Das 6-Stunden-Rennen im US-Bundesstaat Indiana gilt als Heimrennen des nordamerikanischen Einsatzteams, da sich die berühmte Anlage im Besitz der Penske Entertainment Group befindet. Die Kundenmannschaft JDC-Miller MotorSports setzt in den letzten beiden Rennen des Jahres auf die Dienste von Werksfahrer Nico Müller aus der Schweiz. In der GTD-Pro-Klasse nimmt AO Racing mit dem „Rexy“ getauften 911 GT3 R das Siegerpodest ins Visier.
Die Vorschau
Die Ausgangslage für die Werksabordnung von Porsche vor dem 6-Stunden-Rennen in Indianapolis ist vielversprechend: Die Sportwagenmarke steht in der Herstellermeisterschaft an der Spitze, während Porsche Penske Motorsport und die Fahrer der beiden 963 mit den Startnummern 6 und 7 die Team- und Fahrerwertung anführen. Die Mannschaft kehrt mit guten Erinnerungen zum sogenannten „Brickyard“ zurück: 2023 gelang dem Team auf dem ehemaligen Formel-1-Kurs ein Doppelsieg. Der vorletzte Saisonlauf der nordamerikanischen IMSA-Meisterschaft zählt ebenso wie die Langstreckenrennen in Daytona, Sebring und Watkins Glen sowie das Petit Le Mans auf der Road Atlanta zum Michelin Endurance Cup. In dieser Sonderwertung könnte sich Porsche bereits in Indianapolis vorzeitig zum Champion krönen und somit seinen Titel verteidigen.
„Nach unserem WEC-Saisonsieg in Austin möchten wir nun auch in der IMSA-Meisterschaft wieder auf die Siegerstraße zurückkehren“, betont Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Unser Team und die Fahrer haben in den vergangenen Rennen jederzeit das Beste aus den gegebenen Randbedingungen herausgeholt, aber leider konnten wir keinen Sieg erringen. Hoffentlich sehen wir unseren Porsche 963 beim Penske-Heimspiel in Indianapolis wieder an der Spitze. Wir wissen, dass unser Hybridprototyp und die legendäre Strecke gut zusammenpassen. Darum möchten wir am kommenden Wochenende einen weiteren Schritt in Richtung Titelverteidigung machen.“
„Unsere Siege in Daytona und Sebring sowie die starke Aufholjagd in Watkins Glen zeigen deutlich, dass uns die großen Langstreckenrennen ganz besonders gut liegen“, schildert Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Wir hoffen auf einen möglichst ausgeglichenen Wettbewerb in Indianapolis. Wenn wir unseren Kontrahenten in Sachen Performance auf Augenhöhe begegnen können, dann spielen Strategie, Arbeit an der Box und fahrerisches Können entscheidende Rollen. In all diesen Disziplinen sind wir stark aufgestellt. Ich freue mich schon sehr auf das Heimspiel unseres Werksteams und auch darauf, unseren Fahrer Nico Müller wieder im Porsche 963 von JDC-Miller MotorSports zu sehen.“
„Wir haben deutlich gezeigt, dass beide Fahrzeugbesatzungen den Titel verdient hätten. Nun geht es darum, allen die notwendigen Werkzeuge an die Hand zu geben, um nun die Meisterschaft zu gewinnen“, erklärt Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Das Team hat im gesamten Jahr großartig gearbeitet: clevere Strategieentscheidungen getroffen, optimale Boxenstopps absolviert und in teils harten Kämpfen auf der Stecke nie aufgegeben. Wir wollen erneut das maximale Potenzial der Porsche 963 abrufen und in Indianapolis möglichst viele Punkte holen, bevor es anschließend beim Petit Le Mans ins große Meisterschaftsfinale geht.“
Im 963 mit der Startnummer 6 wechseln sich die beiden ehemaligen Porsche-Junioren Matt Campbell aus Australien und Mathieu Jaminet aus Frankreich ab. Das Duo liegt in der Fahrerwertung an der Spitze. Der Vorsprung auf die zweitplatzierten Teamkollegen Felipe Nasr aus Brasilien und Nick Tandy aus Großbritannien im Schwesterauto mit der Nummer 7 beträgt 75 Punkte.
