Fahrzeugsicherheit und vor allem ein optimaler Schutz der Insassen haben für Porsche hohe Priorität. Aber auch der Partnerschutz – die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer – spielt eine wichtige Rolle. Die Ziele des Insassenschutzes leiten sich kontinuierlich aus den Gesetzen der Zielmärkte zur Fahrzeugsicherheit sowie dem Unfallgeschehen ab. Darüber hinaus ist die Einhaltung des Porsche-Sicherheitsstandards (bestehend aus der Erfüllung gesetzlicher Anforderungen und Porsche-spezifischer Anforderungen) Teil der bis 2030 geltenden Sicherheitsstrategie, die der Vorstand 2021 verabschiedet hat.

Die Verantwortung für die funktionalen Ziele liegt bei den Fachbereichen der Fahrzeugsicherheit. Das übergeordnete Reifegrad-Tracking, mit dem Porsche die Zielerreichung hinsichtlich der Anforderungen an Fahrzeugsicherheit überprüft, ist hingegen beim jeweiligen Projektkoordinator für die Fahrzeugsicherheit angesiedelt. Die finale Funktionsfreigabe erteilt der zuständige Fachgebietsleiter.

Der Anspruch an die Fahrzeugsicherheit reicht bei Porsche über die bloße Erfüllung gesetzlicher Vorgaben hinaus. So umfasst der interne Sicherheitsstandard nicht nur die Konformität mit allen weltweit geltenden Gesetzen zur Fahrzeugsicherheit, sondern auch weitere spezifische Ansprüche an Fahrzeugsicherheit. Ein Anforderungskatalog beschreibt, wie der Sicherheitsstandard im Rahmen der Sicherheitsstrategie umzusetzen und einzuhalten ist. Das gilt unabhängig von Modell und Markt. Während des technischen Entwicklungsprozesses erfolgt die Steuerung zur Auslegung des Fahrzeugs hinsichtlich der Erreichung der Ziele bezüglich Gesamtfahrzeug-, Struktur-, Insassen-, Kraftstoff- und Hochvolt-Sicherheit. Entwicklungswerkzeuge sind Komponenten- und Gesamtfahrzeug-Versuche und -Simulationen.

Alle Fahrzeuge mit Straßenzulassung werden durch die Anwendung strenger Qualitätsmanagementsysteme und Kontrollen auf ihre Sicherheit hin überprüft. Hierzu gehören sowohl Entwicklungs- und Produktionsprozesse als auch der After-Sales-Bereich.

Porsche beobachtet ständig die sich verändernde globale Gesetzgebung sowie die Tätigkeiten der Verbraucherschutzinstitute. Hinzu kommt eine kontinuierliche Wettbewerbsanalyse zum aktuellen Stand der Technik.

Im Jahr 2022 hat Porsche seine Unfallforschung weiter ausgebaut. Sie liefert einen entscheidenden Beitrag zu Performance und Feldverhalten der Produkte. Eine Zusammenarbeit mit ersten Porsche-Kundenzentren lief im Großraum Stuttgart an.

Fachgremien analysieren sämtliche Informationen und Erkenntnisse aus der Unfallforschung und den Aktivitäten der Verbraucherschutzinstitute. Die Verantwortlichen erstellen Prognosen für künftige Anforderungen des Gesetzgebers und des Verbraucherschutzes. Auf dieser Grundlage passt Porsche den Sicherheitsstandard kontinuierlich an. Jährlich erstellt Porsche sowohl eine aktuelle Veröffentlichung des generischen Porsche-Anforderungskatalogs zur Fahrzeugsicherheit als auch der generischen Gesetzesmatrix. Daraus leitet das Unternehmen die projektspezifischen Versionen ab.

Die Anforderungen und Vorgehensweisen im Bereich der Fahrzeugsicherheit diskutiert Porsche im Volkswagen-Konzern in mehreren funktionalen Arbeitskreisen und stimmt sie ab. Im dreimal jährlich tagenden „Arbeitskreis Sicherheit“ sind die Sicherheitsverantwortlichen der Marken vertreten.

Die Herausforderungen durch Strukturwandel in der Automobilindustrie, stetiges Wachstum und verschärfte technische regulatorische Rahmenbedingungen hat Porsche mit der Hauptabteilung „Technische Konformität“ im Blick. Die Einheit informiert und berät andere Fachbereiche zielgerichtet und konzentriert sich auf die Stärkung des Konformitätsbewusstseins, die Schaffung von Transparenz über weltweit bestehende und neue Anforderungen sowie die Förderung langfristiger Strukturen für Prozesssicherheit, -stabilität und -qualität.

Schon bei der Entwicklung von Fahrzeugen ist Sicherheit für Porsche ein entscheidendes Kriterium. Alle Verantwortlichen für die Sicherheit einzelner Fahrzeugkomponenten und -systeme arbeiten zentral zusammen. Beispielsweise führt das Fachgebiet „Frontschutz“ Themenfelder zusammen und verdichtet sie, darunter die Struktur und Aggregate-Auslegung hinsichtlich Energiemanagement und Verzögerungskennlinien, die Entwicklung von Rückhaltesystemen sowie die primären Sicherheitsbauteile inklusive Airbags und Gurte. Auch bündelt es alle notwendigen Entwicklungswerkzeuge wie Simulation, Komponenten-, System- und Gesamtfahrzeugversuch. In mehreren Iterationsschleifen wird das funktionale Verhalten mithilfe von Simulationen und Versuchen weiter abgestimmt und bis zur Serienreife kontinuierlich verbessert.