Geheimsache Weissach: Design-Studio

Der Bau des Prüfgeländes 1961 war der Beginn der Erfolgsgeschichte des Entwicklungszentrums Weissach (EZW). Seitdem wurde es kontinuierlich ausgebaut. Eine Serie gibt Einblicke hinter die sonst verschlossenen Türen. Zweiter Teil: das Designstudio.

Von der ersten Vision bis zur fertigen Form – die Sportwagen von Porsche entstehen nun unter einem Dach. Der architektonische Aufbau des neuen Studios ermöglicht ein Maximum an Transparenz und Kommunikation für die rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Design-Entwicklungsmannschaft. Darüber hinaus wird der interdisziplinäre Austausch mit den Teams „Strömungsprüfstände“ und „Konzeptbau“ gefördert, die mit dem „Styling“ im selben Gebäudekomplex zusammenarbeiten.

„Weil alle Abteilungen hier so dicht beieinanderliegen, ist unser Entwicklungszentrum ein Innovationsbeschleuniger“, betont Michael Mauer, Leiter Style Porsche. Der Designprozess im Studio läuft nun effizient auf zwei Ebenen ab.

Auf der oberen Etage befinden sich die Arbeitsplätze für den Entwurf von Exterieur und Interieur. Hier entstehen die ersten Entwürfe neuer Fahrzeuge. Die offene Innenarchitektur stärkt den Teamgeist und fördert die Kreativität. Dabei ermöglicht die Raumaufteilung gleichzeitig aber auch den Rückzug in die inspirative Ruhe für jeden einzelnen Mitarbeiter.

Parallele Vorführung von physischen und digitalen Modellen

Auf der unteren Ebene werden die Interieur-Modelle im Maßstab eins zu eins sowie die Exterieur-Modelle angefertigt. Über einen Aufzug können diese direkt in den angrenzenden Windkanal transportiert werden, wo ihre Aerodynamik getestet wird. Früher mussten sie dafür zuerst auf einen Lastwagen verladen und transportiert werden. „Es war extrem aufwendig, ein Designmodell zu tarnen – beim Ein- und Ausladen durften Unbefugte unter keinen Umständen unsere Arbeit sehen“, erzählt Mauer.

Das Raumkonzept beinhaltet auch einen Präsentationsbereich, der die parallele Vorführung von physischen und digitalen Modellen in Originalgröße ermöglicht. Dabei stehen die physischen Clay-Modelle teils auf rotierenden Drehtellern, während die digitalen Virtual-Reality-Modelle im Hintergrund auf LED-Wände projiziert werden.

Die Wirkung von Farben und Materialien für das Interieur und Exterieur künftiger Fahrzeuge lässt sich in einem Lichtlabor oder in dem über das „Colour & Trimm“-Studio erreichbaren Lichthof unter freiem Himmel beurteilen.

Zwischen Designbereich und Windkanal liegt der Konzeptbau. Dort fertigen Mitarbeiter erste Modelle aus den Designentwürfen an. Zudem unterstützen sie andere Entwicklungsabteilungen von Porsche bei der Herstellung von Prototypenkomponenten. Zusätzlich entstehen dort Konzeptfahrzeuge – oft als Unikate.

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