Als Initiator gilt der amerikanische Automobilimporteur Max Hoffman, der Ferry Porsche anlässlich eines Besuchs in New York um ein optisch ansprechendes Qualitätssiegel für seine Porsche-Sportwagen bittet. Ferry Porsche lässt daraufhin im Rahmen einer Ausschreibung unter Kunsthochschulen verschiedene Entwürfe anfertigen, doch die Lösung liefern sein Werbeleiter Herrmann Lapper sowie der zeichnerisch hoch begabte Konstrukteur Franz Xaver Reimspieß.

Anfang 1952 skizziert Reimspieß, der vermutlich bereits 1936 das Volkswagen-Logo entworfen hatte, ein Fantasiewappen von dynamischer Ausdruckskraft, welches gleichermaßen die Wurzeln des Unternehmens als auch die Qualität und Dynamik seiner Produkte symbolisiert: In den Konturen eines goldenen Schildes ist in der Mitte das aufsteigende Pferd des Stuttgarter Stadtsiegels abgebildet. Gemeinsam mit dem darüber liegenden Stadtnamen Stuttgart ein deutliches Bekenntnis zum Zuffenhausener Produktionsstandort. Die umgebenden, rot-schwarzen Landesfarben mit den stilisierten Geweihstangen sind dem traditionellen Wappen Württemberg-Hohenzollern entnommen – als schützendes Dach wölbt sich über allem der verbindende Porsche-Schriftzug.

Charakteristisches Porsche-Wappen erstmals auf Lenkradnabenabdeckung

Nach der Eintragung beim deutschen Patentamt findet sich das Porsche-Wappen zum Ende des Jahres 1952 erstmals auf der Lenkradnabenabdeckung, bevor es im November 1954 in den charakteristischen Fronthaubengriff des Porsche 356 integriert wird. Ab 1959 ziert es auch die Felgen beziehungsweise Radkappen der Zuffenhausener Sportwagen. Bis heute erscheint jedes Porsche-Fahrzeug weltweit mit dem charakteristischen Porsche-Wappen auf der Fronthaube.

Durch seine viel beachteten Erfolge im internationalen Rennsport Anfang der 50er-Jahre wird Porsche bald auch über die Grenzen Deutschlands hinaus als Hersteller einzigartiger Sportwagen bekannt — und damit ebenfalls sein Firmen-Emblem. Mit der stetig zunehmenden Zahl von Porsche Enthusiasten auf der ganzen Welt steigt zugleich die private Nachfrage nach dem Markenzeichen, das bald Einzug in die Wohnstuben und die Kleiderschränke hält – etwa als Tischwimpel, Anstecknadel und Aufkleber, als Manschettenknopf, T-Shirt-Aufdruck oder als Poster. Einige Anhänger der Marke bepflanzen sogar ihre Vorgärten mit Blumenrabatten in Form- und Farbgebung des Wappens, andere tragen selbstgestrickte Pullover mit dem Wappen-Muster.

Inzwischen gehört das rechtlich geschützte Porsche-Wappen, das nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Porsche AG kommerziell verwertet werden darf, zu den berühmtesten Markenzeichen der Welt. Es steht als Symbol für den Mythos Porsche und ist international zum Inbegriff der Faszinationskraft geworden, die von den Sportwagen „Made in Zuffenhausen“ bis zum heutigen Tag ausgeht.

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