Seinerzeit schnellstes Serienfahrzeug der Welt; erster aus Kohlefaser gefertigter Serien-Porsche oder erstes Fahrzeug mit internationaler Straßenzulassung, das die Sieben-Minuten-Marke auf der Nürburgring-Nordschleife unterbietet – die Porsche Modelle 959 (1985), Carrera GT (2003) und 918 Spyder (2013) sind Meilensteine in der Welt der Supersportwagen. Damit sind sie die ideellen Vorgänger des Mission X.

Porsche 959 (1985)
Porsche 959 (1985)

959: Technologieträger mit Geschwindigkeitsrekord

Für viele Auto-Kenner ist der 959 einer der faszinierendsten Sportwagen des letzten Jahrhunderts. 1983 zeigt Porsche auf der IAA die Studie „Gruppe B“, die dem Reglement dieser spektakulären Rallye-Klasse entspricht. Bei der Rallye Paris Dakar 1986 kommen alle drei gestarteten 959 ins Ziel und landen auf den Plätzen eins, zwei und sechs.

Das Serienmodell ist 1985 auf der IAA erstmals zu sehen. Zu seinen zahlreichen Innovationen zählen die geschwindigkeitsabhängige und einstellbare Stoßdämpfer- und Niveauregelung, der elektronisch gesteuerte, variable Allradantrieb mit Fahrprogrammwahl und ABS, das Reifendruckkontrollsystem sowie die aerodynamisch optimierte Karosserie (cw 0,31). Die Außenhaut ist in Hybrid-Bauweise aus Kevlar und glasfaserverstärktem Epoxidharz hergestellt, die Bugschürze aus Polyurethan-Integralschaum. Türen und Haube bestehen aus einer speziellen Aluminiumlegierung.

Als erster Serien-Pkw hat der 959 einen Biturbo-Boxermotor mit Registeraufladung: Zwei hintereinander geschaltete Turbolader verringern das Turboloch. Titanpleuel reduzieren die oszillierenden Massen an der Kurbelwelle. Der mächtige Motor in Kombination mit einer aerodynamisch optimierten Karosserie lässt den Supersportler auf sagenhafte 317 km/h Spitzengeschwindigkeit sprinten – Weltrekord unter den damaligen Seriensportwagen. Nur 292 Porsche 959 wurden von 1987 bis 1988 in Serie gebaut.

Porsche Carrera GT (2003)
Porsche Carrera GT (2003)

Carrera GT: rassiges Design gepaart mit vielen Innovationen

Nach dem aufsehenerregenden Auftritt der seriennahen Studie anlässlich des Pariser Automobilsalons drei Jahre zuvor feiert der Porsche Carrera GT am 3. März 2003 in Genf seine Weltpremiere. Gebaut wird der Hochleistungssportwagen in limitierter Stückzahl im Porsche Werk Leipzig. Sein V10-Saugmotor mit 450 kW (612 PS) Leistung hat Rennsport-Gene und wird vom Zuffenhausener Motorenwerk zugeliefert. Vom Herbst 2003 bis Anfang Mai 2006 entstehen in Leipzig in Handarbeit 1.270 Einheiten des Carrera GT, der intern als Typ 980 bezeichnet wird.

Mit seinem Triebwerk, dem rassigen Design und nicht zuletzt dem unvergleichlichen Fahrerlebnis ist der Porsche Carrera GT bis heute eine Ikone unter den Supersportwagen. Monocoque-Chassis und Aggregateträger sind erstmals bei einem Serien-Porsche komplett aus Kohlefaserkunststoff (CFK) hergestellt. Die beiden Dachhälften des Targa lassen sich vorn im Kofferraum verstauen. Eine weitere von vielen herausragenden Entwicklungen des Carrera GT ist die Porsche Ceramic Composite Brake (PCCB). Nicht nur die Bremsscheiben bestehen aus Keramik, das Modell besitzt zudem die weltweit erste Zweischeiben-Trockenkupplung aus Keramik. Weitere innovative Details sind die aus Kevlar geformten, sehr leichten Sitzschalen und die Doppelquerlenker-Pushrod-Achsen mit getrennter Führung und Federung.

Porsche 918 Spyder (2013)
Porsche 918 Spyder (2013)

918 Spyder: einzigartiges Allradkonzept mit Hybridantrieb

Als Serienversion feiert der 918 Spyder sein Debüt auf der IAA 2013. Wenige Tage vor dem Messeauftritt bricht ein Prototyp im September 2013 einen Rekord: Als erstes Fahrzeug mit weltweiter Straßenzulassung absolviert der Zweisitzer die 20,6 Kilometer lange Runde um die Nürburgring-Nordschleife in 6:57 Minuten.

Maximale Performance und minimaler Verbrauch sind das Ergebnis eines einzigartigen Plug-in-Hybrid-Konzepts. Der Fahrer kann zwischen fünf Fahrmodi wählen, die den alleinigen oder gemischten Antrieb durch den 4,6-Liter-Achtzylindermotor mit 447 kW (608 PS) und die beiden Elektromotoren mit zusammen 210 kW (286 PS) optimal steuern.

Erlebbar wird die 918-Fahrdynamik durch das besondere Allradkonzept mit dem kombinierten Antrieb aus Verbrennungs- und Elektromotor an der Hinterachse und dem zweiten Elektromotor an der Vorderachse. Das Konzept basiert auf Erkenntnissen, die Porsche zuvor mit dem 911 GT3 R Hybrid im Renneinsatz gesammelt hatte. Dieses Modell und den Cayenne S Hybrid, der erste Serien-Hybrid in der Unternehmensgeschichte, präsentiert Porsche in Genf 2010. Das Motto lautet seinerzeit „Intelligent Performance“ – und ist also ebenso zeitlos wie die Ikonen der Modellgeschichte.

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