Porsche, seit 75 Jahren Pionier im Automobilbau, ist auch in Sachen Innovation durchaus kein unbeschriebenes Blatt. Das Jahr 2023 markiert jedoch einen weiteren wichtigen historischen Meilenstein: den Auftakt für eFuel als richtungweisenden Schritt der Marke auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft. Diese beispiellose und unvergessliche Tour soll Ihnen die Gelegenheit geben, Erfahrungen aus erster Hand mit diesem Kraftstoff zu machen. Dabei werden Sie sowohl dessen erstaunliche Ursprünge als auch sein beeindruckendes Potenzial entdecken – und das vor der Kulisse der atemberaubenden Landschaft, die seine Erzeugung möglich gemacht hat.
Geschichte
Patagonien, benannt nach den „Patagones“, mythischen indigenen Riesen, ist eine 1 Million km2 umfassende Region an der südlichsten Spitze von Südamerika, die in östlicher Richtung vom Atlantik, in westlicher vom Pazifik, in nördlicher vom Colorado River und zum Süden hin von Kap Hoorn begrenzt wird.
Über die Jahrhunderte haben die Gebirge, Steppen, Wüsten und Küsten dank ergiebiger Landstriche für Lebensunterhalt und Gewerbe der Siedler gesorgt – von der Schafzucht und Landwirtschaft bis hin zum Walfang und Bergbau. Mit der Entdeckung von Erdöl begann im frühen 20. Jahrhundert ein wirtschaftlicher Aufschwung. Vor dem Bau des Panamakanals war die Magellanstraße mehrere Jahrhunderte lang die einzige schiffbare Passage zwischen Pazifik und Atlantik. Daraus ergaben sich verschiedene kulturelle Einflüsse, die sich für Generationen auf die Identität der Region auswirkten.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde Patagonien zum Anziehungspunkt für den internationalen Tourismus und Abenteuerreiseziel wie auch ein Tor zur Antarktis für die wissenschaftliche Forschung. Die indigene Bevölkerung der Mapuche ist heute einer der Schwerpunkte im politischen und sozialen Diskurs. Ihre Geschichte wird gewürdigt, und ihr traditionelles Handwerk und ihre Textilien sind bei Besuchern aus der ganzen Welt begehrt.
Punta Arenas
Die Hauptstadt der Region Magallanes, Punta Arenas, ist seit mehr als 100 Jahren ein wichtiger Ausgangspunkt für Expeditionen von Forschern und Wissenschaftlern in die Antarktis. Die Stadt hat einen der am südlichsten gelegenen Häfen der Welt und wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts von der chilenischen Regierung als Strafkolonie gegründet – im Grunde, um die Souveränität Chiles über die Magellanstraße durchzusetzen. Ein nachfolgender Goldrausch und ein Aufschwung der Schafzucht zogen Migranten aus ganz Eurasien an, was einen Schmelztiegel von Kulturen und Küchen mit sich brachte.
Von Punta Arenas aus startete Ernest Shackleton auch seine schließlich gescheiterte „Imperial Trans-Antarctic Expedition“ im Jahre 1914. Im Nao Victoria Museum der Stadt ist eine naturgetreue Nachbildung der „James Caird“ zu besichtigen – des sieben Meter langen Rettungsbootes, in dem Shackleton mit seiner fünfköpfigen Mannschaft nach einer 1300-Kilometer-Tour über den Südlichen Ozean das sichere Ufer Südgeorgiens erreichte.
Wind
Ausschlaggebend dafür, dass sich Porsche für Patagonien entschied, war der Wind. Der äußerste Süden des Kontinents trägt die Hauptlast des Westwindes, der – weil keine andere Landmasse ihn bremst – über den Südlichen Ozean und weite, tief liegende Wüsten- und Grünlandgebiete fegt.
Die Meteorologen führen diese zuverlässigen und mächtigen Wettersysteme auf den Corioliseffekt zurück, wobei warme Luft nahe dem Äquator nach oben steigt und in Richtung der Pole strömt. Während sie sich abkühlt und abfällt, beginnt sie zurückzukehren und erzeugt dabei ständig zirkulierende Luftmassen, die als Passatwinde bekannt sind.
In den gemäßigteren Wintermonaten liegt die Windgeschwindigkeit in Patagonien stetig bei 15–20 km/h, im Sommer jedoch sind konstante Geschwindigkeiten von 120 km/h keine Seltenheit. Diese „vientos fuertes“ (starke Winde) sind so häufig, dass entsprechende Warnschilder an exponierten Straßen und Pässen darauf hinweisen und sie in der gesamten Region zum Alltag gehören.
Ruta del Fin del Mundo
Die „Ruta del Fin del Mundo“ oder „Straße zum Ende der Welt“, mutet etwas bedrohlich an, aber diese entlegene, faszinierende und unberührte Straße ist inzwischen ein beliebtes Ziel für die wagemutigeren Touristen, die den Süden Chiles besuchen. Offiziell als Route 9 bezeichnet, verläuft die Straße über etwa 320 km zwischen dem Nationalpark Torres del Paine im Norden und Punta Arenas im Süden, bevor sie sich einige Kilometer hinter Fuerte Bulnes auf der Brunswick-Halbinsel verliert. Die Route 9 spielt zwar eine ähnliche Rolle wie der Pan-American Highway in Argentinien, wird aber von den hoch aufragenden, schneebedeckten Bergen der Cordillera Del Paine und den Eisfeldern und Wäldern des weitläufigen und unzugänglichen Bernardo O’Higgins National Park unterbrochen. Die Chilenen sind daher gezwungen, einen Abstecher ins Nachbarland zu machen, um ihre Fahrt in Richtung Norden nach Santiago fortzusetzen.
Gaucho-Tracht
Patagoniens Gauchos, umherziehende Reiter, oftmals wild und unbändig, aber äußerst versiert im Sattel, gehören mittlerweile zur Folklore Südamerikas. Ein typischer Bestandteil ihrer charakteristischen Tracht sind Pumphosen, die „Bombaches“, die sich sehr gut für lange Tage im Sattel eigneten und angeblich in großen Mengen verfügbar waren – aus Restbeständen der Napoleonischen Kriege. Darüber wurden wollene Ponchos oder „Chiripás“ in kräftigen Farben getragen; sie boten einen unverzichtbaren Schutz vor dem andauernden Wind, der in der Region herrschte, und konnten ebenso als Satteldecke oder Schlafsack dienen. Der Kopf wurde entweder von einem Bolero mit steifer Krempe oder der weicheren, nach Art einer Baskenmütze aus Gewebe geschneiderten Boïna geschützt. Gauchos waren selten ohne ihr Lasso, das „Lariat“ und ihre vertraute Bola, drei mit Leder zusammengebundene Steine, mit denen Tiere im Lauf zu Fall gebracht wurden, anzutreffen.