Auf dem Fuji Speedway in den japanischen Alpen sicherten sich Timo Bernhard (DE), Brendon Hartley (NZ) und Mark Webber (AU) die Poleposition. Das Schwesterauto von Romain Dumas (FR), Neel Jani (CH) und Marc Lieb (DE) nimmt das Sechsstundenrennen am Sonntag von der zweiten Position aus in Angriff. Jedes Fahrertrio hat damit nun drei Polepositions auf dem Konto. In der WEC zählt der Durchschnitt der schnellsten Runden von zwei Fahrern für die Startaufstellung. In Fuji übernahmen Bernhard/Webber (1.22,763 Minuten) und Dumas/Lieb (1.23,071 Minuten) die Aufgabe der Qualifikation.
Heiße Phase der WM
Mit dem Rennen auf dem anspruchsvollen 4,549 Kilometer langen Kurs am Fuße des Mount Fuji beginnt die heiße Phase der WM. Porsche hat beide Titel im Visier: In der Herstellerwertung liegt der Stuttgarter Sportwagenhersteller mit 220 Punkten an der Spitze, gefolgt von Audi (184) und Toyota (101). In der Fahrerwertung hat ein Audi-Trio die Nase vorn. Bernhard/Hartley/Webber rangieren mit 103 Punkten zehn Zähler dahinter, Dumas/Jani/Lieb sind mit 77,5 Punkten derzeit Dritte. Für zusätzliche Spannung im Rennen könnte ein angekündigter Wetterumschwung sorgen.
Mit der viertschnellsten Zeit im Qualifying zum Sechsstundenrennen in Fuji am Sonntag sicherten sich Richard Lietz (Österreich) und Michael Christensen (Dänemark) einen Platz in der zweiten GT-Startreihe. In ihrem Porsche 911 RSR, der auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911 basiert, kamen sie auf die viertschnellste Zeit in der Klasse GTE-Pro. Richard Lietz ist der aktuelle Spitzenreiter im World Endurance Cup für GT-Piloten, der Fahrerwertung der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC. Im zweiten vom Porsche Team Manthey auf dem Fuji International Speedway eingesetzten 911 RSR belegten die Franzosen Frédéric Makowiecki und Patrick Pilet direkt hinter ihren Teamkollegen den fünften Platz.
Der sechste von acht WM-Läufen beginnt am Sonntag um 11:00 Uhr Ortszeit (04:00 Uhr MESZ). Der TV-Sender Eurosport überträgt das gesamte Rennen und die Siegerehrung live. Ein Live-Signal inklusive Zeitnahme und zusätzlichen Informationen kann auch über die FIA WEC-App empfangen werden. Die kostenfreie Porsche Motorsport-App steuert Onboard-Aufnahmen aus den 919 Hybrid, Timing und die GPS-Positionierung der beiden innovativen Le-Mans-Prototypen bei.
Stimmen zum Qualifying
Fritz Enzinger, Leiter LMP1: „Die sechste Poleposition im sechsten Rennen und zum sechsten Mal Platz zwei dazu – mehr ist in dieser Disziplin nicht zu erreichen. Morgen wollen wir mit beiden Crews auf das Podium. Unser Ziel ist, die Führung in der Hersteller-WM weiter auszubauen und den Rückstand in der Fahrerwertung zu verkürzen. Im Rennen sind Unwägbarkeiten durch das Wetter zu erwarten, und Audi ist uns wieder deutlich näher gekommen. Damit ist Spannung garantiert.“
Andreas Seidl, Teamchef: „Es ist toll, dass wir unsere Erfolgsserie im Qualifying fortsetzen konnten. Besonders, weil Audi hier sehr schnell war, das hatte sich bereits in den Trainings abgezeichnet. Aber wir konnten unsere Autos kontinuierlich verbessern, und alle Fahrer zeigten super Leistungen. Wir rechnen morgen mit einem engen Rennen. Das wird eine echte Herausforderung für uns, zum einen wegen der starken Konkurrenz, aber auch wegen des Wetters. Zumindest zu Rennbeginn soll es regnen.“
Alexander Hitzinger, Technischer Direktor LMP1: „Wie erwartet ist Audi näher an uns herangerückt. Die Autos liegen auch deswegen enger zusammen, weil auf dieser Strecke aerodynamischer Abtrieb weniger zählt – damit kommt dem Reifenmanagement eine größere Bedeutung zu.“
Fahrer Porsche 919 Hybrid (Nummer 17)
Timo Bernhard (34, Bruchmühlbach-Miesau): „Wir freuen uns riesig über die Poleposition. Mark war super unterwegs, und meine Runde lief auch gut. Allerdings habe ich im ersten Sektor etwas Zeit verloren – nicht viel, aber es geht halt auch sehr eng zu. Das Schwesterauto und die Audi waren sehr stark.“
Mark Webber (39, Australien): „Startplatz eins und zwei sind ein weiteres fantastisches Teamergebnis. In letzter Zeit waren wir im Qualifying überlegen, aber hier bekamen wir mächtig Druck vom Audi mit der Nummer sieben. Das Qualifying war heute ein hartes Stück Arbeit und Timos Runde sehr gut. Toll, dass Marc das Schwesterauto in letzter Minute noch in die erste Startreihe gestellt hat.“
Fahrer Porsche 919 Hybrid (Nummer 18)
Romain Dumas (37, Frankreich): „Mehr als P2 konnten wir heute nicht erreichen. Meine Runde lief gut, ich kann mich nicht beklagen. Vielleicht habe ich beim Anbremsen von Kurve eins etwas Zeit verloren, da waren die Bremsen kälter als gedacht.“
Marc Lieb (35, Ludwigsburg): „Wir wollten Reifen fürs Rennen sparen, darum bin ich zunächst mit den Pneus von Roman auf die Strecke gegangen – doch das wurde zu eng. Mir blieb noch eine Runde mit einem neuen Satz, die musste dann passen. Ich geriet aber leider etwas in den Verkehr, sonst wäre es sicher noch schneller gegangen.“