Nico Müller sammelt weitere Erfahrungen im Porsche 963
Beim kommenden „Battle on the Bricks“ in Indianapolis kehrt Werksfahrer Nico Müller in das Cockpit des Porsche 963 zurück. Der Schweizer teilt sich den Hybridprototypen des Kundenteams JDC-Miller MotorSports mit dem Niederländer Tijmen van der Helm. Müller, in der abgelaufenen Saison der Formel E für die Porsche-Partnermannschaft Andretti am Start, sammelte im Verlauf dieses Jahres bereits Erfahrungen im 963: Beim WEC-Rennen in Spa-Francorchamps trat der 33-Jährige für Porsche Penske Motorsport an, bei den 12 Stunden von Sebring debütierte er mit JDC-Miller MotorSports in der Topklasse GTP der IMSA-Serie. Für das Werksteam fungierte er zudem im Rahmen der 24 Stunden von Le Mans im Juni dieses Jahres als Ersatzfahrer.
„Rexy“ kehrt an den Schauplatz eines großen Sieges zurück
In der GTD-Pro-Klasse kämpft das Team AO Racing mit dem Porsche 911 GT3 R weiterhin um die Meisterschaft. Die beiden ehemaligen Porsche-Junioren Laurin Heinrich aus Deutschland und Klaus Bachler aus Österreich teilen sich die Lenkradarbeit im „Rexy“ genannten Elfer im Dinosaurier-Design. Das Duo belegt in der Fahrerwertung den dritten Rang. AO Racing siegte im vergangenen Jahr in Indianapolis. In der GTD-Kategorie setzt das Kundenteam Wright Motorsports einen baugleichen Porsche 911 GT3 R ein. In der Startnummer 120 wechseln sich die Amerikaner Adam Adelson und Elliott Skeer mit dem Australier Tom Sargent bei der Lenkradarbeit ab.
Das Rennen
Der Indianapolis Motor Speedway im US-Bundesstaat Indiana zählt zu den ältesten permanenten Rennstrecken der Welt. Die wegen ihrer aus Backsteinen bestehenden Start-Ziel-Linie oftmals „Brickyard“ genannte Anlage entstand 1909 als vier Kilometer (2,5 Meilen) langer Ovalkurs. In der fast 260.000 Zuschauer fassenden Arena findet jährlich das berühmte Indianapolis 500 statt – das Highlight jeder IndyCar-Saison.
Die IMSA WeatherTech SportsCar Championship nutzt für das 6-Stunden-Rennen mit dem offiziellen Titel „Battle on the Bricks“ den 3,925 Kilometer langen Grand Prix Road Course. Diese Kombination aus langen Geraden, schnellen Ovalpassagen und enger Strecke im Infield umfasst 14 Kurven. Von 2000 bis 2007 gastierte die Formel 1 auf einem ähnlichen Layout. Der Indianapolis Motor Speedway befindet sich seit 2020 im Besitz der Penske Entertainment Group und gehört somit zum Firmenkonstrukt von Roger Penske.
Das Rennen im Livestream
Die Internetseite imsa.tv überträgt das Rennen für Nutzer außerhalb der USA und Kanadas über die volle Distanz live im kostenlosen Stream. Die Internetseite scoring.imsa.com bietet ein übersichtliches Livetiming. Start des vorletzten Saisonlaufs der IMSA-Serie ist am Sonntag, 21. September, um 11:40 Uhr Ortszeit (17:40 Uhr MESZ).
