Mit dem 470 PS starken 911 RSR, der auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911 basiert, setzten sie sich in einem mitreißenden Finale gegen die starke Konkurrenz durch. Es war der erste Erfolg eines mit Werksfahrern besetzten Elfers in Long Beach seit 2010. Porsche hat damit in der Herstellerwertung der bedeutendsten Sportwagenrennserie Nordamerikas weiter aufgeholt und als Zweiter seinen Rückstand auf den Tabellenführer auf nur noch vier Punkte verringert. In der Postkartenkulisse der kalifornischen Hafenstadt mit Sonne, Meer und Palmen erlebten über 100.000 Zuschauer das mit 100 Minuten kürzeste Rennen der Saison.
Bis ins Ziel ein faszinierendes Rennen
Trotzdem fehlte es, mit der Traumfabrik Hollywood ganz in der Nähe, nicht an Spannung und Dramatik. Vor allem in der mit insgesamt fünf Automobilherstellern am stärksten besetzten Klasse GTLM lieferten sich die Piloten vom Start bis ins Ziel ein faszinierendes Rennen. In der 13. Runde lag erstmals einer der von Porsche North America eingesetzten 911 RSR an der Spitze. Le-Mans-Gesamtsieger Earl Bamber (Neuseeland) führte vor seinem Teamkollegen Patrick Pilet. Beim Boxenstopp nach einer Stunde übergaben sie die Autos an Nick Tandy und Frédéric Makowiecki (Frankreich) – und die handelten sich prompt eine Stop-and-Go-Strafe für zu schnelles Fahren in der Boxengasse ein.
Als sie ihren Rückstand mit konstant schnellen Rundenzeiten und mit Hilfe einer Safety-Car-Phase aufgeholt hatten, suchten sie in der Schlussphase des Rennens auf dem engen, von Mauern und Zäunen gesäumten Kurs ihre Chance. Dabei verpasste Frédéric Makowiecki kurz vor dem Ziel einen Bremspunkt. Er fuhr auf die vor ihm liegende Corvette auf und musste danach mit seinem beschädigten 911 RSR an die Box. Am Ende wurden er und Earl Bamber als Siebte gewertet. Der lachende Dritte aber war Nick Tandy: Der Brite ging in Führung und holte seinen ersten Saisonsieg.
Stimmen zum Rennen
Marco Ujhasi, Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport: „In diesem Rennen war alles drin, was unseren Sport so faszinierend macht. Wir haben es leider selbst unnötig spannend gemacht, als wir mit beiden 911 RSR das Speedlimit in der Boxengasse überschritten haben. Der Grund dafür war, dass entgegen des Briefings der Messpunkt am Boxenausgang verstellt und weiter nach hinten verlegt worden war. Dadurch war er nicht mehr deckungsgleich mit dem vereinbarten Punkt. Obwohl wir zurückgefallen sind, haben wir nicht aufgegeben. Der 911 RSR hat hervorragend funktioniert, und uns war klar, dass wir diesen Rückstand aufholen und aus eigener Kraft gewinnen können. Unsere Fahrer haben das hervorragend umgesetzt. Für Porsche ist der erste Sieg in Long Beach seit sechs Jahren ein hervorragendes Ergebnis. Wir haben diesen Erfolg verdient. Ein Dankeschön an die ganze Mannschaft für ihren Einsatz und an Michelin für die hervorragenden Reifen.“
Nick Tandy (911 RSR #911): „Das war ein fantastisches Rennen. Wir haben trotz kleinerer Rückschläge nie aufgegeben, haben an uns geglaubt und gekämpft bis zum Schluss. Der Sieg war verdient. Wir hatten in dieser Saison schon so viel Pech, jetzt waren wir einfach mal an der Reihe.“
Patrick Pilet (911 RSR #911): „Ein unglaubliches Rennen. Ich hatte einen guten Start, doch bei unserem Boxenstopp hatte Nick Probleme mit dem Anschnallen und wir verloren wertvolle Sekunden. Dann wurden wir auch noch bestraft und fielen weiter zurück. Das Rennen war ein einziges Auf und Ab mit einer unglaublich intensiven Schlussphase. Es tut mir leid für unsere Teamkollegen auf der 912, sie fuhren ein großartiges Rennen. Doch diesmal war das Glück auf unserer Seite.“
Frédéric Makowiecki (911 RSR #912): „Wir hatten heute alle Chancen, nach zwei dritten Plätzen endlich zu gewinnen. Leider haben wir sie nicht genutzt. Der erste Knackpunkt war die Strafe, weil wir in der Boxengasse zu schnell waren. Die Kollision in der vorletzten Runde geht auf meine Kappe. Ich war vor dieser Kurve etwas zu optimistisch.“
Earl Bamber (911 RSR #912): „Beide 911 RSR waren sehr schnell an diesem Wochenende, und spätestens nach dem Qualifying war klar, dass wir auf diesem anspruchsvollen Kurs um den Sieg kämpfen können. Es ist toll, dass ein Porsche gewonnen hat. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass am Ende unser Auto vorne liegt.“
Rennergebnis
Klasse GTLM
1. Pilet/Tandy (F/GB), Porsche 911 RSR, 73 Runden
2. Gavin/Milner (GB/USA) Chevrolet Corvette, 73
3. Fisichella/Vilander (I/SF), Ferrari 488 GT, 72
4. Briscoe/Westbrook (AUS/GB), Ford GT, 72
5. Auberlen/Werner (USA/D), BMW M6, 72
6. Serra/Balzan (BRA/I), Ferrari 488, 72
7. Bamber/Makowiecki (NZ/F), Porsche 911 RSR, 70
8. Hand/Müller (USA/D), Ford GT, 70
Punktestand
Klasse GTLM
Fahrer
1. Millner, Gavin, Corvette, 105 Punkte
2. Bamber, Makowiecki, Porsche; Auberlen, Werner, BMW, 87
3. Fisichella, Vilander, Ferrari, 86
4. Pilet, Tandy, Porsche, 82
5. Serra, Ferrari, 80
6. Magnussen, Garcia, Chevrolet; Westbrook, Briscoe, Ford, 79
9. Estre, Pilet, Tandy, Porsche, 46
Hersteller
1. Chevrolet, 102 Punkte
2. Porsche, 98
3. BMW, Ferrari, 88
4. Ford, 80
Teams
1. #4 Corvette Racing, 105 Punkte
2. #912 Porsche North America, #25 BMW Team RLL, 87
3. #62 Risi Competizione, 86
4. #911 Porsche North America, 82
5. #68 Scuderia Corsa, 80
6. #3 Corvette Racing, #67 Ford Chip Ganassi Racing, 79
Das ist die IMSA SportsCar Championship
Die IMSA SportsCar Championship ist eine Sportwagenrennserie, die seit 2014 in den USA und Kanada ausgetragen wird. Sie ist aus dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series entstanden. Sportprototypen und Sportwagen starten dabei in vier verschiedenen Klassen: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona), P (Prototype) und PC (Prototype Challenge). Der Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der neue Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD.
Der vierte Lauf der IMSA SportsCar Championship wird am 1. Mai in Laguna Seca/Kalifornien ausgetragen.
Weitere Informationen finden Sie unter Downloads.
Verbrauchsdaten
Porsche Modellreihe 911: Kraftstoffverbrauch/Emissionen* kombiniert: 9,3-7,4 l/100 km; CO₂-Emissionen 216-169 g/km