Le-Mans-Sieger Porsche führt derzeit die Markenwertung an. In der Eifel gab das neue Aerodynamikpaket für hohen Abtrieb seine Premiere. Mit zu 80 Prozent neuen Karosserieteilen unterscheidet sich der Klasse-1-Le-MansPrototyp (LMP1) deutlich von der „Low-Downforce“-Konfiguration, mit der er die langen Geraden von Le Mans bezwang.
Leistungsdichte verspricht Hochspannung
Das erste der beiden 90-Minuten-Trainings am Freitag fand bei wechselnden Bedingungen statt, zum zweiten Training war der 5,137 Kilometer lange Kurs trocken. Der Porsche 919 Hybrid mit den Fahrern Timo Bernhard (DE), Brendon Hartley (NZ) und Mark Webber (AUS) belegte mit einer Runde in 1.37,921 Minuten im schnelleren zweiten Training Platz zwei. Auf Rang drei kam das Schwesterauto mit Romain Dumas (FR), Neel Jani (CH) und Marc Lieb (DE) mit einer Rundenzeit von 1.37,932 Minuten. Der tagesschnellste Audi hatte einen Vorsprung von sechs Hundertstelsekunden – diese Leistungsdichte verspricht Hochspannung.
Stimmen nach dem freien Training
Alexander Hitzinger, Technischer Direktor: „Wir hatten einen positiven ersten Tag. Unser Ziel für heute war, den Effekt unseres neuen Aerodynamik-Pakets auf dieser Strecke zu eruieren, weil wir hier noch nicht mit diesem Abtriebsniveau gefahren sind. Es ging um Abstimmungsarbeit und Reifentests, um den Verschleiß über die Distanz zu ermitteln. Wir haben wertvolle Erfahrungen gesammelt und unsere Simulationen abgleichen können.“
Fahrer Porsche 919 Hybrid (Nummer 17)
Timo Bernhard (34, Bruchmühlbach-Miesau): „Im ersten Training war ich auf abtrocknender Strecke unterwegs. Wenn es nur eine Linie gibt, ist der Umgang mit dem Verkehr durch die langsameren GT-Fahrzeuge natürlich immer etwas schwierig. Es will ja keiner ins Nasse ausweichen. Im zweiten Training hat Brendon die längste Distanz absolviert, dann kam Mark. So bin ich zum Schluss nur noch wenige Runden gefahren. Mit einigen Drehern vor mir und Autos im Kies war viel los. Aber insgesamt läuft es gut, da geht was.“
Brendon Hartley (25, Neuseeland): „Nachdem ich im ersten Training nur wenige Runden gefahren war, habe ich im zweiten Training einen kompletten Stint absolviert, also praktisch ein Mal den Tank leer gefahren. Wir wollten die Lebensdauer der Reifen erkunden, und das sieht gut aus. Überhaupt ist der Beginn des Wochenendes vielversprechend.“
Mark Webber (39, Australien): „Nach dem eher kühlen und feuchten Empfang hier am Nürburgring war das zweite Training heute trocken und perfekt, um die Reifen über die Distanz auszuprobieren. Unsere beiden Autos laufen sehr gut. Es war ein sehr guter erster Trainingstag, aber das Rennen hier wird eine andere Geschichte.“
Fahrer Porsche 919 Hybrid (Nummer 18)
Romain Dumas (37, Frankreich): „Wir haben zum zweiten Training schon gute Fortschritte bei der Abstimmung erreicht. Das Auto fühlt sich gut an und wir werden es noch weiter verbessern.“
Neel Jani (31, Schweiz): „Weil ich beim Test Ende Juli hier nicht dabei war, bin ich heute meine ersten Runden mit dem 919 auf dem Nürburgring gefahren. Das neue Aerodynamikpaket hatte mich schon beim Barcelona-Test überzeugt. Im ersten Training waren die Streckenbedingungen schwierig, aber im zweiten bin ich auf trockener Strecke viele Runden am Stück gefahren, und es lief gut. Wir haben noch ein paar Kleinigkeiten an der Abstimmung zu verbessern, aber die Richtung ist klar.“
Marc Lieb (35, Ludwigsburg): „Das Gefühl für das Auto mit dem neuen Aerodynamikpaket ist sehr, sehr positiv. Aber es gibt natürlich noch Abstimmungsarbeit, um es optimal auszubalancieren, und deshalb war es gut, dass das zweite Training komplett trocken war.“
Info
Das LMP1-Qualifying findet am Samstag von 14:30-14:50 Uhr statt, das Rennen am Sonntag startet um 13:00 Uhr.