandsetzungsarbeiten mit heute verfügbaren Mitteln zeitgenössisch bewerkstelligen?

Besonderer Höhepunkt ist die abschließende Probefahrt

„Als wir nach Einbau des Motors stundenlang vergeblich versucht haben ihn zum Laufen zu bringen, waren wir kurz davor aufzugeben“, berichtet der 20-jährige Thorsten Josenhans. Umso größer war das Erfolgserlebnis, als sie es schließlich doch noch schafften. Er und sein Ausbildungskollege Kevin Huober sind seit Beginn des Projekts dabei und wollen die Restaurationsarbeiten bis Ende des Jahres abschließen. Was bis dahin noch fehlt ist ein Stabilisator. Außerdem muss das Fahrzeug vermessen und die originalgetreue Beklebung angebracht werden. Besonderer Höhepunkt aber: „Die abschließende Probefahrt natürlich“, sagt Steckkönig und zaubert damit allen Beteiligten ein Lächeln ins Gesicht.

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