Zweieinhalb Tage lang war die Mannschaft mit dem innovativen Le-Mans-Prototypen (LMP1) auf dem ehemaligen Formel-1-Kurs im französischen Magny-Cours unterwegs. Dabei kamen die Stammpiloten Brendon Hartley (Neuseeland) und Marc Lieb (Ludwigsburg) zum Einsatz sowie die beiden Porsche GT-Werksfahrer Michael Christensen (Dänemark) und Frédéric Makowiecki (Frankreich). Insgesamt legte das Team mit dem 919-Testchassis 1903 Kilometer bei konstant guten Wetterbedingungen zurück.
GT-Fahrer dürfen 919 Hybrid testen
Die erste Bekanntschaft mit dem 919 Hybrid machten Michael Christensen und Frédéric Makowiecki bereits in der vergangenen Woche in Weissach. Dabei wurde ihnen eine individuelle Sitzschale angepasst und die LMP1-Ingenieure erklärten den GT-Fahrern jeden einzelnen Schalter im Cockpit. Außerdem hatten sie die Möglichkeit, im Simulator die ersten virtuellen Kilometer mit dem innovativen Sportprototypen zurück zu legen. In Magny-Cours wurden sie von Porsche-Werksfahrer Marc Lieb (Ludwigsburg) unterstützt, der ebenfalls drei Tage lang in Frankreich getestet hat und ihnen mit seiner Erfahrung viele wertvolle Ratschläge geben konnte. Wie sein Werksfahrerkollege Timo Bernhard (Bruchmühlbach-Miesau) wurde auch er einst als Porsche-Junior zum Profirennfahrer ausgebildet. Heute gehören beide zu den besten Sportwagenpiloten der Welt und sind Stammpiloten im 919 Hybrid in der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC und bei den 24 Stunden von Le Mans.
„Michael und Frédéric haben sich diese Chance mit ihren Leistungen in unserem GT-Werksprogramm verdient“, sagt Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen. „Mich freut vor allem, dass es mit Michael ein Werksfahrer geschafft hat, sich für einen solchen Test zu empfehlen, der aus unserem eigenen Juniorprogramm stammt. Das zeigt einmal mehr, dass unser durchgängiges und nachhaltiges Nachwuchsförderkonzept funktioniert."
Steigerung der Rennperformance im Fokus
Teamchef Andreas Seidl zog schließlich ein positives Fazit des Tests in Magny-Cours: „Im Fokus stand weiterhin die Steigerung der Rennperformance. Nach Einführung des neuen Aerodynamikpakets beim vorangegangenen Test auf dem EuroSpeedway in der Lausitz war es wichtig, es auf einer weiteren Strecke mit Marc und Brendon ausführlich zu testen." Außerdem standen Fahrzeug- und Systemabstimmungen auf dem Programm, und es wurden mit Blick auf die zu erwartende Hitze in Texas eine härtere Reifenmischung von Michelin getestet.
„Michael Christensen und Frédéric Makowiecki haben sich sehr schnell an den 919 Hybrid gewöhnt und konnten ihren Beitrag leisten, wir sind sehr zufrieden", so Seidl weiter. „Logistisch war dieser Test eine große Herausforderung, denn parallel zu dessen Vorbereitung und Durchführung mussten wir in Weissach die beiden Rennfahrzeuge für Austin fertigstellen und gleichzeitig die Überseefracht auf die Reise in die USA schicken. Seit Le Mans haben wir Fortschritte in nahezu allen Bereichen erzielt. Jetzt sind wir bereit für den zweiten Teil der Saison“, kündigt der Teamchef an.
Die Termine der verbleibenden fünf Sechsstundenrennen der WEC: 20. September Austin (Texas, USA), 12. Oktober Fuji (Japan), 2. November Shanghai (China), 15. November Sakhir (Bahrain), 30. November São Paulo (Brasilien).