Hinter Olsens Porsche 911 GT3 Cup belegte Nick Yelloly (Team Deutsche Post by Project 1) aus Großbritannien Rang zwei. Der Österreicher Christopher Zöchling (MRS GT-Racing) erreichte auf dem Nürburgring als Dritter das Ziel. „Es war wichtig, vor Nick Yelloly ins Ziel zu kommen. Dadurch konnte ich meinen Vorsprung in der Meisterschaft ausbauen. Das Duell zwischen uns beiden war intensiv, aber wir sind sehr fair miteinander umgegangen“, sagte Olsen (Konrad Motorsport).

Als Schnellster im Qualifying sicherte sich Zöchling die Pole-Position. Doch Yelloly setzte sich durch einen Raketenstart noch auf der Start-Ziel-Geraden vor den 29-Jährigen. Olsen begann das Rennen von Position vier und konnte sich im ersten Umlauf ebenfalls verbessern. Der 21-Jährige überholte den von Platz drei gestarteten Christian Engelhart (D/MRS GT-Racing) sowie Zöchling. Im weiteren Verlauf des Rennens boten Yelloly, Olsen und Zöchling den Zuschauern einen spannenden Kampf um die Führung. In der sechsten Runde konnte Olsen an Yelloly vorbeiziehen, doch während dieses Manövers überholte Zöchling seine beiden Kontrahenten und übernahm die Führung. Nur eine Runde später verbremste sich der MRS-Pilot. Olsen und Yelloly ließen Zöchling hinter sich und verteidigten ihre Positionen bis zum Rennende nach 23 Runden. „Das sind wichtige Punkte für die Meisterschaft. Natürlich wollte ich gewinnen, aber Dennis Olsen ist ein fehlerfreies Rennen gefahren“, sagte Yelloly.

Zöchling beendet den Lauf als Dritter

Hinter dem Fahrer aus dem norwegischen Våler und dem 26-jährigen Yelloly beendete Zöchling den Lauf als Dritter. „Das war wie eine Achterbahnfahrt. Leider habe ich meine Vorderreifen nicht auf der richtigen Temperatur halten können. Dadurch konnte ich am Ende nicht mehr mithalten. Trotzdem freue ich mich über Platz drei“, sagte Zöchling. Den vierten Rang auf dem 3,629 Kilometer langen Kurs in der Eifel sicherte sich der Deutsche Michael Ammermüller (raceunion Huber Racing). Als bester Rookie überquerte Larry Ten Voorde (Team Deutsche Post by Project 1) aus den Niederlanden die Ziellinie auf Position fünf.

Die größte Aufholjagd im Feld von 25 Fahrern gelang Porsche-Junior Thomas Preining (Konrad Motorsport). Der Österreicher startete das Rennen als Achtzehnter und erreichte nach vielen Überholmanövern den sechsten Platz. „Mit meinen Rundenzeiten bin ich sehr zufrieden. Eine andere Startposition hätte vielleicht noch mehr möglich gemacht“, sagte Preining. Wolfgang Triller (D/Huber Racing by TriSpa) beendete das Rennen als bester Fahrer in der Amateur-Wertung. Sein Teamkollege aus den Niederlanden Wolf Nathan wurde Zweiter des B-Klassements. Jörn Schmidt-Staade (D/Cito Pretiosa) sah als Dritter die Zielflagge.

Richy Müller steuerte einen 911er

Prominenter Gaststarter beim Rennen auf dem Nürburgring war der deutsche Schauspieler Richy Müller. Der Tatort-Kommissar steuerte einen 911er für das Team Deutsche Post by Project 1. Der begeisterte Porsche-Fahrer beendete den Lauf auf der achten Position in der Amateur-Wertung. „Das Rennwochenende hat mir großen Spaß bereitet. Mein Team hat mich hoher Professionalität unterstützt, dafür bin ich sehr dankbar“, sagte Müller.

Richy Müller, Porsche Carrera Cup Deutschland, 2017, Porsche AG
Schauspieler Richy Müller war Gaststarter beim Rennen auf dem Nürburgring

Durch seinen Sieg im zehnten Lauf konnte Olsen seine Führung in der Gesamtwertung ausbauen. Der 21-Jährige führt mit sechs Siegen und 206 Punkten. Hinter Olsen liegt Yelloly mit 175 Zählern. Zöchling konnte als Dritter 134 Punkte sammeln. Die Rookie-Wertung wird von Ten Voorde angeführt, der auf 201 Zähler kommt. Triller ist mit 126 Punkten bester Fahrer der Amateur-Wertung. Team Deusche Post by Project 1 liegt in der Teamwertung mit 292 Zählern an der Spitze.

