Fritz Enzinger, Leiter LMP1

Dreißig Jahre lang war der Steirer in BMW Diensten. Bei Tourenwagensiegen, in Le Mans 1999 und bei Formel-1-Erfolgen war er in verantwortlichen Positionen. Ende 2011 wechselte er zu Porsche und begann in Weissach, das LMP1-Projekt aufzubauen. Gebäude, Personal, Fahrzeug – alles von Grund auf zu gestalten, war eine unwiderstehliche Herausforderung. Zwei Ziele treiben ihn an: Erstens, nachhaltige Spitzensportstrukturen für den Konzern zu schaffen. Zweitens, so schnell wie möglich den 17. Gesamtsieg für Porsche in Le Mans zu holen. Islandpferde sind sein Hobby zur Entschleunigung, er teilt es mit seiner Frau und seiner Tochter.

Alexander Hitzinger, Technischer Direktor

Ende 2011 kehrte er dem Formel-1-Weltmeisterteam von Red Bull Racing den Rücken, um zu Porsche zu gehen. Die Chance, die große Rennsporthistorie der Marke fortschreiben zu können, faszinierte ihn. Der Bayer verantwortet als technischer Leiter des LMP1-Teams die Entwicklung des 919 Hybrid – ein Fahrzeug von hoher Komplexität mit Spielraum für echte Innovationen. Der Ingenieur blickt auf eine lange Erfahrung in verschiedenen hochklassigen Motorsport-Kategorien zurück – unter anderem war er „Head of F1 Development“ beim englischen Rennmotorenbauer Cosworth und zuletzt „Head of Advanced Technologies“ bei Red Bull Racing. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Andreas Seidl, Teamchef

Das unmittelbare Feedback ist es, was den Ingenieur am Rennsport fasziniert. Jede Neuerung erlebt einen Härtetest im Wettbewerb und der Prüfstand ist öffentlich. Der Bayer kann das aushalten. Das Ergebnis zählt. Der Teamgeist und die perfekte Inszenierung eines Rennwochenendes begeistern ihn, und zwar sowohl auf der technischen als auch auf der organisatorischen Seite. Seidl war bei BMW in der Formel 1 für die Test- und Renneinsätze zuständig und Rennleiter bei der DTM-Rückkehr des Unternehmens, das auf Anhieb den Titel holte. Mission erfüllt. Bei Porsche fand der zweifache Familienvater eine neue Herausforderung.

Timo Bernhard, Fahrer

Er weiß, wie es ist, das berühmteste Sportwagenrennen der Welt zu gewinnen. 2010 holte er mit Romain Dumas und Mike Rockenfeller den Le Mans-Gesamtsieg für Audi. Er will es wieder tun. „Mit Porsche wäre es ein Hammer. Die Begeisterung für die Marke kann man nicht beschreiben.“ Bernhard, der seine Porsche-Laufbahn 1999 als Junior begann, hat sieben Gesamtsiege bei 24-Stunden-Rennen errungen – fünf Mal Nürburgring, je ein Mal Le Mans und Daytona. Langstreckenrennen sind nicht seine einzige Leidenschaft: 2013 gewann er in seiner saarländischen Heimat mit einem 911 GT3 einen Lauf zur Deutschen Rallye-Meisterschaft.

Romain Dumas, Fahrer

Er atmet Porsche. Wenn der Wahlschweizer nicht gerade im Werkseinsatz Porsche fährt, dann in privater Mission. Etwa am Pikes Peak, in Macau oder in der französischen Rallye-Meisterschaft, wo er 2013 im 911 GT3 RS vier Läufe gewann. Sieben Gesamtsiege bei 24-Stunden-Rennen gehen auf sein Konto – der Le Mans-Erfolg im Audi an der Seite von Timo Bernhard/Mike Rockenfeller 2010, vier Mal Nürburgring-Nordschleife und zwei Mal Spa auf Porsche. Von seiner Geburtsstadt Alès in Frankreich ist das Mittelmeer nicht weit, Boote sind eine weitere lang gehegte Leidenschaft. Dumas’ jüngste Passion hingegen kam erst Ende 2013 zur Welt und heißt Gabin.

Brendon Hartley, Fahrer

Generation Computer-Kid, gefragter Simulator-Fahrer mit Formel-1-Erfahrung – und ein echter Racer. Als Teenager verließ er seine Heimat in Downunder, um seine Karriere in Europa voranzutreiben, die 2007 mit dem Meistertitel in der World Series by Renault richtig Schwung aufnahm. Als Formel-1-Testpilot fehlte der Wettbewerb, Hartley wandte sich den Sportwagenrennen zu. Die 24 Stunden von Le Mans sind für ihn das emotionalste Rennen der Welt: „Eine Achterbahn der Gefühle, nie habe ich so viele gestandene Männer mit Tränen in den Augen gesehen.“

Neel Jani, Fahrer

Schweizer mit indischen Wurzeln, routinierter Langstreckenpilot, als Kind schon für Porsche begeistert. Sonntägliche Ausfahrten auf dem Rücksitz von Papas Elfer waren prägend. Formel Renault, Champ Car World Series, Gewinn der A1GP-Serie, mehrere Jahre als Formel-1-Testfahrer – lange stand der Formelsport im Mittelpunkt. 2009 startete Jani, der mit seiner Frau Lauren im schweizerischen Port lebt, zum ersten Mal in Le Mans. 2011 gewann er die Le Mans Series mit Rebellion, 2012 schrammte er als Gesamtvierter, erneut im LMP1-Rebellion, am Podium in Le Mans vorbei. „Dort kann man nur in einem Top-Werksteam um den Gesamtsieg kämpfen.“

Marc Lieb, Fahrer

Als 20-Jähriger gewann der gebürtige Stuttgarter die Porsche-Junior-Fahrerauswahl. Seither feierte er mit Porsche Siege in aller Welt, darunter fünf Gesamtsiege bei 24 Stunden-Rennen: vier Mal Nürburgring, ein Mal Spa. In Le Mans siegte er mit Porsche bereits in der GT-Klasse – jetzt will er auch dort in der Topkategorie kämpfen. Der junge Familienvater (zwei Kinder) bringt sich nicht nur in die Entwicklung von Rennwagen ein, auch bei der Entstehung des 918 Spyder war der Fahrzeugtechnik-Ingenieur ein gefragter Mann. Im Herbst 2013 gelang ihm mit dem Supersportwagen der Streckenrekord auf der Nürburgring-Nordschleife.

Mark Webber, Fahrer

Der Formel-1-Star – 215 Grands Prix, 13 Polepositions, neun Siege – stellt sich der Herausforderung Sportwagenrennen. Geboren im australischen Queanbeyan, zog er 1996 nach England. Formel Ford, Formel 3, Sportwagen, Formel 3000, Formel 1. Mit Le Mans hat der begeisterte Outdoorsportler noch eine Rechnung offen: 1999 überschlug er sich im AMG Mercedes CLR gleich zwei Mal wegen eines Aerodynamik-Problems. Porsche bedeutet für ihn: „Super hoch entwickelte Sportwagen, die ohne Übertreibung auskommen – perfekt in jeder Stimmung und in jedem Szenario“. Er lebt mit Ann Neal (und mehreren Hunden) in Aylesbury (UK).

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