Fahrerstimmen vor dem Rennen
Matt Campbell (Porsche 963 #6): „Die IMSA-Saison endet mit zwei großen Langstreckenrennen. In Indianapolis waren wir seit 2023 immer stark unterwegs. Die Strecke liegt uns bestens. Ich hoffe, wir kommen dort gut über die Distanz. Für uns geht es hauptsächlich darum, die Spitze in der Meisterschaft zu verteidigen. Im besten Fall bauen wir unseren Vorsprung vor dem Finale auf der Road Atlanta weiter aus. Wir sehen das große Ganze und gehen keine unnötigen Risiken ein.“
Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „Ich freue mich schon sehr, für das ‚Battle on the Bricks‘ wieder in den Porsche 963 zu steigen. Die einzigartige Strecke in Indianapolis garantiert immer viel Action im gesamten Starterfeld. Wir wollen mit unserem Nummer-7-Mannschaft ein sauberes Wochenende absolvieren und uns die Chancen im Meisterschaftskampf bewahren – zuletzt mussten wir zwei enttäuschende Ergebnisse hinnehmen. Das haken wir ab und blicken nach vorn: Wir wollen wieder an die Spitze.“
Nico Müller (Porsche 963 #85): „Bei meinem Einsatz für JDC-Miller MotorSports in Sebring haben wir phasenweise eine starke Performance geboten. Daran möchte ich nun nahtlos anschließen. Hoffentlich können wir gemeinsam am kommenden Wochenende in Indianapolis und im Oktober auf der Road Atlanta weitere Fortschritte machen und gute Ergebnisse erringen. Ich freue mich sehr auf die beiden bevorstehenden Langstreckenrennen.“
Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #77): „2023 bin ich in Indianapolis auf die Pole-Position unserer Klasse gefahren, im vergangenen Jahr hat unser Team AO Racing dort gewonnen: Ich blicke zuversichtlich auf das kommende Rennen. Wir haben mit unserem ‚Rexy‘ in den vergangenen Läufen einen guten Job gemacht, konnten aber dennoch nicht um Klassensiege kämpfen. Das Ziel ist es, wieder auf die Siegerstraße zu kommen. Die Strecke ist cool. In sechs Stunden kann dort sehr viel passieren.“
Elliott Skeer (Porsche 911 GT3 R #120): „Jeder Auftritt von Adam Adelson und mir in Indianapolis war bislang mit großen Emotionen verbunden – sowohl positiv als auch negativ. In den nächsten Event gehen wir nach dem Motto ‚Mal sehen, in welche Richtung das Pendel diesmal ausschlägt‘. Wir haben einen harten Sommer hinter uns. Die Mannschaft hat immer das Maximale aus dem Auto herausgeholt, aber wir konnten den anderen Teams dennoch nicht die Stirn bieten. Hoffentlich ändert sich das zum ,Battle on the Bricks‘, sodass wir an unsere Leistung von 2024 anschließen können.“
Die Porsche-Rennfahrzeuge in Indianapolis
GTP-Klasse (Porsche 963):
Porsche Penske Motorsport #6: Matt Campbell (AUS), Mathieu Jaminet (FRA)
Porsche Penske Motorsport #7: Felipe Nasr (BRA), Nick Tandy (GBR)
JDC-Miller MotorSports #85: Nico Müller (CHE), Tijmen van der Helm (NLD)
GTD-Pro-Klasse:
AO Racing #77: Klaus Bachler (AUT), Laurin Heinrich (DEU)
GTD-Klasse:
Wright Motorsports #120: Adam Adelson (USA), Elliott Skeer (USA), Tom Sargent (AUS)
Der Zeitplan (Ortszeit = MESZ -6 Stunden)
Freitag, 19. September
11:15 – 12:45 Uhr: Freies Training 1
Samstag, 20. September
08:55 – 10:25 Uhr: Freies Training 2
15:15 – 15:30 Uhr: Qualifying GTD
15:40 – 15:55 Uhr: Qualifying GTD-Pro
16:30 – 16:45 Uhr: Qualifying GTP
Sonntag, 21. September
11:40 – 17:40 Uhr: Rennen