Auf dem Nürburgring waren am Sonntag auch das deutsche Model Daniel Fuchs sowie der YouTuber Simon Teichmann vor Ort. Sie erhielten einen Blick hinter die Kulissen der nationalen Rennserie und verfolgten das Rennen live aus der Boxengasse. Die nächsten beiden Läufe des Porsche Carrera Cup Deutschland finden im Rahmen des ADAC GT Masters statt. Der nationale Markenpokal fährt im Rahmen des vom 15. bis 17. September auf dem Sachsenring.

Nick Yelloly, Porsche Carrera Cup Deutschland, Nürburgring, 2017, Porsche AG
Nick Yelloly feiert den Sieg in Rennen 9

Unglücklich verlief das Rennen für Porsche-Junior Thomas Preining (Konrad Motorsport). Der 19-Jährige aus dem österreichischen Linz startete von der fünfzehnten Position und konnte das Rennen nach einer Berührung mit einem anderen Fahrzeug in der siebten Runde nicht fortsetzen. „Das ist sehr ärgerlich, natürlich hatte ich mir viel mehr vorgenommen. Wir werden die Szene nochmal in Ruhe analysieren und dann blicke ich auf das Rennen am Sonntag“, sagte Preining. Bester Fahrer in der Amateur-Wertung wurde Wolfgang Triller (D/Huber Racing by TriSpa) vor seinen Landsleuten Stefan Rehkopf (Cito Pretiosa) und Jörn Schmidt-Staade (Cito Pretiosa).

Zum Starterfeld von 25 Fahrern zählte auch der deutsche Schauspieler Richy Müller. Als prominenter Gaststarter fuhr der Tatort-Kommissar auf dem Nürburgring im Cup-Fahrzeug für das Team Deutsche Post by Project 1 und beendete das Rennen auf dem achten Rang in der Amateur-Wertung. „Das war mein erstes Regenrennen und somit eine völlig neue Erfahrung für mich. Mein Start war nicht so gut, aber danach bin ich immer besser zurechtgekommen. Das Fahren im neuen Porsche 911 GT3 Cup hat richtig Spaß gemacht“, sagte Müller. Der begeisterte Porsche-Fahrer wird auch beim zehnten Lauf des Porsche Carrera Cup Deutschland am Sonntag an den Start gehen.

Olsen führt Gesamtwertung an

Nach neun Rennen führt Dennis Olsen mit fünf Siegen und 181 Punkten die Gesamtwertung an. Hinter ihm folgt Yelloly mit 155 Zählern auf dem zweiten Platz. Als Dritter konnte Zöchling nach neun Läufen 119 Punkte sammeln. Die Teamwertung wird von Team Deutsche Post by Project 1 mit 260 Punkten angeführt. Während Ten Voorde mit 167 Zählern in der Rookie-Wertung vorne liegt, belegt Triller mit 111 Punkten den ersten Rang in der Amateur-Wertung.

Am Samstag besuchten die YouTuber Luca (ConCrafter) und Tobias Wolf (TheDailyWolfs) sowie Blogger Florian Junk (Funkjunge.com) den Porsche Carrera Cup Deutschland. Die beliebten Social-Media-Produzenten erhielten einen Einblick in den Ablauf eines Renntags und durften ihr Talent am Steuer eines 911ers im Porsche-Rennsimulator unter Beweis stellen.

Spricht man den 61-Jährigen auf seine Vorliebe für Porsche und den Rennsport an, kommt eine ganz andere Seite hervor. „Ich wäre lieber Rennfahrer geworden. Ich kann definitiv sagen, dass ich mich im Motorsport familiärer bewege als in der Filmgesellschaft“, erzählt der Tatort-Kommissar. Vor dem Renneinsatz ist er schon ein wenig nervös. „Man denkt natürlich die ganze Woche davor dran. Auch wenn man seinem Job nachgeht, ist das Rennen im Kopf fest verankert. Abends liegt man im Bett und geht die Strecke immer wieder durch. Wenn ich auf der Rennstrecke bin, will ich das Beste geben. Ich befinde mich beim Porsche Carrera Cup Deutschland unter Profis und habe an mich den Anspruch, hier mithalten zu können.“ Warum aber gerade der Porsche Markenpokal mit dem Porsche 911 GT3 Cup? „Der Porsche Carrera Cup bietet extrem viel Fahrspaß“, schwärmt Müller.

Was begeistert Sie am Rennfahren?

Während eines Rennens fließt eine unglaubliche Energie. Es läuft alles wie bei einem Uhrwerk ab: Immer wieder geht es über die Start- und Ziellinie. Die Präzision, die Genauigkeit und die Konstanz im Rennen bringen einen in einen beinahe meditativen Zustand. Wenn alles auf der Rennstrecke zusammenpasst, kommt man in eine Art Flow. Läuft das Rennen gut, ist das ein absolutes Hochgefühl.

Ab wann steigt die Nervosität, wenn ein Rennwochenende im Porsche Carrera Cup ansteht?

