Es war die dritte ausgiebige Erprobung für den neuen Le-Mans-Prototypen, der am 26. März in Paul Ricard offiziell und im finalen Look präsentiert wird. Am 27. und 28. März findet auf der südfranzösischen Traditionsrennstrecke der sogenannte Prolog statt, ein gemeinsamer Test des gesamten Starterfeldes der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC.
Auf der 5,078 Kilometer langen Strecke in Aragon teilten sich seit Montag die Porsche-Werksfahrer Earl Bamber (Neuseeland), Timo Bernhard (Bruchmühlbach-Miesau), Romain Dumas (Frankreich), Neel Jani (Schweiz), Marc Lieb (Ludwigsburg) und Nick Tandy (Großbritannien) den ersten fertiggestellten Porsche 919 Hybrid, der nach wie vor mit schwarzer Kohlefaserkarosserie fährt. Zusammen kamen sie in Aragon auf eine Kilometerleistung von 7.599. Damit bringt es der neue 919 nun insgesamt auf 18.866 Testkilometer.
Trotz zeitweise starken und böigen Windes waren die Testbedingungen insgesamt gut. Die Strecke blieb trocken, die Außentemperaturen lagen in der Spitze bei 22 Grad Celsius und sanken bei den nächtlichen Fahrten auf bis zu zwei Grad Celsius ab.
Seidl: „Die wichtigste Neuerung war ein optimiertes Aerodynamikpaket“
Teamchef Andreas Seidl zum Testprogramm: „Die wichtigste Neuerung war ein optimiertes Aerodynamikpaket. Mit diesem Stand wollen wir die ersten beiden Sechsstundenrennen der WM in Silverstone und in Spa fahren. Insgesamt waren die Tage in Aragon eine Mischung aus Dauererprobung und Performance-Test für diese ersten Rennen. Weitere Schwerpunkte waren die Reifentests mit Michelin, das Training rennspezifischer Abläufe wie Boxenstopps und Fahrerwechsel für die gesamte Crew sowie Fahrpraxis für unsere Neuzugänge.“ Während Nick Tandy schon mehr Testgelegenheit hatte, war Earl Bamber zuvor nur beim Januar-Test in Abu Dhabi dabei gewesen.
Seidl fasst zusammen: „Wir haben unser intensives Testprogramm hier nahtlos fortgesetzt und konnten allen Fahrern viele Testkilometer ermöglichen. Wir sind unsere ersten Rennsimulationen mit dem neuen Auto gefahren und sollten für die Sechsstundenrennen in Silverstone und Spa schon gut aufgestellt sein. Bei der Abarbeitung der zahlreichen Testpunkte haben wir wieder viele Daten gesammelt – ein wichtiger Schritt in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit des 919. Im Hinblick auf die 24 Stunden von Le Mans gibt es noch Schwachstellen, die nun mit Hochdruck abgearbeitet werden.“
Der WM-Auftakt findet am 12. April im britischen Silverstone statt. In exakt 99 Tagen, am 13. Juni, erfolgt der Start in Le Mans.