Die beiden Porsche 919 Hybrid trotzten den texanischen Temperaturen beim ersten Trainingstag im texanischen Austin. Bei Lufttemperaturen bis zu 35 Grad Celsius legten die beiden Le-Mans-Prototypen insgesamt 158 Runden auf dem 5,513 Kilometer langen Circuit of The Americas (COTA) zurück.
Im ersten der beiden 90-minütigen Trainings belegten die WM-Führenden, Romain Dumas (FR), Neel Jani (CH) und Marc Lieb (DE), Platz zwei (1.48,500 Minuten). Die amtierenden Weltmeister, Timo Bernhard (DE), Brendon Hartley (NZ) und Mark Webber (AU), kamen auf Position vier (1.49,248 Minuten). Das zweite Training fand bei Dunkelheit statt. Bernhard/Hartley/Webber wurden Dritte (1.47,959 Minuten), das Schwesterauto mit Dumas/Jani/Lieb (1.48,130 Minuten) belegte Platz vier.
Titelverteidiger Porsche führt in der Hersteller-Weltmeisterschaft
Das anspruchsvolle Kurvenband gilt als der gelungenste der modernen Formel-1-Kurse. Es werden auch für das Rennen relativ hohe Außentemperaturen um 30 Grad Celsius erwartet. Heftige Regenfälle sind jederzeit möglich. Die Startzeit sorgt für weitere Herausforderungen: Das Sechsstundenrennen beginnt erst um 17:00 Uhr – um 19:32 Uhr geht bereits die Sonne unter.
Titelverteidiger Porsche kommt als Führender in der Hersteller-Weltmeisterschaft nach Texas. In der laufenden Saison, dem dritten Einsatzjahr des innovativen Porsche 919 Hybrid, erzielte das Team bislang vier Siege: Silverstone, Le Mans, Nürburgring und Mexiko-Stadt. Porsche hat in fünf Rennen 201 WM-Punkte gesammelt, Audi 158 und Toyota 112. In der Fahrerweltmeisterschaft haben die diesjährigen Le-Mans-Sieger Romain Dumas (FR), Neel Jani (CH) und Marc Lieb (DE) ihren Vorsprung auf 41 Zähler gegenüber dem bestplatzierten Toyota-Trio ausgebaut. Mit 74,5 Punkten folgt die erste Audi-Crew auf Position drei. Das zweite Porsche-Werksfahrer-Trio – Timo Bernhard (DE), Brendon Hartley (NZ) und Mark Webber (AU) – hat sich mit zwei Siegen in Folge auf den fünften Tabellenplatz verbessert. Die amtierenden Weltmeister haben derzeit 53,5 Punkte auf dem Konto.
Zahlen und Fakten
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2015 eroberten Jani/Lieb die Poleposition mit einer Durchschnittszeit von 1.46,211 Minuten. Die absolute Bestzeit legte Jani in 1.46,018 Minuten vor. Für Hartley/Webber blieb die Uhr bei 1.46,375 Minuten stehen, sie starteten von Platz zwei. (Im Qualifying der WEC zählt die Durchschnittszeit der jeweils schnellsten Runden von zwei Fahrern für die Startposition.)
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Bernhard/Hartley/Webber gewannen das Vorjahresrennen. Dumas/Jani/Lieb kamen nach langer Führung auf dem fünften Platz ihrer Klasse ins Ziel.
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Eine Runde auf dem 2012 eröffneten Formel-1-Kurs misst 5,513 Kilometer und führt durch 20 Kurven. Die Fahrtrichtung ist entgegen dem Uhrzeigersinn.
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Bei normalem Rennbetrieb (ohne Safety-Car-Phase) muss der Porsche 919 Hybrid spätestens alle 31 Runden tanken.
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Betankung und Reifenwechsel dürfen nur nacheinander durchgeführt werden. Beim Radwechsel dürfen nur vier Mechaniker gleichzeitig arbeiten, und es darf nur ein Schlagschrauber eingesetzt werden. Der Boxenstopp dauert also viel länger als beispielsweise in der Formel 1.
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Ein Fahrerwechsel wird normalerweise nur vorgenommen, wenn auch neue Reifen gebraucht werden.
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Ein Satz Michelin-Trockenreifen sollte idealerweise zwei Tankfüllungen halten.
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Das Effizienzreglement der WEC begrenzt die Energiemenge, die der 919 pro Runde einsetzen darf. In Austin sind es 5,01 Megajoule elektrische Energie aus den Rückgewinnungssystemen und 1,411 Kilogramm bzw. 1,930 Liter Benzin.
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Die Reifenauswahl umfasst drei unterschiedlich harte Mischungen Slicks für trockene Strecke, einen ebenfalls profillosen Hybrid-Reifen mit weicherer Lauffläche für gemischte Bedingungen sowie Regenreifen. Es stehen 6,5 Sätze Trockenreifen pro Fahrzeug für Qualifying und Rennen zur Verfügung.