Man denkt natürlich schon die ganze Woche daran. Auch wenn man nebenbei seinem Job nachgeht, ist das Rennen im Kopf fest verankert. Abends liegt man im Bett und geht die Strecke immer wieder durch. Die richtige Anspannung geht los, wenn man auf dem Weg zur Rennstrecke ist und das Fahren bevorsteht.

Sind Sie an der Rennstrecke mehr Schauspieler oder mehr Rennfahrer?

Wenn ich auf der Rennstrecke bin, will ich das Beste geben. Ich befinde mich beim Porsche Carrera Cup Deutschland unter Profis und habe an mich den Anspruch, hier mithalten zu können. Ich bin natürlich Amateur, aber ich will niemandem im Weg stehen oder jemanden behindern. Beim Porsche Carrera Cup bin ich Rennfahrer, kein Schauspieler.

Welche Voraussetzungen muss man als VIP-Fahrer mitbringen?

Das Geheimnis ist es, den Ingenieuren sehr genau zuzuhören und sich auch etwas sagen zu lassen. Wenn du das nicht kannst, bist du fehl am Platz. Ich selber habe in den letzten Jahren gemerkt, wie ich schneller geworden bin. Das ist auch die Grundlage, warum ich in diesem Jahr wieder für das Team Project 1 fahren darf. Mein Traum wäre es, mal eine komplette Saison im Porsche Carrera Cup Deutschland mitzufahren. Wenn ich die Zeit dafür hätte, würde ich es sofort machen. Ich würde gerne von der Vorbereitung bis zum letzten Rennen alles mal mitmachen.

Wann sind Sie erstmals ein Porsche-Rennen gefahren?

Ich bin 1997 mein erstes Rennen im Porsche Supercup im Rahmen der Formel 1 gefahren. Damals war Timo Bernhard, der in diesem Jahr das legendäre 24-Stunden-Rennen in Le Mans gewonnen hat, noch Porsche-Nachwuchsfahrer. Das war mein erster Kontakt mit Porsche Motorsport. Wirklich Blut geleckt habe ich eigentlich schon 1989, als ich mit Motorradrennen angefangen habe. Das habe ich aufgrund der großen Verletzungsgefahr aber nach zwei Jahren aufgegeben.

Wenn Sie die Zeit zurück drehen könnten: Wären Sie lieber Rennfahrer oder Schauspieler geworden?

Damals gab es für mich keine Möglichkeit, aber ich wäre lieber Rennfahrer geworden. Es wäre sicherlich ein sehr harter und anstrengender, aber auch ein ungemein spannender Job gewesen. Durch meine verschiedenen Renneinsätze und Kontakte zu Fahrern kann ich sagen, dass ich mich im Rennsport familiärer bewege als in der Filmgesellschaft.

Passenderweise läuft der Stuttgart-Tatort am Sonntag mit dem Namen „Stau“. Was macht die Folge so interessant?

Es handelt sich um einen Echtzeit-Tatort. Er spielt über eine Zeitspanne von zwei Stunden und der Tatort an sich dauert 90 Minuten. Es passiert ein Unglück in einer Wohnsiedlung und der einzige Weg aus dieser Siedlung endet in dem Stau. Gemeinsam mit meinem Kollegen suchen wir in diesem Stau nach dem Täter, der in einem der Autos sitzen muss. Es bleibt aber nur sehr wenig Zeit, um herauszufinden, ob jemand mit dem Unglück zu tun hat, da sich der Stau ja irgendwann wieder auflöst. Zudem haben wir mit den unterschiedlichsten Charakteren zu tun, die man in der kurzen Zeit richtig einschätzen muss.

Wie ist es bei Ihnen persönlich? Stehen Sie auch oft im Stau?

Gerade in den letzten Wochen stand ich sehr oft im Stau, aber das hängt sicherlich mit der Ferienzeit zusammen. Ich versuche im Stau aber immer ruhig zu bleiben. Man kann ja eh nichts dagegen machen. Am schlimmsten sind aber die Schilder, die auf Staugefahr hinweisen, da auf einmal alle langsamer fahren. Ich habe das Gefühl, so entsteht manchmal erst ein Stau.

Sind Sie jemand, der privat eher schnell oder eher langsam fährt?

Ich würde sagen, ich bin ein zügiger Fahrer. Ich halte alle Verkehrsregeln ein, das ist mir sehr wichtig. Ich bin definitiv kein Raser. Wenn ich schnell fahren darf, fahre ich auch schnell, aber natürlich alles im vorgegebenen Rahmen.

Im Stuttgart-Tatort fahren Sie einen Porsche Targa von 1975, was für ein Auto haben Sie privat?

Aktuell fahre ich einen weißen Porsche 911 Carrera GTS der Generation 991 mit einem ergonomischen Schalensitz. Innen ist alles sehr sportlich gehalten, wie in einem Rennauto.

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