Die erfolgreiche US-Mannschaft wird in Zusammenarbeit mit den Fachleuten aus Weissach die Werkseinsätze in der Langstrecken-Weltmeisterschaft FIA WEC und der nordamerikanischen IMSA WeatherTech SportsCar Championship (IWSC) durchführen. Unter dem Namen Porsche Penske Motorsport werden jeweils zwei der spektakulären LMDh-Prototypen in der Topklasse der beiden Rennserien um Gesamtsiege fahren. Der Vertrag zwischen dem Sportwagenhersteller aus Stuttgart und dem 1966 gegründeten US-Rennstall läuft über mehrere Jahre.

Timothy Cindric, Präsident Team Penske, Fritz Enzinger, Leiter Porsche Motorsport, Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, Roger Penske, Vorstandsvorsitzender Team Penske, Michael Steiner, Mitglied des Vorstandes für Forschung und Entwicklung der Porsche AG, l-r, 2021, Porsche AG
Unterzeichnung des Vertrags zwischen Porsche und Team Penske

Eine entsprechende Erklärung unterzeichneten Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, Michael Steiner, Vorstand für Forschung und Entwicklung und Roger Penske, Vorstandsvorsitzender Team Penske. Die LMDh-Fahrzeuge bilden ab 2023 gemeinsam mit sogenannten Hypercars (LMH) die Spitze im Langstreckensport. Die Prototypen werden bereits im ersten Jahr auch von Kundenteams in beiden Meisterschaften eingesetzt. Die rund 1.000 Kilogramm leichten Autos, die auf einem LMP2-Chassis basieren, werden von einem 500 kW (680 PS) starken Hybridantrieb beschleunigt.

Jeweils eine Teambasis auf beiden Seiten des Atlantiks

„Wir freuen uns sehr, dass wir das Team Penske für eine Zusammenarbeit gewinnen konnten“, erklärt Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG. „Erstmals in der Geschichte von Porsche Motorsport wird unser Unternehmen durch ein globales Einsatzteam in den beiden weltweit größten Langstreckenserien vertreten sein. Zu diesem Zweck bauen wir jeweils eine Teambasis auf beiden Seiten des Atlantiks auf. Damit schaffen wir optimale Strukturen für den Kampf um Gesamtsiege, beispielsweise in Le Mans, Daytona oder Sebring.“

„Porsche geht ab 2023 vollumfänglich in den großen Langstrecken-Rennserien an den Start. Wir wollen die neue Ära mit den LMDh-Prototypen fördern und prägen“, betont Michael Steiner, Vorstand für Forschung und Entwicklung. „Wir werden die Daumen nicht nur für unsere insgesamt vier Werksautos drücken, sondern auch für unsere Kunden-Teams. Das neue LMDh-Fahrzeug wird bereits ab der Saison 2023 in beiden Serien auch im Kundeneinsatz sein. Diese Partnermannschaften werden von uns intensiv betreut. Erkenntnisse aus den Werkseinsätzen teilen wir mit ihnen.“

Sieg in Le Mans als gemeinsames Ziel

„Porsche und Penske haben eine sehr erfolgreiche gemeinsame Geschichte. Diese Partnerschaft hat in den Jahren 2006 bis 2008 die damalige American Le Mans Series nachhaltig geprägt“, freut sich Fritz Enzinger, Leiter Porsche Motorsport über die erneute Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Mannschaft. „Team Penske hat im Motorsport eine nahezu unvergleichliche Erfolgsgeschichte geschrieben. In der langen Liste der Siege fehlt allerdings bislang der Name Le Mans. Ich hoffe, dass wir diesen Erfolg ab 2023 mit Porsche Penske Motorsport hinzufügen können. Es wäre dann für Porsche der der 20. Gesamtsieg an der Sarthe – ein echter Traum.“

Mit dem Porsche RS Spyder hatte Team Penske zwischen 2006 und 2008 drei Jahre in Folge alle Titel in der LMP2-Klasse gewonnen und dabei mehrmals die schnelleren LMP1-Prototypen besiegt. Bereits in den 1970er-Jahren waren die US-Amerikaner mit dem legendären Porsche 917 in der CanAm-Serie äußerst erfolgreich.

Porsche RS Spyder, 2008, Porsche AG
Porsche RS Spyder im Jahr 2008 in Sebring

„Dieser Tag erfüllt uns alle bei Team Penske mit großem Stolz. Seit mehr als sechs Jahrzehnten repräsentieren wir die Marke Porsche sowohl auf Rennstrecken als auch in unseren anderen Geschäftsfeldern. Die gemeinsame Historie und die großen Erfolge, die wir zusammen feiern durften, sind unvergleichlich“, kommentiert Roger Penske. “Ich kann es kaum erwarten, mit dem Aufbau des globalen Rennteams zu beginnen, das in Zukunft um Siege und Titel fahren wird.“ Porsche Motorsport wird in den USA gemeinsam mit dem Team Penske eine Basis am Hauptsitz der amerikanischen Mannschaft in Mooresville im US-Bundesstaat North Carolina betreiben.

Porsche und Penske als Dreamteam

Die Zusammenarbeit der Stuttgarter mit dem US-Rennteam hat eine lange Tradi-tion. 1972 und 1973 bestimmten von Penske eingesetzte Porsche 917 die CanAm-Serie und errangen große Titel. Zwischen 2005 und 2008 gewann das Team mit dem RS Spyder nahezu alles, was es in der American Le Mans Series zu holen gab. „Einer der Schlüssel war die Detailliebe von Roger Penske“, erinnert sich Porsche-Markenbotschafter Timo Bernhard, der zweimal den ALMS-Titel gewann.

Der „Captain“, wie der US-Geschäftsmann genannt wird, setzte Maßstäbe. Das Team hat in der Saison 2022 seiner Sammlung zwei weitere große Trophäen hinzugefügt: Sowohl in der NASCAR als auch in der IndyCar-Serie holten Penske-Piloten die Titel.

Nur in Westfrankreich gibt es ein berühmtes Rennen, bei dem das Team Penske noch nicht gewinnen konnte: die 24 Stunden von Le Mans. Ein Triumph bei diesem Klassiker steht somit ganz oben auf der Wunschliste. Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport, hat einen erfahrenen Wegbegleiter auf das Projekt 963 angesetzt: den Schweizer Urs Kuratle. Der Leiter Werksmotorsport LMDh arbeitet eng mit Jonathan Diuguid zusammen. Der US-Amerikaner überblickt für Penske alle Einsätze in der Weltmeisterschaft und in der IMSA-Serie.