Stimmen vom ersten Trainingstag
Teamchef Andreas Seidl: „Das war ein solider Auftakt für uns. Beide 919 liefen trotz der heißen Bedingungen problemlos, sodass wir unser Programm planmäßig absolvieren konnten. Im Fokus standen neben verschiedenen Kühlungsoptionen vor allem Reifentests. Alle Fahrer haben ihre fünf Pflichtrunden in der Dunkelheit absolviert. Die Konkurrenz sieht hier sehr stark aus. Wir analysieren jetzt gründlich unsere Daten und wollen morgen noch einen Schritt nach vorn machen.“
Fahrer Porsche 919 Hybrid Startnummer 1
Timo Bernhard (35, Bruchmühlbach-Miesau): „Vor allem in der ersten Session war es wirklich sehr heiß, das dürfte beim Start um 17:00 Uhr am Samstag ähnlich sein. Bei der Rennabstimmung muss uns ein Spagat gelingen, denn der größere Teil des Rennens findet nach Sonnenuntergang bei kühleren Temperaturen statt.“
Brendon Hartley (26, Neuseeland): „Ich finde es super, wieder auf dem COTA zu fahren und in Austin zu sein. Unser Auto hat von Anfang an sehr gut funktioniert. Wir haben den ersten Trainingstag genutzt, um eine langes Testprogramm durchzuarbeiten.“
Mark Webber (40, Australien): „Nach unserem Erlebnis in der Höhenluft von Mexiko ist es schön, das Auto wieder unter normalen Bedingungen mit deutlich mehr Grip zu fahren. Die Fahrtrichtung entgegen dem Uhrzeigersinn erfordert ein bisschen Gewöhnung, weil wir im 919 Hybrid auf der linken Seite sitzen und es deshalb schwierig ist, die Scheitelpunkte in den Kurven elf und 15 zu sehen. Aber das hat man schnell drauf.“
Fahrer Porsche 919 Hybrid Startnummer 2
Romain Dumas (38, Frankreich): „COTA ist eine schöne und interessante Strecke mit viel Grip. Hier hat man alles – schnelle Kurven, langsame Kurven, überhöhte und abfallende. Ich denke, in den schnellen Passagen zwischen den Kurven zwei und neun wird der 919 richtig gut sein.“
Neel Jani (32, Schweiz): „Die Basis unseres Autos ist auf jeden Fall gut, jetzt geht es darum, was wir hier im Detail daraus machen. Wenn es so heiß bleibt, wird das Rennen eine Schlacht für Mensch und Material.“
Marc Lieb (36, Ludwigsburg): „Am ersten Tag ist das Auto natürlich noch nicht perfekt auf die Strecke abgestimmt, aber das bekommen wir auf jeden Fall hin. So schnelle Kurven wie in Sektor eins machen mir am meisten Spaß. Das ist flüssig und schnell im sechsten Gang bei weit über 200 km/h – solche Passagen würde ich mir häufiger wünschen.“
Porsche 919 Hybrid
Der in Weissach entwickelte Porsche 919 Hybrid startet in der Top-Kategorie des 31 Fahrzeuge starken Feldes – der Klasse 1 für Le-Mans-Prototypen (LMP1). Der mittlerweile zweimalige Le-Mans-Sieger bringt es auf eine Systemleistung von gut 900 PS (662 kW). Sein Verbrennungsmotor ist ein wegweisendes Downsizing-Triebwerk: Als kompakter Zweiliter-Vierzylinder treibt der aufgeladene Benziner die Hinterachse mit knapp 500 PS (368 kW) an. Zwei unterschiedliche Energierückge-winnungssysteme – Bremsenergie von der Vorderachse und Abgasenergie – speisen über eine Lithium-Ionen-Batterie einen Elektromotor, der auf Abruf die Vorderachse mit zusätzlich über 400 PS (294 kW) antreibt
WEC: Eurosport-Live-Berichterstattung
Das Sechsstundenrennen auf dem Circuit of The Americas (CoTA) in Austin, Texas (USA) ist der sechste von neun Läufen zur FIA WEC 2016 und startet am 17. September um 17:00 Ortszeit (24:00 Uhr in Deutschland).
Eine kostenlose und englisch kommentierte Live-Übertragung des gesamten Rennens bietet der Sender Eurosport auf seiner Website.
Der frei empfangbare TV-Sender Eurosport 1 überträgt das Rennen ebenfalls live in der Nacht und sendet am Dienstag, 20. September, um 22:00 Uhr eine Zusammenfassung.
Die offizielle FIA WEC App ist in der Basis kostenlos und bietet gegen Gebühr ebenfalls einen Live-Stream des kompletten Rennens. Live-Features wie Onboard-Kameras, Zeitnahme und GPS-Verfolgung sind außerdem in der kostenlosen Porsche Motorsport App sowie auf porsche.com/fiawec integriert.
Alle Punktestände: http://www.fiawec.com/courses/classification.html
Alle Ergebnisse: http://fiawec.alkamelsystems.com